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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Schwartz
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Clan aufgenommen. Aber seien wir ehrlich. Wir beide waren immer Konkurrentinnen.“
    „Was?“, stammelte Amelie. „Du ...“ Sie sah zu ihrer Schwester auf. „Es gibt keine ...“
    „Vampire?“ Lara grinste vergnügt. „Oh doch, aber wir haben es gut vor dir geheim gehalten. All unsere Untaten. Das war sicherer. Außerdem hatte ich eine Rechnung zu begleichen. Du warst der Mittelpunkt der Schule. Das Lieblingskind unserer Eltern. Immer haben sie dich bevorzugt. Aber dafür mussten sie zahlen, nicht wahr? Zahlen mit ihrem Leben.“
    Amelies Gedanken überschlugen sich. „Du hast ...“, brachte sie hervor.
    „Unsere geliebten Eltern getötet? Oh ja. Und ich will, dass du es weißt, ehe du stirbst. Stefan hat mich ins wahre Leben geführt. Ein göttliches Leben. Und Götter haben keine Eltern.“
    Amelie versuchte verzweifelt, aufzuwachen. Ein eisiger Wind zerrte an ihr. Der Boden war kalt und das dünne weiße Kleid schützte sie nicht vor der Nässe.
    „Lara, das kann dir nicht Ernst sein! Du kannst mich nicht töten!“
    „Oh doch. Und ich werde damit durchkommen. Das ist das Schöne. Wir werden einfach behaupten, dass es Alain war, der dich angefallen und getötet hat. Schließlich haben wir auch mit ihm noch eine Rechnung offen. Das Leben ist manchmal so einfach.“
    Stefan hob seine Waffe. „Ich erschieße Alain. Weil er dich getötet hat.“ Der Vampir lächelte.
    „Wie ... Ich ...“ Amelie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Tränen stiegen in ihre Augen. Das durfte alles nicht sein! Das durfte es nicht!
    Stefan sah sich um, als schien er auf etwas zu warten.
    „Beeil dich, Lara, er müsste gleich hier sein. Ich rieche ihn schon.“
    Amelie schluchzte. „Du kannst keine Vampirin sein!“
    Lara beugte sich zu ihr herab. Ihr kalter Finger strich zärtlich über Amelies Wange. „Doch, das bin ich schon ziemlich lange. Hast du dich nie gewundert, warum sich mein Auftreten so plötzlich geändert hat? Warum ich erblüht bin wie eine Rose? Als Stefan mich damals in Paris fand – als ich fortgelaufen war – da gab er meinem Dasein einen Sinn. Er machte mich zu seinesgleichen. Seit über zweihundert Jahren existiert er schon. Als Mitglied eines Stammes, dessen Clankinder bei Vollmond erwachen. Er hat mich erwählt, mich zu etwas Besserem gemacht. Verstehst du das?“
    Amelie schüttelte stumm den Kopf. Sie verstand überhaupt nichts.
    Lara lächelte nachsichtig. „Das macht nichts. Mach dir keine Sorgen. Du gehst gern an das Grab von Mama und Papa, nicht? Schon bald wirst du neben ihnen liegen und keine Fragen mehr haben.“ Ihr Mund öffnete sich. Die langen Zähne waren spitz wie Dolche. Amelie versuchte, zu entkommen. Vergeblich. Lara packte sie und biss zu.
    Ihre Zähne schlugen mit einem harten Krachen aufeinander. Amelie wurde von einer Kraft herumgerissen, die den Stoff über ihrer Schulter zerfetzte. Sie fühlte ein scharfes Brennen, als spitze Nägel in ihr Fleisch drangen und ihre Haut zerrissen. Die Welt drehte sich um sie. Als sie wieder klar sehen konnte, lag sie ein Stück entfernt auf dem Boden.
    Alain stand mit erhobenem Schwert zwischen ihr und den beiden Vampiren.
    „Ich habe lange nach euch gesucht. Nach denjenigen, die das Abkommen brechen und neue Vampire erschaffen.“
    „Einer vom alten Blut.“ Stefan lächelte. „Du hältst dich wohl für einen Wächter.“
    „Ich bin ein Wächter. Schon vor zweihundert Jahren tötete ich deinen Stamm. Aber du entkamst mir. Ich folgte dir. Bis ich dich fand.“
    „Und damit sind wir wohl im Hier und Heute angekommen.“ Stefan klang amüsiert. „Aber du bist nicht so stark wie ich, Werwolf. Selbst bei Vollmond nicht. Sogar meine Kinder kannst du nur in diesen Nächten töten. In den Nächten deiner größten Kraft. Wie wagst du es dann, zu glauben, es mit mir aufnehmen zu können?“
    „Wer sagt denn, dass es schwer war, Marie und Irena zu töten?“, fragte Alain kalt zurück.
    Lara fauchte wütend. „Dass du es gewagt hast, Halbblut! Sie waren unsere Geschöpfe!“
    „Bluttrinker. Mörderinnen. Das waren sie! Genau wie dieser Junge, den ich letzte Nacht töten musste! Wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte, hätte er eine Frau angefallen.“
    Stefan verdrehte die Augen. „Mir kommen die Tränen. Und was hast du mit Gabriele gemacht? Sie war mein besonderer Liebling.“
    „Für sie war es noch nicht zu spät. Ich fand sie rechtzeitig. Sie ist in Sicherheit, an einem Ort, den du niemals finden wirst.“
    „Wir werden sehen. Doch

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