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Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition)

Titel: Wenn du mir vertraust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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geplant«, sagte sie. »Es war ein unseliger Zufall, dass mein Chef herausgefunden hat, wer Berkeley ist. Ich hätte nie etwas darüber verlauten lassen dürfen.«
    »Nun, es ist nicht allein Ihre Schuld«, sagte Joe. »Sie sind schließlich nicht von selbst draufgekommen, wer sich hinter dem Namen Berkeley verbirgt.«
    »Tut mir leid, Dad. Sie weiß es von mir.«
    »Es muss dir nicht leidtun«, erwiderte Joe. »Wenn du geschwiegen hättest, hätte Neves Chef nichts erfahren. Er hätte nicht die Presse informiert, und dann wäre Damiens alte Mannschaft nicht auf die Ausstellung aufmerksam geworden und hierher geflogen, um sie anzuschauen.«
    »Es muss ein unbeschreibliches Gefühl sein, sie kennenzulernen«, sagte Neve leise.
    »Ja, Sie können es sich nicht vorstellen. Damien hat oft von ihnen gesprochen und sie in seinen Briefen erwähnt. Sie waren wie Brüder. Sie übernachten in der Stadt; morgen früh treffen wir uns am Strand, sie möchten unbedingt die Stelle sehen, an der das U-Boot gesunken ist. Deshalb werde ich jetzt nach Hause fahren, damit ich ausgeruht bin.«
    Neve nahm seine Hände. Er sah müde aus und seine Augen glänzten, als wäre der Abend zu viel für ihn gewesen – was verständlich war angesichts dessen, dass er von so vielen Bildern seines Bruders umgeben war und dessen Kameraden kennengelernt hatte, die den Krieg überlebt hatten.
    »Danke, dass Sie gekommen sind. Es hat mir sehr viel bedeutet.«
    »Keine Ursache, Neve. Und da Sie unsere Familie inzwischen so gut kennen, würde ich Ihnen gerne eine persönliche Frage zu Ihrer stellen.«
    »Nur zu.«
    »Worüber hat sich Mickey so aufgeregt? Sie meinte, die Sache mit ihrem Vater käme nie mehr in Ordnung.«
    »Oh.« Neves Herz sank. »Die Polizei hat ihren Vater heute festgenommen. Wegen ausstehender Unterhaltszahlungen für seine Tochter, aber ursprünglich ging man davon aus, er sei betrunken Auto gefahren.«
    »Und, ist er?«
    »Ausnahmsweise nicht. Vermutlich versucht er gerade wieder, mit dem Trinken aufzuhören.«
    Joe nickte, als wüsste er Bescheid.
    »Du weißt, was Mickey empfindet, stimmt’s, Tim?«
    »Mit ansehen zu müssen, wie sich ihr Vater zu Tode trinkt? Ja, das weiß ich genau.« Neve sah, wie sich Vater und Sohn eindringlich musterten, ein Kräftemessen mit Blicken, das mit einem angedeuteten Lächeln endete, einem stillschweigenden Eingeständnis, dass sich etwas geändert hatte. Neve war nicht über alles informiert, konnte sich aber das meiste zusammenreimen.
    »Ich wünschte, Mickeys Vater würde die Kraft aufbringen, endlich damit aufzuhören. So wie Sie.«
    »Das wäre gut«, sagte Joe.
    Dann umarmte er Neve, machte Anstalten, als wollte er Tim ebenfalls in die Arme schließen, doch dann reichten sich die beiden Männer die Hände. Joe verließ die Galerie und Neve hörte, wie George und Sally ihm zuriefen, sie würden sich morgen am Strand treffen. Sie sah zu Mickey hinüber, die ihren Kopf an Shanes Schulter barg.
    »Sieht ganz so aus, als hätten sich die beiden versöhnt«, sagte Tim.
    »Das freut mich.« Neve sah ihm in die Augen. »Wir auch?«
    »Ja. Ich habe eine Weile gebraucht …«
    »Es tut mir unendlich leid, was ich angerichtet habe. Du bedeutest mir sehr viel. Deine ganze Familie. Ich war völlig in Gedanken, sonst wäre mir so etwas niemals passiert.«
    »Wie mein Vater gerade sagte, es muss dir nicht leidtun.«
    Neve nickte. Tim hatte den Mund geöffnet, um fortzufahren, aber er hielt abrupt inne. Sein Blick war auf die Eingangstür der Galerie gerichtet, die sich gerade geöffnet hatte. Eine frische Frühlingsbrise wehte herein, und mit ihr eine Reihe junger Leute. Dem Aussehen nach zu urteilen, nur wenige Jahre älter als Mickey und Shane.
    Dominic würde selig sein über das Jungvolk. Hin und wieder schaltete er seine Anzeige im Chelsea Magazine, in der Hoffnung, aufstrebende junge Maler aus New York oder Boston anzulocken. Neve fragte sich, wer sie sein mochten – vielleicht eine Kunstklasse vom Brown, dem RISD oder URI? Bei genauerem Hinsehen wirkten sie jedoch keineswegs wie flippige Kunststudenten. Manche sahen nach gehobener Mittelschicht aus; einige waren alleine gekommen, manche paarweise, und eine Mutter hatte ein Kleinkind im Schlepptau.
    »Noch mehr Berkeley-Fans«, sagte sie, als sie stehen blieben und sich suchend umsahen.
    »Nein.« Tim stand regungslos da, als ihn einige der Neuankömmlinge entdeckten.
    »Was sind das für Leute?«, flüsterte Neve.
    »Franks

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