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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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leise.
    Er schaute länger und intensiver in ihre grünen Augen, als er es eigentlich wollte. Seine Gesichtsmuskeln schienen sich zu straffen. Vermutlich konnte er ihr Herz rasen hören. Sie konnte nichts dafür. Er war ein ausgesprochen männlicher Typ. Auf seine Berührung reagierte ihr Körper sofort. “Ich traue Frauen nicht.”
    “Du warst doch verheiratet”, erinnerte sie ihn.
    Er nickte. Seine Finger spielten mit ihrer Haarsträhne. Sein Blick war verschleiert. “Ich habe sie geliebt. Und ich dachte, sie liebt mich auch.” Sein Lachen klang zynisch. “Jedenfalls hat sie alles geliebt, was ich ihr gekauft habe.”
    Sie spürte einen Schauer über ihren Rücken laufen. “Es gibt so vieles in deiner Vergangenheit, über das du nicht sprichst”, meinte sie leise. “Du bist irgendwie sehr verschlossen, mein lieber Cash.”
    “Es fällt mir nicht leicht, jemandem zu vertrauen”, gab er zu. “Wenn du Menschen zu nahe an dich heranlässt, können sie dich verletzen.”
    “Und du glaubst, die Lösung besteht darin, sie alle fernzuhalten?”, fragte sie.
    “Glaubst du das nicht?”, entgegnete er schroff. “Ich kann mich nicht erinnern, dich mit jemandem zusammen gesehen zu haben – besonders nicht mit einem Mann. Abgesehen von Rory und die kurze Zeit mit Judd Dunn.
    Sie musste schlucken. “Ich habe nur die schlimmsten Erinnerungen an Männer. Nur bei Cullen war es anders, und da gab es keinen körperlichen Kontakt. Er war gern mit Frauen befreundet, aber sexuell war er von ihnen abgestoßen.”
    “Hast du ihn geliebt?”
    Ihre Antwort überraschte ihn. “Auf meine Weise, ja. Er war einer von den beiden Menschen in meinem Leben, die gut zu mir waren, ohne etwas dafür zu erwarten.” Sie lächelte bitter. “Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft man als Frau in meinem Job angemacht wird. Es hat Jahre gedauert, ehe ich damit fertig wurde und mir ein paar passende Sprüche zurechtgelegt habe.”
    “Du kannst mir keinen Vorwurf machen, weil ich’s auch versucht habe”, erwiderte er knapp. “Schließlich bist du der Fleisch gewordene Traum aller Männer.”
    Ihr Herz machte einen Sprung. “Auch deiner?”, fragte sie schelmisch. Obwohl ihr gar nicht nach Scherzen zumute war. Denn sie wollte, dass er sie begehrte. Mehr als alles andere.
    Er ließ ihr Haar los. “Ich habe schon vor Jahren mit den Frauen abgeschlossen.”
    “Fühlst du dich denn nicht einsam?”, wollte sie wissen.
    “Du denn?”, schnappte er zurück.
    Sie seufzte, während sie sehnsüchtig seine markanten Gesichtszüge studierte. “Ich habe kalte Füße gekriegt”, sagte sie mit belegter Stimme. “Ein oder zwei Mal habe ich es in den letzten Jahren mit jemandem versucht, der nett zu sein schien. Aber sie hatten keine Lust, mit mir zu reden oder mich näher kennenzulernen. Sie wollten nur mit mir ins Bett gehen.”
    Seine Augen wurden schmal. “Könntest du denn …?”
    Ihr Blick fiel auf seinen Brustkorb, dessen Muskeln sich durch das eng anliegende Hemd abzeichneten. “Ich weiß es nicht”, antwortete sie aufrichtig. “Ich habe es … bislang nicht versucht.”
    “Möchtest du denn?”
    Stirnrunzelnd biss sie sich auf die Unterlippe und starrte auf den Dinosaurier, ohne ihn wahrzunehmen. “Ich bin jetzt sechsundzwanzig. Ich setze mein Herz nicht mehr aufs Spiel, und ich komme ganz gut damit zurecht. Ich habe Rory und meinen Beruf. Ich denke, mehr brauche ich nicht.”
    “Das ist nur das halbe Leben.”
    “Genau wie deins”, meinte sie vorwurfsvoll und sah ihn eisig an.
    “Ich habe aber bessere Gründe als du”, entgegnete er kühl.
    “Doch du sagst sie mir nicht”, meinte sie. “Du vertraust mir nicht genug.”
    Er steckte die Hände in die Taschen seiner Hose und funkelte sie an. “Ich war mal verheiratet. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich verliebt und ganz verrückt nach meiner Frau. Ich wollte alles mit ihr teilen. Sie hatte mir gerade gesagt, dass sie schwanger sei. Ich war vollkommen aus dem Häuschen. Ich wollte ihr alles über mein früheres Leben erzählen.” Sein Blick wurde kalt. “Ich habe es auch getan. Sie hörte zu, und ich hatte den Eindruck, sie würde mich verstehen. Sie blieb ganz ruhig und sagte kein Wort. Sie war ein wenig blass, aber das war ja keine Überraschung. Ich habe schreckliche Dinge getan. Es gehörte zu meiner Arbeit. Es waren wirklich schlimme Sachen.” Er wandte sich von ihr ab. “Dann musste ich für ein paar Tage auf Geschäftsreise. Sie hat sich ganz normal von mir

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