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Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart

Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart

Titel: Wenn es dunkel wird im Märchenwald ...: Ritter Blaubart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Schwartz
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zuerst das Wesentliche.“ Stefan hob seine Waffe. „Silberkugeln. Es ist zwar nur ein Mythos, aber nenn mich ruhig altmodisch.“
    Alain knurrte. „Lass uns kämpfen.“
    Lara lachte. „Du kannst deinen Tod ja gar nicht erwarten!“ Sie sprang vor. Alain schlug mit dem Schwert zu, doch die Vampirin tauchte spielerisch unter der Klinge hindurch. Schon war sie an seinem Arm, packte ihn und zog ihn herum. Alain stieß ihr den Knauf des Schwertes gegen den Kopf. Lara taumelte kreischend zurück.
    Stefan schoss. Er traf Alain in der Bewegung. Alain sprang vor, die Schusswunde ignorierend. Amelie sah erstarrt, wie sich eine rote Blume auf dem Stoff seines Hemdes entfaltete.
    „Alain!“, plötzlich hatte sie Angst um ihn. Aber war er nicht genauso böse und wahnsinnig wie ihre Schwester und Stefan? Sie dachte an die Köpfe in der kleinen Kammer unter dem geheimen Raum. Sie versuchte, zu begreifen, was da eben gesprochen worden war. Waren die Köpfe in der Kammer etwa Köpfe von Vampirinnen ? Hatte Alain sie wirklich töten müssen ? Sie hielt sich die Stirn. Das alles war nicht real. Gleich wachte sie auf. Gleich war es vorüber. Aber sie wachte nicht auf. Sie blieb in diesem Albtraum gefangen.
    Ein wildes Knurren war zu hören, als Alain sich auf Stefan warf. Die Waffe in Stefans Hand fiel zu Boden. Gleichzeitig warf sich auch Lara auf die Kämpfenden. Amelie konnte kaum folgen, so schnell bewegten sich die drei.
    Alain wurde davongestoßen. Er krachte gegen die Wand des Turmes und sackte in sich zusammen. Stefan hob das Schwert vom Boden auf, das der Schwarzhaarige fallen gelassen hatte.
    „Du hast uns lange genug im Weg gestanden! Wir wären schon wesentlich weiter mit unseren Plänen, wenn du dich nicht eingemischt hättest, Halbblut!“
    „Danke für das Kompliment.“ Alain stand mühsam auf und nahm eine Kampfhaltung ein. Amelie sah, dass seine Beine zitterten. Sein weißes Hemd war kaum mehr weiß. Die rote Blume wurde immer größer.
    „Nun, Werwolf.“ Stefan stapfte mit erhobenem Schwert auf ihn zu. „Auch dir lässt sich der Kopf abschlagen, weißt du?“
    „Du hast nur eines vergessen.“
    Stefan ließ sich nicht beirren. Er hatte den blutenden Mann fast erreicht und hob das Schwert zum tödlichen Hieb.
    Amelie sah ihre Schwester, die mit glänzenden Augen zusah.
    Ist das noch meine Lara? Dieses Ding? Wenn Marie und Irena auch solche ... Wesen geworden sind, dann war es gut, dass Alain sie getötet hat.
    Sie spürte ihren brennenden Arm, an dem Alain sie fortgerissen hatte, damit Lara sie nicht beißen und töten konnte. Er hatte ihr das Leben gerettet. Keiner beachtete sie. Sie griff nach der Schusswaffe, die Stefan im Kampf verloren hatte. Der Waffe mit den Silberkugeln.
    Sie erinnerte sich, dass Stefan es war, der ihr an einem Sommerabend gezeigt hatte, wie man eine Waffe entsicherte.
    Das Schwert sauste durch die Nacht.
    Grimmig zielte sie auf Stefans Körper und schoss. Was auch immer das für ein Wahnsinn war, sie musste ihm nachgeben, wenn sie überleben wollte. Sie musste versuchen, zu glauben, was sie hier sah! Zu glauben, dass es Werwölfe und Vampire gab und sie in den Fokus einer zweihundert Jahre währenden Fehde geraten war! Sie und Lara.
    Alain warf sich zur Seite, als das Schwert hinunterfuhr. Der Schuss traf. Stefan zuckte und fuhr herum. Mit einer Hand berührte er das Einschussloch in seiner Seite. Er sah Amelie an. Seine gelben Augen brannten.
    „Dafür wirst du langsam sterben“, knurrte er zornig.
    Kreatürliche Angst durchflutete Amelie. Sie robbte auf dem Boden zurück, doch ehe sie auch nur einen Meter weit gekommen war, packte ihre Schwester sie an der Kehle und riss sie hoch.
    „Ich hätte dich schon viel früher töten sollen, Schwesterherz. Aber ich wollte es auskosten. Und ich wollte warten, bis dich keiner sucht. Spätestens, wenn du nach München gegangen wärst, hätte ich Schluss mit dir gemacht. Keiner hätte nach dir gefragt. Oh, wir hätten so viel Spaß haben können.“
    Sie umschloss Amelies Handgelenk, bis es knackte. Mit einem Aufschrei ließ Amelie die Waffe los. Tränen traten in ihre Augen.
    „Warum, Lara?“ Sie wusste, wie albern, wie sinnlos die Frage war. Lara hatte ihr bereits alles erklärt. Ihre Verbindung zu Stefan. Ihren Fall zur Vampirin. Zu einem Monster. Ihren Hass auf sie, die Jüngere und Schönere der beiden. Das Lieblingskind ihrer Eltern. Und dennoch begriff Amelie gar nichts.
    Alain hatte sich inzwischen aufgerichtet und stand Stefan

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