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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aladins Wunderlampe

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aladins Wunderlampe

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aladins Wunderlampe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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heilig ist, mich zu bessern.“ Leila sank vor Amir auf die Knie und sah flehend zu ihm auf.
    Aber diesmal erkannte sie Unnachgiebigkeit in seinem Blick und wusste, dass die Strafe folgen würde.
    Amir verbannte sie in eine Lampe, die er Ali Baba übergab, der sie mit Genugtuung in seiner Höhle zwischen den Juwelen vergrub.
    Seitdem harrte sie auf einen Herrn, der sie von diesem Schicksal erlöste.
    In ihren Träumen erlebte sie die Begegnung mit einem atemberaubenden Mann, ihrem Gebieter. Sie war eben nicht nur ein Dschinn, sondern eine Frau mit Gefühlen. Wie jede ihresgleichen, hoffte sie insgeheim, bei ihrem Herrn für immer bleiben zu dürfen.
    Sie schwor sich, nie ihn, aber ihn so zu verwöhnen, dass er sie nicht mehr gehen ließe.
    Leila seufzte auf und befürchtete, für immer in Vergessenheit zu geraten. Einsame Jahrhunderte vergingen in der Alabasterlampe, die sie gefangen hielt …
     
    Endlich, nach einer halben Ewigkeit, durchbrach ein Lichtstrahl die Dunkelheit und weckte Leila. Ein scharrendes Geräusch verriet, dass jemand über ihr die Steinplatte, die den Höhleneingang verschloss, beiseiteschob. Ein bärtiger Alter mit mächtigem Turban beugte sich mit einer Fackel herab.
    „Hier ist es! Aladin, komm her! Jalla, jalla!“, rief er. Leilas Puls beschleunigte sich in der Hoffnung auf eine Befreiung. Aufgeregt presste sie ihre Nase an die dünne Wand der Alabasterlampe, um besser sehen zu können.
    „Ich komm ja schon, Onkel Abdul“, hörte sie eine tiefe, melodische Stimme über sich, die zweifellos einem jüngeren Mann gehörte. Ob der Mann auch so aussah, wie es der Klang seiner Stimme versprach?
    „Geh runter und sieh gefälligst nach. Erst dann bekommst du deine Belohnung.“ Die Stimme des Alten klang barsch.
    Ein Körper zwängte sich durch die schmale Höhlenöffnung und glitt herab.
    „Ich bin jetzt unten, Onkel.“ Es war ein junger Mann, der dicht vor ihrer Lampe stand.
    Er hielt eine brennende Fackel in der Hand und schwenkte sie über dem Meer von Juwelen, die Leila umgaben und ebenso in Vergessenheit geraten waren.
    „Und was siehst du, Neffe?“
    „Unglaubliche Schätze! Zwar staubig, aber …“
    Er bückte sich und hob eine Perlenkette aus dem Staub auf. „Aber schön“, ergänzte er voller Ehrfurcht.
    Leila sah in ein gut geschnittenes Gesicht mit schwarzen Augen und sinnlichen Lippen. Sie hielt den Atem an. Dieser sympathisch wirkende Mann entsprach genau ihren Vorstellungen eines Gebieters.
    Schwarzes, dichtes Haar quoll unter einem schlecht gewickelten Turban hervor, wenn man das schiefe Kunstwerk auf dem Kopf als solchen überhaupt bezeichnen konnte.
    Seine Kleidung, bestehend aus einer verschlissenen Leinenhose und einer viel zu knappen Weste, ließ keinen Zweifel über seine mittellose Herkunft offen. Dennoch musste Leila gestehen, dass er trotzdem ausgesprochen attraktiv wirkte, sah sie einmal von seinem staubverschmierten Gesicht ab. Ein kleines Bad würde Wunder bewirken. Schon allein die Vorstellung, ihn nackt in einem See baden zu sehen, erschien ihr durchaus reizvoll. Der sollte, nein, der musste ihr Herr werden.
    Nur wenige Schritte trennten ihn von der Lampe. Wenn er sie jetzt aufheben und daran reiben würde, hätte ihre Einsamkeit endlich ein Ende. Leila klatschte voller Freude in die Hände. „Oh, bitte, bitte, nimm die Lampe. Lass mich frei“, sagte sie beschwörend.
    Der Alte beugte sich herab und befahl Aladin, ihm so viel von den Kostbarkeiten zu reichen, wie er fassen konnte. Aladin tat, wie ihm geheißen und reichte unermüdlich unzählige Perlenketten, goldene Münzen und Edelsteinringe nach oben. Dabei trat er achtlos gegen ihre Lampe, die ein Stück weit durch die Luft flog. Leila wurde hochgeschleudert und fiel unsanft auf ihr Hinterteil. Verdammt, jetzt musste er doch die Lampe bemerkt haben.
    „Nun heb sie schon auf“, murmelte sie und knetete aufgeregt ihre Finger. Voller Spannung verfolgte sie seine Schritte.
    „Das ist nicht genug! Ich will den Rubin des Prinzen. Bring ihn mir. Er muss tiefer in der Höhle verborgen liegen.“
    Aladin verschwand auf Geheiß des Onkels tiefer im Dunkel der Höhle. „Ich habe ihn!“, rief er nach einer Weile und kehrte strahlend zurück. Er musste sich strecken, um den funkelnden Ring in das Körbchen seines Oheims zu legen, das dieser nach unten reichte.
    „Wunderbar! Welch ein Juwel!“ Die Augen des Alten leuchteten auf, bevor er den Ring küsste.
    „Jetzt reiche mir das Seil, Onkel, damit ich nach

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