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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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Tür wartete. Fitz rang mit sich. Einerseits hatte er das Gefühl, ich würde ihn bescheißen, andererseits wollte er seinen Willen durchsetzen.
    »Für einen Tausender, im Ernst? Für wen hältst du dich eigentlich?«
    Er war schon ziemlich betrunken und wankte. Ich wartete geduldig.
    Er sah mich eine Zeit lang an und sagte dann: »In Ordnung. Ein Tausender. Du bist ganz schön frech, weißt du?«
    Tausend Pfund. Ich würde dafür sorgen müssen, dass ich das Geld wert war.
    Die Musik lief bereits, als ich den Raum betrat. Love to Love You Baby von Donna Summer – allerdings die sechzehnminütige Version mit all dem Gestöhne. Nicht der dreiminütige Song, den ich ausgewählt hatte. Sollte ich mich darüber aufregen? Am besten, ich brachte es so schnell wie möglich hinter mich.
    Kenny hatte sich wartend im Stuhl zurückgelehnt und schien nur noch halb bei Bewusstsein zu sein. Doch leider würde er bald wieder aufwachen. Ich stellte mich hinter ihn, fuhr mit meinen Händen über seine Schultern und Arme. Dann warf ich noch einen letzten Blick hinter mich. Dylan stand an der offenen Tür, sein Gesicht lag im Schatten.
    Ich spannte ihn nicht allzu lange auf die Folter. Mein Top flog rasch in den Raum. Der Song brachte mich sowieso in Stimmung. Er oder höchstwahrscheinlich Fitz hatte für alles bezahlt, was er begehrte. Ich wusste zwar, dass er mich in seiner Nähe haben wollte, doch ich fing lieber an der Stange an, denn das war das Besondere an meiner Nummer. Also machte ich dort Drehungen und Kicks und bemerkte Dylan kaum, der sich im Hintergrund hielt. Wahrscheinlich hätte er einem Spiel der Tottenham Hot Spurs mehr Aufmerksamkeit gewidmet.
    Je mehr Hüllen fielen, desto waghalsiger wurde ich und probierte ein paar neue Moves aus. Ich machte Rückwärtssaltos und Drehungen, die ich seit meiner Zeit als Turnerin nicht mehr ausprobiert hatte, auch wenn das in High Heels etwas anderes war, aber zum Glück fiel ich nicht hin oder zerrte mir einen Muskel. Als die Musik leiser wurde und nur noch der Rhythmus pulsierte, näherte ich mich Kenny und tanzte für ihn. Ich zeigte ihm meine besten Moves ganz aus der Nähe. Zuerst berührte er mich nicht, dann legte er seine Hand auf meinen Po. Danach war er nicht mehr zu halten. Als seine Finger aufdringlicher wurden, lehnte ich mich zurück und lächelte, so als würde ich es genießen, und er mich antörnen. Ich setzte mich auf seinen Schoß, und als ich mit meinem Schenkel die Beule in seiner teuren, maßgeschneiderten Hose rieb, warf ich einen Blick in den Schatten. Dylan stand immer noch regungslos da.
    Wir fummelten, es war unangenehm und unbeholfen. Kurz fragte ich mich, warum ich das tat. Es war nicht richtig. Der Typ war mir total egal, ich mochte ihn noch nicht einmal, außerdem hatte er zwei Finger in meinen Slip geschoben und fummelte mit der anderen Hand an seinem offenen Hosenschlitz herum, während ich so tat, als genieße ich es. War es das Geld wert? War das den Tausender wirklich wert?
    Das Lied war zu Ende, so wie alles irgendwann einmal zu Ende geht, Gutes wie Schlechtes.
    Dylan kam und reichte mir ein großes, flauschiges Handtuch, so als hätte ich soeben den Ärmelkanal durchquert.
    »Gute Nacht«, sagte ich zu Kenny. »Danke, das war toll.«
    Er steckte mir zusätzlich zweihundert Pfund Trinkgeld zu und bat mich erneut um meine Telefonnummer. Lächelnd sagte ich, er könne mich am kommenden Wochenende im Club besuchen. Es war ein Kompromiss, vermutlich ein sehr lukrativer – auch wenn ich insgeheim froh gewesen wäre, ihn nie wiederzusehen. Ich küsste ihn auf die Wange, er griff mir unbeholfen an die Brust. Ich schob seine Hand weg, küsste sie und fragte mich, womit er wohl sein Geld verdiente.
    Dylan wartete, bis ich mich angezogen hatte, dann fuhr er mich schweigend nach Hause. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er wütend auf mich war.
    »Du bist sicher müde«, sagte ich schließlich, weil ich es leid war, stumm in die graue Morgendämmerung zu starren.
    »Nicht wirklich«, sagte er.
    »Hast du es noch weit nach Hause?«
    Er zuckte nur die Achseln.
    »Habe ich dich irgendwie verärgert, Dylan?«
    Selbst da schaute er nicht in den Rückspiegel, sondern blieb wie versteinert sitzen. »Nein.«
    »Danke für das Handtuch, das war nett von dir.«
    Schweigen.
    Als wir meine Wohnung erreichten, ging ich davon aus, dass er mir wieder die Tür aufhalten würde, doch er blieb einfach sitzen, ließ den Motor laufen und starrte vor sich hin.
    »Danke«,

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