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Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition)

Titel: Wenn es Nacht wird: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haynes
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lieber zurückziehen, bevor irgendwer herausfindet, was du nebenbei noch so alles machst.«
    »Weißt du was? Erzähl es doch; es ist mir egal. Vielleicht erzähle ich es sogar selbst. Ich könnte das Team in den Club einladen und schauen, wie es darauf reagiert. Soll ich das machen? Ich könnte jeden einladen – nur dich nicht.«
    Ich stand so abrupt auf, dass der Stuhl wackelte, verließ den Raum und knallte die Tür hinter mir zu.
    Wir hatten die erste Flasche Wein ausgetrunken und die Flasche Wodka bereits zu einem Viertel geleert, als er mich erneut küsste. Wir saßen auf dem Sofa, lachten über irgend was, das noch nicht einmal lustig war, bis ich mich irgend wann an ihn lehnte und »Es tut mir leid« murmelte. Da nahm er mein Gesicht in beide Hände, als wolle er es nicht verfehlen, was mich zum Lachen brachte. Anschließend konnte ich gar nichts mehr sagen, weil er meinen Mund mit dem seinen verschloss.
    Während er mich küsste, setzte ich mich breitbeinig auf seinen Schoß. Ich wollte alles unter Kontrolle haben, auch wenn ich so betrunken war, dass ich Schwierigkeiten hatte, mein Gleichgewicht zu halten. Er legte seine Hände um meine Taille und hielt mich fest.
    Irgendwann hörte ich auf, damit er wieder Luft bekam.
    »Ich meine mich daran zu erinnern, dass das eigentlich nicht passieren sollte«, sagte er.
    »Nun, ich bin nicht sehr gut darin, Anweisungen zu befolgen.«
    »Und jetzt erst recht nicht, weil wir beide betrunken sind.«
    »Hattest du noch nie betrunken Sex?«
    »Doch, natürlich. Passiert das denn jetzt?«
    »Was?«
    »Sex in trunkenem Zustand?«
    »Na ja, irgendwann werden wir schon wieder nüchtern sein. Dann können wir auch nüchternen Sex haben.«
    In meinem Schlafraum war es dunkel und kalt. Der Holzofen hatte den Wohnraum gewärmt, und der Alkohol hatte uns von innen gewärmt. Aber als ich in den kalten Raum kam, begann ich zu zittern. Ich zog mich hastig aus und schlüpfte unter die saubere Decke. Carling brauchte länger dafür, er stapelte seine Sachen ordentlich auf den Stuhl, auf den ich bereits meine Klamotten geworfen hatte. Er überlegte zu lange, ich vielleicht zu wenig.
    Er hatte einen schönen Körper. Das fiel mir auf, obwohl ich betrunken war: Er war warm und fest, fit, wenn auch nicht unbedingt muskulös, sondern eher athletisch mit langen, straffen Gliedmaßen. Er kam zu mir ins Bett und zog mich sofort an sich. Die Luke über uns nervte mich. Ich war noch immer schockiert von dem Gesicht, das ich am schwarzen Nachthimmel über mir gesehen hatte. War das tatsächlich erst gestern Nacht gewesen? Mir kam es schon ewig her vor.
    Wir hatten Sex in betrunkenem Zustand, es war nicht schlecht. Ineinander verschlungene Körper im Dunkeln, uns noch nicht vertraut. Wir atmeten schwer, unsere verschwitzten Gliedmaßen klebten aneinander und versuchten einen verzweifelten Tanz, dessen Schritte keiner so richtig kannte. Danach waren wir beide erleichtert. Er schlief sofort ein, schnarchte nicht, atmete aber heftig. Sein Körper lag wie ein Schutzschild zwischen mir und der Schlafzimmertür. Falls sie heute Nacht wiederkamen, mussten sie zuerst an ihm vorbei. Auch wenn er nur schwer aus dem Schlaf zu reißen gewesen wäre, betrunken wie er war.
    Ich mochte ihn. Aber reichte das? Hätte ich lieber nicht mit ihm schlafen sollen, wo ich doch nicht mehr für ihn empfand als für jeden anderen Hafenbewohner? Mein Gott, ich hegte zärtlichere Gefühle für Malcolm als für Carling – obwohl ich nie mit Malcolm geschlafen hätte, nicht einmal wenn er der letzte Mann auf Erden gewesen wäre.
    Ich dachte an Dylan. Wo war er? Was würde er sagen, wenn er erfuhr, was ich gerade getan hatte? Ich konnte mich förmlich sehen, wie ich es ihm sagte, und wie er mit vor seiner breiten Brust verschränkten Armen vor mir stehen würde.
    Ich habe mit dem Polizisten geschlafen.
    Er würde eine Braue hochziehen, so nach dem Motto: »Ach, ja?« Und sein Gesicht würde mir verraten, dass er etwas Besseres von mir erwartet hätte.
    Als ich Stunden später ins Barclay kam, war ich immer noch wütend.
    Der Club war voll. Als ich mich durch die Menge zur Umkleide schob, sah ich, dass mehrere Grüppchen Junggesellenabschied feierten. Fitz war nirgends zu sehen, was nichts zu bedeuten hatte, denn es war noch früh. Vielleicht kam er später.
    Dylan stand neben der großen Bühne und sprach mit Nicks. Sie schienen in ein wichtiges Gespräch vertieft zu sein, doch Dylan sah auf, als ich an ihm vorbeiging, und

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