Wenn es Nacht wird in Manhattan
verlieren. Es war wie ein Zauber.
Er schaute ihr in die Augen. “Seite eins, Lektion eins: Händchen halten”, flüsterte er, als Rory vor einem Schaufenster stehen blieb.
Sie lachte atemlos. Es klang, als ob tausend kleine Glocken läuteten.
3. KAPITEL
S päter erschien Tippy dieser Tag, an dem sie sich die Stadt ansahen, als einer der schönsten, die sie je erlebt hatte. Cash kannte New York offenbar wie seine Westentasche, und es machte ihm Spaß, ihr und Rory Geschichten über die Stadt zu erzählen, von denen sie noch nie etwas gehört hatten.
“Woher weißt du eigentlich so viel über New York?”, wollte Rory wissen, als sie am Abend in Tippys Apartment saßen.
“Mein bester Freund bei der Grundausbildung war New Yorker”, erklärte er. “Er konnte mir praktisch alles über die Stadt erzählen.”
Tippy lachte. “So eine Freundin habe ich auch. Sie weiß alles über Nassau”, sagte sie. “Im Moment ist sie als Model bei einem Fotoshooting – ausgerechnet in Moskau.”
“Model für was?”
Tippy warf ihm einen verschmitzten Blick zu. “Na für Badeanzüge.”
“Du machst Witze.”
“Ganz und gar nicht. Ihre Auftraggeber dachten, es sei sexy, wenn sie in Fellstiefeln und einem Pelzmantel vor dem Kreml posiert.”
“Hier würde sie damit bestimmt ziemliche Probleme kriegen”, meinte er.
“Es ist kein echter Pelz”, erwiderte sie lachend. “Aber es ist eine sehr teure Imitation, und sie sieht aus wie echt.”
“Möchtest du ein Sandwich haben, Cash?”, rief Rory aus der Küche.
“Nein danke. Ich gehe jetzt ins Hotel und entspanne mich ein bisschen”, setzte er lächelnd hinzu. “Mir hat der Tag richtig gut gefallen.”
“Mir auch, Cash”, erwiderte Rory aufrichtig. “Kommst du morgen wieder?”
“Ja?”, wollte auch Tippy wissen.
Er schaute in Rorys fragendes und Tippys strahlendes Gesicht. “Natürlich”, antwortete er lächelnd. “Ich bin fit für eine Museumstour. Ihr auch?”
“Ich liebe Museen”, jubelte Rory.
“So lange ich nicht in einem Modell stehen muss”, seufzte Tippy. “Ich erinnere mich nur zu gut an ein Shooting, bei dem ich vor einer Rodin-Skulptur vier Stunden lang ein Bein hochhalten und mich zurücklehnen musste. Davon habe ich heute noch Muskelkater.”
“Ist es etwa jene, an die ich auch gerade denken muss?”, meinte Cash gedehnt und grinste, als sich ihre Wangen vor Verlegenheit röteten.
“Ich bin mir sicher, dass es eine von denen war, wo die Figuren vollkommen angezogen sind”, log sie.
Er schüttelte den Kopf. “Das glaubst auch nur du”, meinte er. “Wann steht ihr denn in den Ferien immer so auf?”
“Um acht”, sagte Rory.
Tippy nickte. “Wir gehen nicht besonders spät ins Bett. Rory ist an militärischen Drill im Morgengrauen gewöhnt, und ich muss in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um einen Film zu drehen”, erwiderte sie seufzend.
“Also dann um acht Uhr. Ich kenne eine Bäckerei, wo es Zimtbrötchen, Hefeteilchen und gefüllte Donuts gibt …”
“Ich darf keine Süßigkeiten essen”, erwiderte Rory traurig und zeigte auf Tippy. “Sie kann sich nämlich nie beherrschen. Wenn etwas Süßes auf dem Tisch liegt, verschlingt sie es sofort.”
Tippy lachte vergnügt. “Er hat recht. Den größten Teil meines Lebens habe ich damit verbracht, gegen meine Pfunde zu kämpfen. Wir essen Eier und Speck zum Frühstück. Nur Proteine. Kein Brot.”
“Das erinnert mich an meine Grundausbildung”, seufzte er. “Na gut. Können wir hier frühstücken? Aber bitte mach Kaffee”, sagte er streng. “Kein Frühstück ohne Kaffee. Selbst wenn ich ihn aus einer Schnabeltasse trinken müsste.”
“Eine Schnabeltasse?”, fragte Tippy erstaunt.
“Mit Schnabeltasse wirke ich verdammt sexy”, erwiderte er mit todernster Miene. Tippy lachte. Cashs schöner Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. Er hatte schon lange keine Frau mehr angelächelt und es wirklich ernst gemeint. Nun ja, abgesehen von Christabel Gaines. Aber sie war ja jetzt mit seinem besten Freund verheiratet.
“Ich esse jedenfalls noch ein Sandwich, bevor ich ins Bett gehe”, verkündete Rory. “Gute Nacht, Cash. Bis morgen.”
“Abgemacht”, rief Cash zurück.
Er griff nach Tippys schmaler Hand und zog sie zur Tür. “Wenn du willst, erkundige ich mich mal, ob es etwas Nettes in der Oper oder im Ballett gibt.”
“Ich mag beides”, erwiderte sie.
“Wie steht’s mit Sinfoniekonzerten?”, wollte er wissen.
Sie nickte
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