Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
Vom Netzwerk:
Fall. Ich habe nichts mehr damit zu tun.«
    »Warum?«
    »Caddy Smith kam aus London, es ist ihr Opfer. Das ist kompliziert. Du bist die einzige Person, die sie mit Kent in Verbindung gebracht hat. Sie sind hier, um dich abzuhaken.«
    »Oh. Ich dachte schon, sie würden mich verhaften.«
    »Das hätten sie vermutlich vor ein paar Tagen auch noch getan. Aber nachdem sie zwei Leute in Gewahrsam genommen und sie bereits angeklagt haben, ändert das die Lage ein wenig. Jetzt geht es darum, Beweise zu sammeln.«
    »Sie haben Leute in Gewahrsam genommen?«, fragte ich. »Wen denn?«
    Er zuckte die Achseln, als wüsste er es nicht, meinte aber damit, dass er es mir nicht sagen durfte. Einen kurzen, schrecklichen Moment lang fragte ich mich, ob sie Dylan verhaftet hatten. Vielleicht ging er deshalb nicht ans Telefon – vielleicht saß er irgendwo in London auf einem schäbigen Polizeirevier in einer Zelle.
    »Also, was hast du ihnen erzählt?«, fragte er.
    »Sie wollten wissen, warum ich sie kannte. Ich habe ihnen erzählt, dass ich sie in London kennengelernt habe, Dass ich an den Wochenenden in einem Club namens Barclay gearbeitet habe, genau wie Caddy. Das ist alles.«
    »Ich kenne das Barclay.«
    »Ach ja?«
    »Warst du Tänzerin?«
    Ich sah ihn durchdringend an, doch sein Blick war auf die Straße gerichtet. »Warst du schon mal dort?«, fragte ich. »Ich meine, im Barclay.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ein paar Kumpel von mir haben dort Junggesellenabschied gefeiert und mir davon erzählt. Ich konnte es mir damals nicht leisten. Die Schweine sind ohne mich hingegangen.«
    Ich zögerte und sagte dann. »Ja, ich war Tänzerin. Deshalb konnte ich mir das Boot kaufen.«
    »Du hast auch den Körper einer Tänzerin«, sagte er.
    »Ich habe schon lange nicht mehr getanzt«, murmelte ich.
    Der Verkehr schob sich Meter für Meter vorwärts.
    »Hör zu, ich kann auch laufen, das geht vielleicht schneller«, sagte ich. »Wir stecken hier doch noch ewig fest.«
    »Chatham Ortszentrum«, sagte er. »Hier stecken wir garantiert ewig fest. Und dabei ist es nicht einmal der Verkehr, sondern es sind die verdammten Ampeln, die uns aufhalten. An diesem Straßenstück sind bestimmt zehn schlecht eingestellte Ampeln, die alles zum Stillstand bringen. Ich meine, welcher Idiot kommt denn auf die Idee, einem Einbahnstraßensystem ein Zweibahnsystem aufs Auge zu drücken?«
    Ich dachte schon, er wäre fertig, und nickte, doch er hatte bloß Luft geholt.
    »Wenn die Regierung von Einsparungen redet, hofft man immer, dass sie die Idioten entlassen, die solch bescheuerte Entscheidungen fällen. Aber nein, seltsamerweise bleibt immer genug Geld übrig, um ein paar beschränkte Stadtplaner zu beschäftigen, die für ein kurzes Stück Straßenarbeiten eine Million Leitkegel platzieren …
    Und selbst wenn sie es tatsächlich schaffen, die Arbeiten irgendwann zu beenden, ist das hier immer noch Chatham. Kein Schwein kommt hierher, außer irgendwo bricht krasser Ein-Euro-Shop-Mangel aus.«
    »Bist du jetzt fertig?«
    »Tut mir leid«, sagte er. »Ich hätte trotz der bescheuerten Arbeiten ohnehin hier lang gemusst. Außerdem wollte ich dich wiedersehen.«
    Ich holte tief Luft. »Ich mag dich, Jim. Aber machen wir uns nichts vor – das mit uns kann nicht funktionieren.«
    »Puh!«, sagte er plötzlich in einem völlig anderen Ton.
    »Du kannst dich nicht mit mir einlassen, solange sie nicht genau wissen, ob ich unter Verdacht stehe oder nicht.«
    »Das weiß ich.«
    »Und danach …?«
    »Danach?«
    »Bis dahin hast du vielleicht ein nettes Mädchen kennengelernt, deine Meinung über mich geändert oder … Na ja, alles ist möglich. Ich meine ja nur.«
    »Du hast einen anderen«, sagte er, als gäbe es keine andere Erklärung für meine Zurückweisung.
    »Nein. Es ist nur – na ja, da war mal wer, aber ich habe ihn seit Monaten nicht mehr gesehen. Seit ich hergezogen bin. Ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt noch an mich denkt.«
    »Wie heißt er?«
    Ich tat, als hätte ich die Frage nicht gehört, und starrte wieder aus dem Fenster auf die schmutzige, nasse Straße. Ich konnte kaum fassen, dass es mitten am Nachmittag schon so dunkel war. Auf dem Bürgersteig tummelten sich samstägliche Shopper, überall waren Schirme, graue Mäntel und durchnässte Trainingshosen zu sehen, die an irgendwelchen Beinen klebten.
    »Wie war sie?«, fragte Carling.
    »Wer?«
    »Caddy.«
    Zuerst gab ich keine Antwort darauf und überlegte, wie ich ihr mit

Weitere Kostenlose Bücher