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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aladins Wunderlampe

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aladins Wunderlampe

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aladins Wunderlampe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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entschuldige.“ Setzte die Kette ihrer Missgeschicke sich fort? Das passierte ihr nur, wenn sie sich nicht genügend konzentrieren konnte. Schuld daran war nur er mit seiner sinnlichen Ausstrahlung. „Ich mach’s gleich wieder gut.“
    „Das will ich hoffen.“ Aladin kniff die Lippen zusammen. „Du bist mein Dschinn und musst mir gehorchen. Das hast du selbst gesagt. Oder willst du, dass ich dich wieder in diese Lampe zurückwünsche?“
    „Bitte, nein. Du bist mein erster Gebieter …“
    „Hol mich jetzt sofort hier raus!“, befahl er und versuchte gleichzeitig, sich mit seinen Händen zu befreien. Wie gebannt starrte Leila auf das Spiel seiner Muskeln. Erst sein anklagender Blick riss sie aus der Starre.
    „Ja, ich mach ja schon.“ Sie wollte ihn nicht verärgern, aber irgendwie irritierte er sie.
    Wenig später stand Aladin vor ihr und klopfte sich den Sand aus der Hose.
    „Hättest du mich denn nicht gleich nach Bagdad zaubern können?“ Seine Augenbrauen zogen sich drohend zusammen.
    „Aber du hast mir doch nicht gesagt, wohin du willst“, verteidigte sie sich. Wie sollte sie alles richtig machen, wenn er ihr nicht genau erklärte, wohin er wollte?
    „Worauf wartest du noch? Auf nach Bagdad.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, wurde er von einem Strudel erfasst, der ihn mitriss und mitten auf dem belebten Basar Bagdads ausspuckte, direkt vor die Füße eines wütenden Kamels. Hart landete er auf seinen Knien und wäre fast von dem aufgebrachten Tier überrannt worden. Mit einem Hechtsprung rettete er sich zur Seite. Als das Tier schnaubend an Aladin vorbeigerannt war, sprang er auf. Wütend funkelte er Leila an, die ihren Blick senkte und verlegen an ihrem Überkleid aus Brokat zupfte.
    „Beinahe hätte mich das Kamel zertrampelt!“ Er kniff die Lippen zusammen.
    „Dein Zauber scheint mir lebensgefährlich zu sein.“
    „Ich war mir sicher … Das wird nicht wieder vorkommen. Wirklich. Ich rechne das auch nur als einen Wunsch“, stammelte Leila und verwünschte sich insgeheim. Hoffentlich würde der Meisterdschinn ihre Mogelei nicht bemerken.
    „Das will ich hoffen, sonst … Komm, lass uns zu meinem Haus gehen.“
    Er drehte sich um und lief mit weit ausholenden Schritten an den Ständen der Händler vorbei, dass Leila Mühe hatte, mitzuhalten.
     
    Aladin konnte sein Glück noch immer nicht fassen, der Höhle entronnen zu sein. Er hatte schon seine Gebeine zwischen Juwelen verrotten sehen.
    Endlich würden seine Wünsche wahr werden! Als Kind hatte er seinem Großvater gelauscht, der von Dschinn erzählte. Die Geschichten fand er zwar faszinierend, hielt sie aber für Märchen. Dass gerade er einem Dämon begegnete, noch dazu einem ausgesprochen begehrenswerten Geschöpf, wäre ihm nie in seinen kühnsten Träumen in den Sinn gekommen.
    Mit geröteten Wangen stand sie jetzt neben ihm, ihr Blick flog von der Stadtmauer über die Händler bis zur Moschee. Sie war grazil wie eine Gazelle mit dem schwingenden Gang einer Tänzerin. Wenn sie ging, wippte bei jedem Schritt ihr kleiner Busen, dessen rosiger Ansatz im Ausschnitt ihres golddurchwirkten Brokatübergewands zu sehen war.
    Während er heimlich den Anblick genoss, bewunderte Leila die handbemalten Krüge, die an einem der Marktstände angeboten wurden. Sie bückte sich, um einen aufzuheben. Unterhalb ihres Überkleides, das ihr bis zur Taille reichte, schmiegte sich der seidene Kaftan eng an ihren Po. Rosa Haut schimmerte verführerisch unter dem zarten Stoff hindurch.
    Es juckte Aladin in den Fingern, herzhaft zuzugreifen.
    Sie ist keine Frau, sondern ein Dämon , ermahnte ihn seine innere Stimme und riss ihn damit aus seinen lustvollen Tagträumen.
    Er schüttelte den Kopf, als könne er die Gedanken daraus verbannen.
     
    Leila kam bei dem Anblick des bunten Markttreibens aus dem Staunen nicht hinaus. Es lag schließlich über tausend Jahre zurück, seit sie einen Basar besucht hatte. In der Luft schwebte der intensive Duft von Gewürzen, gemischt mit dem des süßen Honigs. Kaftane, Entaris und Wickelgewänder in allen Farben lagen auf den Tischen. Ein Äffchen turnte auf der Schulter eines Händlers und krähte vergnügt. Erschreckt wich sie zurück, als ein Feuerschlucker ihnen seine Kunst demonstrierte.
    Der Basar lag mitten in der Kasbah Bagdads. Enge, dunkle Gassen wanden sich um den Platz, auf dem einst die Soldaten des Kalifen für ihre Kämpfe trainiert hatten.
    Der Turm der Moschee bohrte sich über den Dächern

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