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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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sagte er. »Und jetzt? Fitz traut mir nicht mehr, Genevieve, weil er weiß, was ich für dich empfinde. Ich bin zu einem Risiko für ihn geworden, vor allem jetzt, wo du gegan gen bist. Er wird mit Argusaugen über mich wachen. Aber er muss mir vertrauen.«
    »Du hast nie über deine Gefühle zu mir gesprochen. Woher sollte ich das wissen?«
    »Ich muss die Sache mit Fitz in Ordnung bringen, und du musst vergessen, was passiert ist, verstanden?«
    »Dylan!«
    Er band seine Schuhe zu. Vor zehn Minuten hatten wir noch nackt und glücklich eng umschlungen hier gelegen, so als könnte uns nichts auf der Welt mehr trennen. Wie hatte es in so kurzer Zeit von dieser Glückseligkeit zu dieser Auseinandersetzung kommen können?
    Als er sich fertig angezogen hatte, dachte ich, er würde gehen, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Doch er kam noch einmal zum Bett zurück, nahm mich in die Arme und drückte mich fest. Ich weinte, versuchte ihn zu berühren, ihn zu küssen, doch er hielt mich so fest, dass ich mich nicht bewegen konnte.
    »Pass auf dich auf!«, sagte er. »Pass auf, wem du vertraust. In Ordnung?«
    Ich nickte, schniefte und vergrub mein Gesicht in seinem Hemd.
    »Wenn alles gut geht, ist in ein paar Monaten vielleicht alles vorbei. Wenn du so lange warten kannst. In Ordnung?«
    »Ich kann warten«, sagte ich.
    Er zog sich zurück und wischte mir mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht. »Pass einfach auf dich auf«, sagte er. »Versteck das Päckchen irgendwo. Bring dich in Sicherheit. Ich melde mich bei dir.«
    Dann ging er. Er griff einfach nach seiner Jacke und war verschwunden.
    Später, als ich geduscht und mich angezogen hatte, schaute ich in die Tüte und kontrollierte den Inhalt: ein rechteckiges Päckchen, in dickes, graues Plastik gewickelt und mit schwarzem Klebeband fest umschnürt. Ein neues kleines, schwarzes Handy mit Aufladekabel. Zwei dicke Bündel Fünfzigpfundscheine. Noch nie im Leben hatte ich so viel Bargeld gesehen, trotzdem starrte ich völlig emotionslos darauf.
    In kürzester Zeit war Dylan vom Kumpel zum Freund, dem ich einen Gefallen tat, zum Geliebten und dann zu einem Mann geworden, der mir das Herz brach, indem er mich verließ.

32
    Ich hatte das Ortszentrum fast erreicht, als es zu regnen begann – dicke, schwere Tropfen drohten mich zu durchnässen. Ich rannte zwischen den Fußgängern hindurch und lief beinahe in den Kofferraum eines silberfarbenen Wagens hinein, der direkt vor mir gehalten hatte. Ich wollte daran vorbeischlüpfen, als an der Fahrerseite das Fenster herunterging.
    »Genevieve!«
    Es war Jim. Es sah aus, als hätte er einen anstrengenden Tag hinter sich, seine Augen wirkten müde. Er hatte die Ärmel seines Hemdes hochgekrempelt und die Krawatte gelockert.
    »Was machst du denn hier?«
    »Ich dachte, du könntest vielleicht eine Mitfahrgelegenheit gebrauchen.«
    »Nein, danke.«
    Ich stand im Regen und sah ihn an. Ein Wagen hinter ihm hupte und schreckte mich auf.
    Ich stieg in den Wagen. Es war warm, fast umgehend beschlugen die Scheiben. Er stellte das Gebläse an. Ich zitterte, mein Haar war klatschnass. Wirklich sauer war ich nicht auf ihn. Er tat genau wie jeder andere nur seinen Job. Ich hatte vergessen, dass Polizisten nie außer Dienst sind, also war auch nichts, was man ihnen erzählte, privat.
    Wir saßen im Wagen, starrten auf den stockenden Verkehr, versuchten durch die Einbahnstraße zu kommen, während die Scheibenwischer geräuschvoll über die nasse Windschutz scheibe glitten. Das mehrstöckige Parkhaus sah aus, als würde es unter seiner eigenen Scheußlichkeit zusammenbrechen. Ich biss mir auf die Lippen und starrte angespannt in den Regen hinaus.
    »Alles in Ordnung?«
    Ich antwortete nicht. Was hätte ich auch antworten sollen?
    »Genevieve«, sagte er. »Ich musste es ihnen erzählen, das weißt du doch.«
    »Hast du ihnen auch erzählt, dass du mit mir geschlafen hast?«, sagte ich giftig. »Nein, vermutlich nicht. Komisch, dass du dieses Detail vergessen hast.«
    Ich sah ihn an. Er war rot angelaufen. »Es gibt gute Gründe, weshalb ich das nicht erzählen kann. Gründe, die nichts mit dir zu tun haben.«
    »Was zum Teufel soll denn das schon wieder heißen?«
    Ein peinliches Schweigen entstand, das nur vom Regen und den Scheibenwischern unterbrochen wurde, die über die Windschutzscheibe ratterten.
    »Haben sie dir erzählt, was ich ihnen gesagt habe?«, fragte ich schließlich.
    Carling schüttelte den Kopf. »Das ist ihr

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