Wenn es ploetzlich Liebe ist
gehörte zu den Stars im Showgeschäft.
„Er ist wieder einmal geschieden und fühlt sich offenbar nicht ausgelastet. Möchten Sie wirklich sein nächstes Opfer sein?“
Entschieden schüttelte Haley den Kopf. „So schlimm war es nun auch wieder nicht. Wir haben uns ganz harmlos über die Ausstellung unterhalten.“
„Mit Parker kann man sich nicht harmlos unterhalten, jedenfalls nicht als Frau.“ Die Limousine war vorgefahren, und Luke half Haley beim Einsteigen. Dann setzte er sich neben sie in den Fond. „Es wäre gut, wenn Sie sich daran erinnerten, dass wir eine Abmachung haben“, meinte er. „Und die verträgt sich nicht mit Typen wie Parker.“
Ärger und Enttäuschung stiegen in Haley auf. Wenn er sich wenigstens so aufführen würde, weil ihm wirklich etwas an ihr lag, hätte sie ihm sein Benehmen noch verzeihen können. Aber er dachte nur an sich – an sich, seine Firma und neuerdings auch an seinen Stammhalter. Glücklicherweise lag ihr Apartmenthaus nicht weit entfernt, und Haley machte sich schon bereit auszusteigen, bevor der Wagen vor dem Haus hielt. Sie wollte sich so schnell wie möglich von Luke verabschieden.
Unglücklicherweise hatte er offenbar anderes im Sinn. Haley wollte aussteigen, da war er schon um den Wagen herumgegangen und hielt ihr die Tür auf. Zuvorkommend streckte Luke die Hand aus, half Haley beim Aussteigen, legte den Arm um sie und begleitete sie zum Eingang.
„Sie brauchen mich nicht an die Tür zu bringen. Ich bin hier zu Hause, ich kenne den Weg“, meinte sie ungeduldig.
„Aber natürlich.“ Ungerührt nahm er ihr den Schlüssel ab und schloss auf. „Aber wenn man mit jemandem ein Date hatte, bringt man das Mädchen auch nach Hause. So habe ich das gelernt.“
„Ein Date?“, rief sie. „Das soll wohl ein Witz sein. Sie haben mich nicht einmal gefragt, ob ich mit Ihnen ausgehen will. Sie haben es einfach angeordnet. Dann hatten Sie die Freundlichkeit, mich als Ihre Sekretärin vorzustellen. Und schließlich haben Sie mich einfach stehen lassen. Sie haben es gerade nötig, sich darüber aufzuregen, dass Chet Parker ein Macho ist.“
Er sah sie so verwundert an, als hätte er keine Ahnung, wovon sie eben gesprochen hatte. „Sie sind doch meine Sekretärin, oder nicht? Den Kunden, mit dem ich gesprochen habe, kennen Sie auch und wissen, wie wichtig er für unsere Firma ist. Und was Parker angeht, weiß ich am besten, wie man mit Typen wie ihm umspringt.“
Haley fühlte sich plötzlich viel zu müde und ausgelaugt, um mit Luke weiterzudiskutieren. Sie streckte die Hand nach ihrem Schlüssel aus und sagte resigniert: „Vergessen Sie es einfach. Sie begreifen es doch nicht.“
„Oh, ich verstehe“, antwortete er, nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und hielt ihn so, dass sie nicht herankam. „Die Gnädigste fühlte sich heute Abend ein wenig vernachlässigt.“
„Unsinn“, meinte sie. Dabei wusste sie genau, dass es stimmte, was er sagte. Aber woher sollte er wissen, was für Gefühle sie für ihn hegte. Von seinem Standpunkt aus gesehen, hatte er recht. Er sah in ihr seine zuverlässige, kluge, stets einsatzbereite Sekretärin, nicht mehr und nicht weniger. Gut, natürlich war sie nicht klug genug, um dieses blödsinnige Angebot von sich zu weisen, seinen Stammhalter zur Welt zu bringen.
Noch einmal streckte sie fordernd die Hand aus. „Den Schlüssel, bitte. Wir sehen uns morgen, wenn Sie mich abholen und wir nach Pigeon Forge fahren.“
Statt ihre Bitte zu erfüllen, zog er Haley unvermittelt an sich und umarmte sie. „Nein, so geht das nicht. Ich kann Sie doch hier nicht in dem Glauben allein lassen, ich hätte Sie vernachlässigt.“ Aufreizend langsam strich er mit dem Zeigefinger den Ausschnitt ihres Kleids entlang. „Oder ich hätte nicht bemerkt, wie sexy Sie in diesem kleinen Schwarzen aussehen.“
Haley schlug das Herz bis zum Hals, ihre Müdigkeit war schlagartig fort. Ein wohliger Schauer durchströmte sie, als sie seinen festen, muskulösen Körper spürte. In seinen starken Arme fühlte sie sich sicher, und der Blick aus seinen dunklen blauen Augen ging ihr durch und durch. Wie oft hatte sie in den vergangenen Jahren von so einem Moment geträumt. Aber jetzt, als Luke den Kopf senkte, wurde ihr klar, dass kein Traum an die Wirklichkeit heranreichen konnte. Sanft und zärtlich strich er mit den Lippen über ihren Mund. Ihr stockte der Atem.
Ihr Puls stieg, als Luke die Zunge zwischen ihre Lippen schob und versuchte, in ihren
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