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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Aschenbrödel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jazz Winter
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Gleichgewicht.
    „Du bist verrückt, Leonie. Wie soll das denn gehen?“
    „Du könntest zum Beispiel heute Abend zu diesem Essen gehen.“
    Eine Birne fiel aus Joys Hand und zerschellte krachend auf dem Boden.
    „Das ist nicht dein Ernst.“
    Doch der Gesichtsausdruck der Halbschwester sagte etwas anderes. Sie schien felsenfest davon überzeugt und Joy schüttelte ihren Kopf.
    „Vergiss es, ich geh da heute Abend nicht hin. Lisa hat sechs Mädchen in der Bestellung, findest du nicht, es würde auffallen, wenn plötzlich sieben dort antanzen? Das ist verrückt, ich geh da nicht hin.“
    „Sunny wird dir garantiert ihren Platz räumen, wenn du sie fragst.“
    Langsam stieg Joy die Leiter hinunter und starrte in Leonies entschlossenes Gesicht.
    „Sunny?“
    „Sie wird als Liebessklavin dort sein, mit Maske und Subbieoutfit.“
    Noch immer schüttelte Joy ihren Kopf. Leonie grinste ihr hinterher und folgte ihr, während Joy mit der Leiter bewaffnet zu einer weiteren Lampe wechselte.
    „Es ist doch ganz einfach, Sunny wird bei dem Outfit helfen und dir sagen, was du tun sollst.“
    „Mich würde eher interessieren, wie Mutter, die ihr völlig unbekannte Cinda Lane dorthin schaffen will.“
    „Ich hab da schon meine Ideen …“
    „Nein, das glaube ich nicht … du meinst, sie wird Helena … niemals, das würde Navan sofort durchschauen … Helena ist … sie ist …“
    „Ein perfekter Escort mit jahrelanger Übung. Sie wird ihre Rolle perfekt spielen.“
    Die Erkenntnis traf Joy wie ein Blitz.
     
    Das Dinner fand in einem sehr privaten Rahmen statt, und als die Damen eintrafen, trat Stille ein. Vier der bestellten Frauen trugen lange Abendgarderobe. Navan betrachtete die dazugehörigen Gesichter, aber David kam ihm zuvor. Der blonde Gentleman küsste die Handknöchel der Ladies und begrüßte jede einzelne.
    „Und Sie müssen Cinda sein.“
    Navan beobachtete die Frau, die anders als auf dem Ball nicht dieselbe Ausstrahlung zu besitzen schien, die ihn so magisch angezogen hatte. Dennoch nickte sie, sagte jedoch nichts und blickte Navan direkt in die Augen. Bernstein! Sein Herz machte einen Satz und schlug deutlich schneller weiter. Ihr Haar glänzte wie schwarzer Lack. Auch die anderen Männer im Raum stellten sich der Reihe nach vor und jede Dame gesellte sich zu dem dazugehörigen Herrn. Nur zwei der Frauen blieben übrig. Die eine in schwarzem Lack, der gerade das Nötigste bedeckte. Ein schmächtig wirkender älterer Mann trat auf sie zu, betrachtete sie eingehend und nickte, als würde er Fleisch begutachten.
    „Wie ist dein Name, Mädchen?“
    „Mira, Herr.“
    „Komm mit.“
    Sie folgte ihm und Navan beobachtete diese bizarre Situation. Die letztlich übrig gebliebene Frau trug eine schwarze eng geschnürte Korsage unter einem weiten Cape aus Satin, dazu Strapse und Spitzenstrümpfe. Ihr Gesicht war durch eine Ledermaske komplett verbogen. Die Reißverschlüsse waren geöffnet, doch Navan konnte ihre Augen nicht sehen. Der dunkelhäutige, breitschultrige Mann mit langen, zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Rastazöpfen trat auf sie zu. Er überragte das zierlich wirkende Geschöpf um mindestens vier Kopflängen und sein Blick war dominant und streng. Navan erinnerte sich an ihren Namen, Sunny, aber etwas an ihrer Figur stimmte nicht. Ihre Brüste wirkten viel üppiger als auf dem Foto. Überhaupt sah sie nicht annähernd so mädchenhaft aus, viel fraulicher, weiblicher. Auch Alex, der dunkelhäutige Hüne wirkte nicht zufrieden.
    „Das hat man davon, wenn man andere schickt. Was bist du?“
    Der Körper der Submissiven begann, deutlich sichtbar zu zittern, und Navan wurde das Gefühl nicht los, dass sie überhaupt nicht wusste, was von ihr erwartet wurde.
    „Wie meinen Sie das, Sir?“
    Ihre Stimme klang so gebrochen und dünn, dass sie fast schon die Vorstufe zur Hysterie verriet. Alex umrundete, musterte sie, als wäre sie ein Stück Vieh, das er gleich zur Schlachtbank schicken würde.
    „Deine Proportionen sind unförmig, die Titten viel zu groß, der Arsch viel zu breit.“
    Er beugte sich nah zu ihr hinunter.
    „Du widerst mich an, aber ich werde dafür sorgen, dass du es wiedergutmachst.“
    Das Zittern des Frauenkörpers nahm zu und ein düsteres Funkeln leuchtete in Alex schwarzen Augen. Navan wollte gerade etwas sagen, als plötzlich eine Frauenhand nach seinem Arm griff.
    „Ich freue mich, dich wiederzusehen.“
    Cinda! Fast hätte er sie völlig vergessen, denn das eben

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