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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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während er Kaffee aufgoss. In einem unbeobachteten Moment sah ich mich in der Kabine um. Das Boot sah aus wie immer – unaufgeräumt, voller Spinnweben, aber nicht so, als hätte es jemand durchsucht.
    Das Feuer knackte und sprühte, die Flammen erhellten den Raum. Ich schloss die Glastür und sah dem Feuer eine Weile zu.
    »Du solltest dir mal Gedanken über eine Zentralheizung machen«, sagte Carling.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Im Sommer ist mir das nicht so wichtig vorgekommen. Zu blöd, das Wetter schlägt um. Ich sollte mich um das Badezimmer kümmern, doch vorher werde ich den Wintergarten in Angriff nehmen.«
    »Wenn du willst, helfe ich dir mit dem Badezimmer.«
    Ich lächelte. »Danke, das ist nett von dir.«
    Er stellte zwei Tassen auf den Tisch, seufzte und setzte sich hin.
    »Ich ziehe mich nur schnell um«, sagte ich. Meine Jeans waren total durchnässt.
    Ich ließ ihn im Wohnbereich zurück und tappte zum Schlafraum. Ich wartete einen Augenblick und lief dann zum Stauraum, nur um nach dem Karton zu sehen, weiter nichts … Ich musste ihn einfach sehen. Später konnte ich ihn genauer unter die Lupe nehmen.
    Der Raum wirkte wie eine Höhle und war dunkel. Ich öffnete die Tür weit und trat ein wenig zur Seite, sodass Licht hineinfiel. Hinten erkannte ich die Umrisse des Kartons. Hatte ihn jemand verschoben? Sah man ihn nun besser als vorher? Soweit ich mich erinnern konnte, hatte ich die anderen Kartons davor platziert und ihn versteckt, doch von hier aus konnte ich die Worte sehen, die seitlich darauf geschrieben waren …
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja, ja, alles in Ordnung«, sagte ich schnell und knallte die Tür wieder zu. »Ich habe – äh – nur was nachgesehen.«
    Meine Wangen glühten, ich sah total ertappt aus.
    Er sah mich durchdringend an, ließ seinen Blick dann bewusst meinen Körper hinab und wieder hinaufgleiten, blickte auf meine nassen Socken, meine nasse Jeans und mein feuchtes Oberteil und sagte: »Dein Kaffee wird kalt.« Dann drehte er sich um und ging in den Wohnraum zurück.
    Mein Herz klopfte heftig. Ich musste vorsichtig sein. Beinahe hätte ich alles verraten – wie dumm von mir. Er war nicht bekloppt, er wusste, dass ich ihm vieles verschwieg. Etwa das mit Dylan … Ich hätte ihm beinahe von Dylan erzählt …
    Ich streifte die nasse Jeans hinunter, verhedderte mich dabei, rutschte aus und landete mit einem lauten Knall in der Kommode.
    Sekunden später stand Jim in der Tür. Er sah, wie ich mit den Jeans um die Knie dalag, und begann zu lachen.
    »Das ist nicht lustig, du Blödmann!«
    »Doch, das ist es«, sagte er, ging neben mir in die Hocke und lachte immer noch.
    Ich konnte nicht anders und lachte mit, obwohl mein Rücken vom Fall gegen die Schubladen schmerzte. Er reichte mir die Hand und zog mich auf die Füße. »Komm, setz dich, ich helfe dir.«
    Er half mir zum Bett, und während ich mich auf den Bettrand setzte, zog er mir die Jeans herunter. Sie war so nass, dass der Jeansstoff an meiner Haut klebte. Er zerrte und zog, ich hielt mich am Bettrand fest, doch offenbar nicht fest genug, denn kurz darauf hob er mich vom Bett hoch, woraufhin ich mit einem Schlag rücklings auf den Boden knallte.
    Ich lachte und weinte zugleich, er konnte sich kaum bewegen, seine Schulter zitterte. »Oh, mein Gott … Es tut mir leid … Alles in Ordnung?«
    Ich nickte und schüttelte den Kopf, und bevor ich etwas sagen konnte, küsste er mich, holte tief Luft und drückte mich an sich.
    »Du bist so sexy«, sagte er hastig. »So verdammt sexy. Du hast ja keine Ahnung, was du für eine Wirkung auf mich hast …«
    Ich lag auf dem Rücken und sah durch die Luke über meinem Kopf in den dunklen Himmel, spürte, wie sich die Revenge of the Tide sanft bewegte, als die Flut langsam anstieg und das Boot aus dem Schlamm hob.
    Jim hatte mich geweckt, als er aufgestanden war. Ich sah zu, wie er links durch die Tür ins Bad eilte, drehte mich um und zog die Decke hoch.
    Ich döste eine Weile vor mich hin, und als ich erneut die Augen aufmachte, war er nicht wieder zurückgekommen. Ich fragte mich, ob er nach Hause gegangen war, dann hörte ich seine Stimme – wo kam sie her? Von Deck?
    Der Himmel war grau, es war hell genug im Raum, dass ich Jims T-Shirt und Pullover auf dem Stuhl sehen konnte, nur seine Jeans fehlte. Ich setzte mich im Bett auf und versuchte zu lauschen. Stille. Dann hörte ich wieder ein paar Worte. Ein Lachen?
    Als ich gerade überlegte aufzustehen, um zu prüfen, ob ich

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