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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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hätte ich es nicht gekonnt. Ich konnte nur flüstern: » Das war …«
    » Wunderbar«, zischte eine Stimme hinter uns.
    Immer noch eng umschlungen, wandten wir uns um und blickten auf dieselbe Stelle inmitten der schwarzen Bäume. Der Sprecher blieb unsichtbar, von der Dunkelheit verborgen.
    » Wer zur Hölle …«, setzte Joshua an, doch ich kannte die Antwort bereits.
    » Eli«, sagte ich tonlos.
    » Wer ist Eli?«, fragte Joshua, indem er sich wieder mir zudrehte.
    » Was ich heute Morgen zu erledigen hatte.«
    » Oh, ich bin eine Erledigung, ja?« Eli trat aus den Schatten. Seine Haut wirkte seltsam hell in der schwarzen Nacht.
    » Das ist noch weit schmeichelhafter, als du es verdient hast«, sagte ich durch zusammengebissene Zähne. » Und das weißt du.«
    » Ich weiß nichts dergleichen«, zischte er.
    » Wie bist du mir ohne mein Wissen gefolgt?«
    » Ich habe mich weit genug hinter dir gehalten. Dann, im richtigen Moment, habe ich mich materialisiert.«
    » Ich habe dir doch gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen.«
    » Und ich lasse mir weder jetzt noch in Zukunft etwas von dir vorschreiben.« Als Eli weiter vorwärtsging, hinterließ das Totenweiß seiner Haut Lichtspuren in der Dunkelheit um ihn her.
    » Amelia, sehe ich da, was ich zu sehen glaube?«, fragte Joshua ungläubig. » Ist das … noch ein Geist?«
    Elis Blick huschte zu mir. » Der Junge … kann mich nicht sehen, oder?«
    Ich zuckte wütend mit den Schultern. » Er ist ein Seher, Eli. Das tun sie eben.«
    » Nun, sorg dafür, dass er damit aufhört.«
    Ich hätte nicht stolzer sein können, als Joshua die Schultern zurücknahm und Eli mit stahlblauem wütendem Blick anstarrte. » Ich kann dich sehen. Aber wer oder was auch immer du sein magst – mir gefällt nicht, wie du mit Amelia sprichst. Also verschwinde von meinem Grundstück.«
    Eli schnaubte verächtlich. » Dein Grundstück? Wie komisch. Meinst du nicht, das Grundstück deiner Eltern, Junge?«
    » Geh. Bevor ich dich dazu zwinge«, knurrte Joshua.
    » Und wie willst du das anstellen? Ich bin tot. Du kannst mich noch nicht einmal anfassen.« Eli grinste arrogant und verschränkte die Arme hinter dem Rücken.
    » Siehst du dieses schöne Mädchen in meinen Armen?«, drohte Joshua leise. » Sie ist auch tot. Aber ich fasse sie zweifellos an, nicht wahr?«
    Zum ersten Mal jagte mir Elis Gesichtsausdruck tatsächlich Angst ein. Heftige Falten zerfurchten sein Gesicht, seine Augen waren zu Schlitzen verzogen, seine Lippen zu einer Art Totenstarre-Grinsen. In dem Augenblick sah er wirklich tot aus. Ein boshaftes totes Etwas, das mich auf einmal unverwandt anstarrte.
    » Amelia, ich muss zugeben, dass ich beeindruckt bin. Du hast die Unschuldige gespielt und die ganze Zeit über versucht, meine Sachen zu stehlen?«
    » Wovon redest du, Eli?«
    Ohne das hässliche Lächeln abzulegen, nickte Eli mit dem Kopf in Joshuas Richtung. » Ich dachte, wir hätten als Team gearbeitet, als er von der Brücke fuhr. Ich dachte, unsere gemeinsame Anstrengung war der Grund, weshalb du aufgewacht bist. Aber jetzt ist der Junge hier – lebendig – bei dir. Also … du willst ihn ganz für dich allein, ja?«
    Elis Fähigkeit, stets das Schlechteste anzunehmen, verblüffte mich immer wieder. Jetzt deutete er an, ich hätte vor, Joshua zu besitzen, wie er selbst mich besitzen wollte? Abartig. Die Vorstellung veranlasste mich zu einem höhnischen Grinsen, und ich machte den Mund auf, um es ihm zu sagen.
    Doch Joshua antwortete Eli zuerst. » Was Amelia will, geht dich nichts an, denn du wirst verschwinden. Jetzt. Ich sage es nicht noch einmal.«
    » Bitte begreife doch, Junge«, sagte Eli, ohne Joshua anzusehen, » dass ich, wenn ich jetzt spreche, nicht mit dir spreche. Von diesem Augenblick an werde ich von deiner Anwesenheit noch nicht einmal Notiz nehmen.«
    Elis Stimme sank um eine Oktave, als er sich anschließend an mich wandte, wurde tief und kalt. » Amelia, du weißt ja, was ich will. Und du kannst nur raten, wozu ich fähig bin. Mich nach Belieben zu materialisieren ist nicht mein einziger Trick. In unserem Wesen gibt es dunkle Dinge. Dinge, die du erst noch begreifen musst. Ich habe dir gesagt, dass ich die Toten kontrolliere, aber ich kann so viel mehr als das. Ich verfüge außerdem über so viele Möglichkeiten, einem Lebewesen … wehzutun.« Sein Blick huschte kurz zu Joshua und dann zu mir zurück. » Besonders einem, das die Toten sehen kann. Ich bin mir sicher, so jemand könnte

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