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Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Wenn ein Maerchenprinz heiraten will

Titel: Wenn ein Maerchenprinz heiraten will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Gates
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Gläser hervor und schenkte ihr ein.
    „Hmm“, sagte sie genießerisch. „Was ist das denn?“
    „Der berühmte arabische Kaffee, mit leicht gerösteten speziellen Kaffeebohnen und Kardamom. Er schmeckt am besten, wenn du das hier dazu isst …“
    Bereitwillig öffnete sie den Mund, als er ihr eine getrocknete Dattel anbot. Nachdem sie drei Gläser Kaffee getrunken und ein halbes Päckchen Datteln verzehrt hatte, strich er ihr über die Lippen, und unaufgefordert leckte sie seine Finger von der klebrigen Süße sauber. Schließlich begann sie an seinen Fingern zu saugen, was die Wirkung auf ihn nicht verfehlte. Genießerisch schloss er die Augen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie stattdessen …
    Doch dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. „He, benimm dich.“
    Enttäuscht und etwas verschreckt sah sie ihn an.
    Schnell sprach er weiter: „Wenn du nämlich hübsch brav bist, zeige ich dir das Stück Wüstenland, auf dem zurzeit Gras und Blumen wachsen. Wir hatten nämlich vor ein paar Wochen heftigen Regen, und noch ist es dort wunderbar grün, bevor die Sonne wieder alles verdorrt. Dort können wir bestimmt viele Tiere bei der Nahrungsaufnahme sehen. Wildkaninchen, Gazellen …“
    „Was, Gazellen? Gibt es hier sogar Gazellen?“
    Er nickte. „Auf der Insel leben rund dreihundert.“
    Begeistert sprang sie auf. „Na los, worauf wartest du noch? Komm, steig auf, die müssen wir uns ansehen.“ Plötzlich verfinsterte sich ihre Miene. „Ach, wie schade. Ich habe gar keinen Fotoapparat, nicht mal in meinem Handy. Außerdem flüchten die Tiere wahrscheinlich sowieso, wenn wir näher herankommen.“
    Er gab ihr sein Handy, das mit einer Kamera ausgestattet war. „Hier, damit kannst du knipsen, so viel du willst. Und nein, sie werden nicht flüchten, sie sind an mich und die Pferde gewöhnt. Wenn du möchtest, kannst du sie sogar füttern.“
    „Wenn ich das möchte?“, fragte sie begeistert. „Wenn eine Gazelle mir aus der Hand frisst, kann ich glücklich sterben.“
    „Wenn du das in ‚glücklich leben‘ umänderst, sind wir im Geschäft. Dann sorge ich dafür, dass du heute noch Gazellen fütterst, ya gummari, und zwar in ihrem natürlichen Lebensumfeld. Außerdem lasse ich ein paar zum Haus bringen, damit du sie täglich füttern kannst.“
    Überglücklich umarmte sie ihn. „Danke, dass du das alles für mich tust.“
    Er starrte sie an. Sie war tatsächlich begeistert wie ein kleines Kind, weil sie Gazellen füttern durfte! Wie passte das mit ihrer anderen, ihrer dunklen Seite zusammen? Er hatte diese andere Seite doch kennengelernt, als sie mit ihrem alten Liebhaber Bill Hanson telefonierte. Sie hatte ihn dazu gebracht, dass er ihr freie Hand gab, sich in ein neues Liebesabenteuer zu stürzen. Und dann hatte sie ihm halbherzig versichert, sie würde ihn vermissen – während sie gleichzeitig dabei war, Shehab mit ihren Blicken auszuziehen! Widerwärtig!
    Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab. „Das ist doch noch gar nichts, ya galbi. Ich werde dir die ganze Welt zu Füßen legen.“
    „Oh Shehab, das ist so lieb, dass du das sagst. Aber was soll ich mit der ganzen Welt? Nein, wenn ich die Gazellen füttern und vielleicht sogar streicheln kann, bin ich doch schon glücklich. Komm jetzt, bitte.“ Schon war sie auf dem Weg zu den Pferden.
    Eigentlich war es ja sein Plan, sie gewissermaßen auszuhungern. Ihr nie das zu geben, was sie gerade wollte. Nur so konnte er verhindern, dass sie den Kampf gewann – den Kampf, von dem sie nicht einmal etwas wusste.
    Dann drehte sie sich nach ihm um, strahlend schön und überglücklich.
    Und er gab nach, gehorchte, eilte zu ihr hinüber.
    „… und dann kam der Mantarochen immer näher. Er glitt durchs Wasser, wie ein Vogel durch die Lüfte fliegt.“
    Während Shehab erzählte, half er Farah in den Taucheranzug. Die Jacht schaukelte sanft auf den Wellen, und die Strahlen der Morgensonne verbreiteten angenehme Wärme. Zwei wunderbare Wochen war Farah jetzt schon hier, in seiner Welt. Was für ein Unterschied zu ihrem früheren Leben in der Stadt, in der Einsamkeit! Das alles schien ihr inzwischen so weit weg zu sein, dass sie sich kaum noch daran erinnern konnte.
    „Der Bursche war rund fünfundzwanzig Fuß groß. Ich hätte ihm glatt ins weit aufgerissene Mal schwimmen können.“ Shehab schloss den Reißverschluss ihres Taucheranzugs. „Direkt vor mir hielt er inne und sah mich mit seinen großen Augen an. Und dann wandte er sich einfach

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