Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aladins Wunderlampe
ein Freund, der mich auf Schritt und Tritt begleitet. Er zählt nicht.“ Sie zwinkerte ihm zu.
Aus dem Nichts war vor ihnen ein Teppich aufgetaucht, der lautlos in der Luft schwebte.
„Wie ist das möglich?“, rief Aladin und griff nach dem Teppich, um sich zu vergewissern, dass dieser kein Trugbild war. Zum Glück befand sich niemand in der Nähe, der sie beobachtete.
„Du hast wohl vergessen, dass ich ein Dschinn bin?“ Leila lachte über seine verdutzte Miene und wischte sich die letzten Tränenspuren aus den Augenwinkeln. Mit einer Geste bedeutete sie dem Teppich, sich zu ihren Füßen zu begeben.
Leila sah fragend zu Aladin, der noch immer zögerte, ihr auf den Teppich zu folgen.
„Steig auf oder willst du wirklich bei der Hitze den weiten Weg zu deinem Haus laufen?“ Sie streckte den Arm aus und winkte ihn mit dem Finger zu sich.
„Und wenn uns jemand sieht?“
Sie winkte ab. „Die sind doch alle auf dem Basar. Nun komm schon.“
Es dauerte einen Moment, bis Aladin ihr folgte. Kaum hatte er den Teppich betreten, erhob dieser sich in die Luft, und er hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Aladin schwankte und versuchte, sich mit den Armen auszubalancieren, was ihm bei der Geschwindigkeit, mit der sich der Teppich nach oben bewegte, nicht gelang. Der Fahrtwind riss ihn um. Aladin suchte nach Halt und fand ihn bei der knienden Leila. Dann rappelte er sich hinter ihr auf die Knie. Seine Hände umfassten ihre Brüste. Aber er schien es nicht zu bemerken, sondern starrte fasziniert über ihre Schulter auf Bagdad hinab. Dafür Leila umso mehr. Die Wärme seiner Hände drang durch ihre Kleidung und ergoss sich wie ein Strom glühender Lava in ihre Adern. Ihre Brustwarzen verhärteten sich, in ihrem Schoß begann es, zu pulsieren, als sein muskulöser Brustkorb sich auch noch an ihren Rücken schmiegte. Leila hielt den Atem an. Der Teppich verlangsamte sein Tempo.
Sie umfasste Aladins Hände und begann mit diesen, ihre Brüste sanft zu massieren. Er sog geräuschvoll die Luft ein. Langsam schob sie seine Arme an ihrem Körper hinab bis zu ihren Hüften. Er ließ es geschehen, aber sie spürte deutlich seine Anspannung. Sein Atem beschleunigte sich. Ihr Puls raste wie verrückt.
Halt! Wenn sie jetzt nicht aufhörte, würde sie ihm wie eine reife Frucht in die Arme sinken. Sie atmete tief durch und stieß lachend seine Hände fort. Er durfte von ihr kosten, häppchenweise, ohne sie ganz zu bekommen, aber genug, um sich nach ihr zu verzehren. Noch immer klangen die Worte des Meisterdschinns in ihren Ohren: „Willst du, dass er dich begehrt, gestehe ihm nur wenige, aber intime Berührungen zu. Er darf niemals glauben, du seist leicht zu haben. Männer lieben es, um eine Frau zu werben. Das ist der Reiz, der sie gefangen nimmt.“
Wenn nur nicht ihre Gefühle derart verrücktspielen würden.
„Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt? Schließlich ist es für mich nicht alltäglich, mit einem Teppich zu fliegen“, knurrte Aladin. Sie erkannte die Verärgerung, die in seiner Stimme mitschwang, und verstummte sofort. Das Beste war, ihn abzulenken.
„Ist das nicht herrlich? Genieße den Ausblick. Ganz Bagdad liegt uns zu Füßen. Schau, dort hinten nähert sich der Stadt eine Karawane. Und jetzt liegt der Palast unter uns.“ Leila beugte sich über den Teppichrand und zeigte auf die riesige Kuppel, die sich unter ihnen wölbte.
Aladin lugte vorsichtig nach unten. Offensichtlich misstraute er den Flugkünsten des Teppichs.
Aber Leila gelang es, seine Zweifel zu zerstreuen.
„Keine Panik. Der Teppich gehorcht mir aufs Wort. Wenn ich es nicht möchte, dass wir abstürzen, wird es auch nicht geschehen. Also entspann dich.“
Leila fühlte sich so lebendig, was nicht zuletzt an der Gegenwart ihres überaus attraktiven Begleiters lag. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Aladin, der zunehmend kühner wurde, sich hinlegte und weit über den Rand des Teppichs hinauslehnte, um die Welt aus der ungewohnten Perspektive näher zu betrachten. Leila hätte den Teppich ewig fliegen lassen, nur um länger in seiner Nähe zu sein. Sie robbte dicht an Aladin heran und ließ sich von ihm die einzelnen Gebäude aus der Vogelperspektive erklären. Aus jedem seiner Worte sprachen Begeisterung und Liebe zur Heimatstadt. Sie hätte ihm ewig lauschen können.
„Davon habe ich schon immer geträumt. Ich fühle mich wie ein Vogel!“, rief er und breitete seine Arme aus.
„Fast. Da oben sind die Aufwinde noch
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