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Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter

Titel: Wenn du mich siehst - Hudson, T: Wenn du mich siehst - Hereafter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Hudson
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rief er. » Begreifst du denn nicht? Deshalb kannst du nicht allein dorthin gehen und dich mit ihm treffen. Wir haben keine Ahnung, was er dir antun kann. Wie du schon sagtest: Selbst meine Großmutter und ihre Freunde haben es nicht geschafft, ihn davon abzuhalten, Leuten zu schaden. Wie kommst du also darauf, dass du vor ihm sicher sein könntest?«
    Joshuas Sorge rührte mich, viel mehr, als ich mir ihm gegenüber anmerken ließ. Doch ganz egal, wie er auch empfinden mochte, ganz egal, dass dies der Termin war, da Ruth und ihre Freunde Jagd auf mich machen wollten – ich musste diesen Kampf mit Eli beenden. Ich musste ihn aus Joshuas Leben vertreiben, bevor Joshua etwas zustieß. Meine Miene blieb starr und entschlossen.
    » Ich streite mich deswegen nicht weiter herum. Ich gehe zu dem Friedhof. Basta.«
    Joshua seufzte tief und schloss die Augen.
    » Amelia, Amelia, du bist ein stures Mädchen.« Er seufzte noch einmal. » Falls du gehst, dann gehst du nicht allein.«
    Abrupt öffnete ich die Augen und entzog mich seinen Armen. Joshua kippte nach vorn, zu müde, um rechtzeitig auf meine Bewegung zu reagieren. Er richtete sich wieder auf und sah mich böse an. Ohne auf ihn zu achten, schüttelte ich nachdrücklich den Kopf.
    » Auf keinen Fall«, sagte ich. » Du kommst nicht mit. Das haben wir bereits besprochen, Joshua.«
    » Aber …«
    » Aber nein«, unterbrach ich ihn. » Ich kann da nicht nachgeben, Joshua, es tut mir leid. Eli will mich. Nur mich. Er will mich lieben oder mich besitzen oder was auch immer … aber ich glaube nicht, dass er mir tatsächlich etwas antun würde. Jedenfalls nichts Dauerhaftes. Doch er würde nicht zögern, dir etwas anzutun, wenn das bedeuten würde, mir eins auszuwischen. Also kannst du nicht dort sein. Punktum!«
    » Du hast recht«, murmelte Joshua. » Ich weiß ja, dass du recht hast.« Grübelnd starrte er in seinen Schoß.
    Ich fand sein Einlenken überraschend, und es überrumpelte mich kurzzeitig. Doch als Joshua wieder zu mir aufschaute, sah ich, dass er nicht einlenkte. Überhaupt nicht. Seine Augen ließen nichts als blinde Entschlossenheit erkennen.
    » Du hast recht, Amelia«, wiederholte er mit einer gewissen Endgültigkeit. » Und genau deshalb werde ich verdammt noch mal alles daran setzen, dass keiner von uns diesen Kerl aufsucht.«
    Joshua schlang wieder die Hände um meine Taille. Ich konnte seine Arme nicht spüren, aber ich sah, dass sie sich enger um mich legten. Wie er mich festhielt und sein unerbittlicher Blick machten ganz deutlich, was er meinte: Er würde alles Menschenmögliche tun, um mich bei sich und von dem Friedhof fernzuhalten.
    Also würde ich auf eine nichtmenschliche Strategie zurückgreifen müssen.
    Ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln. » Kannst du mir etwas versprechen?«, fragte ich leise.
    » Nicht, wenn es etwas mit deinem Versuch zu tun haben sollte, von hier wegzukommen.«
    Immer noch lächelnd, schüttelte ich den Kopf. » Joshua, bitte. Hör einfach zu. Du musst mir etwas versprechen. Wenn du mich nicht mehr wiedersiehst, musst du mir versprechen, dass du nicht nach mir suchen wirst, okay?«
    » Amelia, was willst du …«, setzte er mit panischer Stimme an, doch ich brachte ihn mit einem Kuss zum Schweigen.
    Dieser Kuss war ganz anders als unsere ersten beiden. Diesmal küsste ich ihn heftig, bewegte meine Lippen an seinen mit einer Kraft, die über meine Verzweiflung hinwegtäuschte. Joshua überraschte dieser Angriff so sehr, dass er nicht anders konnte, als den Kuss zu erwidern. Und seine Reaktion führte natürlich nur dazu, dass ich ihn noch wilder küsste.
    Dann, ohne Vorwarnung, wandte ich mich ruckartig ab und schloss fest die Augen. Bevor Joshua mich wieder an sich ziehen konnte, konzentrierte ich mich auf schwierige Gedanken.
    Gedanken an meine Mutter, einsam und allein in ihrem heruntergekommenen kleinen Zuhause. Gedanken an das Gesicht meines Vaters – ein Gesicht, das ich vielleicht niemals wiedersehen würde, in keinem Jenseits. Und Gedanken an Joshua. Nicht die glücklichen Gedanken der letzten paar Tage, sondern Gedanken an die Ewigkeit, wie sie nur jemand wie ich begreifen konnte. Die Ewigkeit ohne ihn.
    Ich zwang mich, mir zu all diesen traurigen Gedanken ein Bild vorzustellen: den Friedhof, auf dem ich nach jedem Albtraum erwachte. Ich kniff die Augen fester zusammen und brannte mir das Bild auf die Innenseiten meiner Lider.
    Und auf einmal spürte ich den Druck von Joshuas Armen nicht mehr um

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