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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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nicht leicht, sich in der Hängematte zu bewegen, drängte sie sich näher an ihn heran. Ihre Finger streichelten seine Wange. “Du könntest mich küssen, wenn du wolltest”, forderte sie ihn auf.
    “Innerhalb von nicht mal zwei Minuten wären wir das Stadtgespräch.”
    “Ausflüchte, nichts als Ausflüchte …” Sie zog seinen Kopf zu sich und öffnete die Lippen, als sie seinen Mund auf ihnen spürte.
    “Tippy”, protestierte er.
    Doch sein Widerstand war nicht besonders heftig. Sie lächelte, während ihr Kuss fordernder wurde.
    Schließlich konnte er ihr nicht länger widerstehen. Er ließ sich in die Hängematte sinken, und als er die Wärme ihres Körpers spürte, wurde sein Mund gieriger und erkundete die Umgebung ihrer Lippen.
    Sie erwiderte seinen Kuss, doch unvermittelt spürte sie das Stechen in ihren Rippen – und etwas anderes, das sich hart gegen ihren Unterleib presste.
    Sie rückte ein wenig zur Seite.
    Er hob den Kopf. “Was ist denn?”, fragte er irritiert.
    “Deine Pistole”, flüsterte sie.
    Er schaute an sich herab. Das Holster presste sich in ihren Magen. Mit einem verlegenen Lachen rückte er ein wenig zur Seite. “Ich habe dir doch gesagt, dass Hängematten für so etwas einfach nicht geeignet sind. Ich habe deine Rippen gequetscht, nicht wahr?”
    Sie seufzte sehnsüchtig. “Ich wünschte, ich wäre gesund.”
    “Dann sind wir ja schon zu zweit.” Er hangelte sich aus der Matte und stand auf, während er seine Uniform glatt strich und das Holster richtete. “Das hast du davon, wenn du versuchst, Männer in aller Öffentlichkeit zu verführen.”
    Sie hob die Augenbrauen. “Willst du mich wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festnehmen?” Sie streckte ihm die Hände entgegen. “Leg mir Handschellen an. Dann könntest du mir meine Rechte vorlesen. Das sollten wir aber besser im Haus tun.”
    “Das würde nichts bringen”, meinte er augenzwinkernd. “Ich weiß nämlich genau, was passieren würde, wenn wir alleine wären. Bloß diese Rippen würden dich daran hindern zu tun, was du gerne tun möchtest.”
    Sie zuckte mit den Schultern. “Wahrscheinlich hast du recht”, sagte sie betrübt. “Na gut, ich gebe auf. Jedenfalls solange, bis ich wieder vollkommen hergestellt bin.”
    Er lächelte. Für eine Frau mit ihren Erfahrungen schlug sie sich sehr wacker. Wenigstens war sie noch in der Lage zu begehren. Das war, angesichts dessen, was sie erlebt hatte, ein enormer Fortschritt. Mit einem unbehaglichen Gefühl erinnerte er sich an ihre lange, fantastische Liebesnacht, die sie Weihnachten in ihrem Bett verbracht hatten. Sie hatte fast seine Albträume ausgelöscht. Aber nur fast. Denn es war nicht leicht, mit dem, was er getan hatte, leben zu müssen.
    “Du grübelst ja schon wieder”, sagte sie mit sanfter Stimme. “Ich habe mir den Ring doch nur angesehen. Ich habe ihn nicht gekauft.”
    “Wo hast du dir die Ringe denn überhaupt angesehen?”, grummelte er.
    Sie lächelte verschmitzt. “Im Internet. Mit meinem Gesicht möchte ich noch nicht durch die Stadt laufen.”
    “So schlimm siehst du gar nicht aus”, sagte er aufrichtig. “In ein oder zwei Wochen bist du wieder ganz die Alte. Ich glaube nicht, dass auch nur eine Narbe zurückbleibt, wenn die Wunden erst einmal vollkommen verheilt sind. Die Ärzte haben ganze Arbeit geleistet.”
    “Du glaubst also nicht, dass Joel mich ersetzen wird?”, fragte sie besorgt.
    “Keinesfalls.” Er schaute auf seine Uhr. “Ich muss aber jetzt wirklich gehen. Und schlaf nicht noch einmal hier draußen in der Hängematte ein”, ermahnte er sie. “Sogar in Jacobsville ist das nicht sicher.”
    “Okay”, sagte sie und kam ein wenig unbeholfen auf die Füße. “Dann gehe ich jetzt eben ins Haus und bestelle mir ein paar scharfe Videos.” Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu. “Irgendwie muss es doch möglich sein, an dich heranzukommen.”
    Er musste lachen. Es war schon merkwürdig. Obwohl sie ein total verkorkstes Sexleben hatte, versuchte sie unentwegt, ihn zu verführen. Für ihn war es ein Beweis dafür, dass ihr wirklich etwas an ihm lag. Der Einzige.
    “Wenigstens lächelst du jetzt öfter. Das ist ja auch schon etwas Positives.”
    “Positiver als du denkst”, sagte er. “Denn mich bringt so leicht nichts zum Lachen.”
    Sie hörte gar nicht zu. Stattdessen betrachtete sie sein hübsches Gesicht und fragte sich, wie ihr Kind wohl ausgesehen hätte, wenn es gelebt hätte. Der Gedanke war zu

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