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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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Das ergab doch alles keinen Sinn! Fünfzigtausend Pfund, um auf ein Mehlpäckchen aufzupassen?
    »Du musstest raus aus London«, sagte er.
    Ich sah zu ihm zurück. Er saß noch immer an der offenen Seite des Lieferwagens.
    »Du wärst sonst nicht gegangen«, sagte er. »Ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass Fitz dir Arnold vom Leib halten würde. Du warst auch in das Geschäft mit Arnold verwickelt, weil du an jenem Abend bei Fitz im Haus warst. Hinzu kam, dass im Club eine Razzia geplant war. Ich wollte nicht, dass du mit reingezogen wirst. Ohne das Geld wä rest du nicht gegangen. Und du hättest das Geld auch nicht einfach genommen, wenn ich es dir angeboten hätte, oder?«
    »Warte mal. Du wusstest von der Razzia, bevor sie stattfand?«
    Er starrte mich an und schwieg. Langsam dämmerte es mir. »Du arbeitest für die Polizei?«, sagte ich.
    Mir fiel wieder ein, was Jim gesagt hatte. Er hatte mir erzählt, dass er Dylan seit Jahren kenne. Er sei ein Freund. Und während ich versuchte, mir einen Reim auf alles zu machen, dämmerte mir noch etwas anderes.
    »Du bist die undichte Stelle. Du bist derjenige, der Fitz hintergeht.«
    »Ja«, sagte er.
    »Mein Gott, er bringt dich um.«
    »Ja, das tut er. Vorausgesetzt, er findet mich.«
    »Weiß er es denn noch nicht?«
    Dylan zuckte die Achseln. »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Als er noch Caddy im Visier hatte, war es leichter für mich – da dachte er noch nicht an mich. Und nachdem diese Idioten sie umgebracht hatten, begann er, dich zu über wachen.«
    »Wärst du in London geblieben, hätte er keinen Grund gehabt, dich zu verdächtigen. Wenn er herausfindet, dass du gar nicht in Spanien bist …«
    »Ja, darum schlafe ich auch seit ein paar Nächten in dem verfluchten Lieferwagen.«
    »Jim hat mir erzählt, dass ihr seit Jahren befreundet und schon zusammen zur Schule gegangen seid.«
    »Na ja, was sollte er dir denn sonst sagen? Solche Dinge kann man nicht einfach in eine Unterhaltung einfließen lassen.«
    Ich wandte mich ab, ließ den Blick über den felsigen Boden, die schlammige Böschung und das Wasser bis zu den Booten schweifen. Alles schien ruhig, so als könnte nichts den Frieden stören. Ich kehrte zum Lieferwagen zurück und setzte mich zu ihm.
    »Warum haben Fitz’ Männer mein Boot durchsucht? Und warum haben sie Oswald getötet?«
    »Wer zum Teufel ist Oswald?«
    »Malcolms und Josies Kater. Er wurde getötet und auf den Ponton neben mein Boot gelegt.«
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Vielleicht war einer von ihnen allergisch. Wann haben sie dein Boot durchsucht?«
    »Vor ungefähr einer Woche. Weißt du noch, ich habe dir gestern davon erzählt, als du auf Jims Handy angerufen hast. Sie haben mich gefesselt und niedergeschlagen. Als ich wieder zu mir kam, hatten sie mein Boot auf den Kopf gestellt.«
    »Warte mal«, sagte er. »Sie haben dich niedergeschlagen?«
    »Ja.«
    »Sie waren nur wenige Minuten da. Der Idiot von nebenan hat sie verschreckt.«
    »Was?«
    »Du meinst Nicks und Tony? Mittwochnacht? Sie sollten dich nur fragen, was du mit Caddy besprechen wolltest und dich warnen, mehr nicht. Ich habe gesehen, wie sie zu dir an Bord gegangen sind, ein paar Minuten später hat der Kerl mit dem wirren Haar sie vertrieben.«
    »Ich war bewusstlos. Nicks hat mich auf den Kopf geschlagen.«
    »Verdammt! Kein Wunder, dass sie alles und jeden umbringen. Das ist ja lächerlich! Warum können sie nicht ein fach mit den Leuten reden?« Er hob die Hand und strich über mein Haar. Es war das erste Mal, dass er mich be rührte.
    Drei Minuten später hatte der Typ mit dem wirren Haar sie vertrieben …
    »Ich muss sofort zurück zum Boot«, sagte ich.
    »Was, jetzt?«
    »Ja, jetzt. Und du kommst mit.«
    »Das glaube ich kaum.«
    »Doch. Ich weiß nämlich jetzt, welcher Idiot mein Päckchen genommen hat. Wenn wir uns nicht beeilen, bringen sie ihn um.«

39
    Wir standen in der Nähe des Büros und sahen zu den Booten hinüber. Alles schien ruhig – niemand drückte sich im Schat ten herum und beobachtete irgendwas, und niemand war im Büro, in der Dusche oder in der Waschküche. Auch bei den Booten war niemand zu sehen.
    Ich versuchte erneut, Jim anzurufen, doch sein Handy war ausgeschaltet.
    »Was soll ich machen?«, fragte ich Dylan. »Soll ich eine Nachricht hinterlassen?«
    Er zuckte die Achseln; seine ganze Aufmerksamkeit war auf die Boote gerichtet. Er ging zum Ponton.
    »Jim, ich bin’s. Ich wollte nur sagen, dass Dylan bei mir ist. Wir

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