Wenn Frauen kochen
Sendung einladen.«
»Halt die Klappe und hör auf zu jammern«, fuhr Aimee sie an. »Warum musst du dich immer aufführen wie ein kleines Kind?«
Porter wartete eine Sekunde, weil er dachte, dass Gus einschreiten und schlichten würde. Aber sie schwieg.
Er kam näher. »Geht es dir gut?«, fragte er sie leise. »Ich habe versucht, dir eine Nachricht zukommen zu lassen.«
Ihre Miene war düster. »Weißt du denn immer noch nicht, dass es mir grundsätzlich gut geht, Porter?«, erwiderte sie in drohendem Ton. »In meinem Leben gab es schon schlimmere Überraschungen als einen Teller mit Meeresfrüchten.«
Sie zogen sich so weit wie möglich von den anderen weg in die Zimmerecke zurück.
»Du machst dich hervorragend«, sagte er. Es war seine
magische Formel als Producer, um Darsteller zu beruhigen. »Hast du irgendetwas mit deinem Haar gemacht?«
»Lenk nicht vom Thema ab«, sagte Gus. »Was war los?«
»Carmen hat den Tintenfisch mitgebracht und gesagt, Alan wolle, dass es eine Überraschung ist.«
»Das ist doch lächerlich«, widersprach Gus. »Hört sich das für dich nach Alan an?«
»Keine Ahnung.« Porter seufzte. »Er setzt allen ganz schön zu wegen der Quoten. Auf mich wirkt er ein bisschen verzweifelt.«
»Und warum hat er dich nicht selbst angerufen?«
»Hat er heute Nachmittag auch versucht. Er hat mich nicht erreicht, und als ich zurückrief, ging er nicht ran«, sagte Porter. »Aber jeder weiß, dass er und Carmen zusammen sind. Es ist das bekannteste Geheimnis bei CookingChannel.«
»So haben wir noch nie gearbeitet!«
»Wir hatten bisher auch keine Livesendung«, sagte er. »Die Spielregeln haben sich geändert.«
Nach einem Blick auf seine Uhr tätschelte er Gus’ Hand und führte sie zurück zur Kochinsel. »Es ist Zeit.«
Gus breitete schwungvoll die Arme aus und sagte an die gesamte Mannschaft gerichtet: »Tut in Gottes Namen so, als hättet ihr jede Menge Spaß - und lächelt!«
Während der folgenden Stunde auf Sendung kochte Oliver den Tintenfisch, und Carmen zeigte, wie man ihn säubert. Es war eine mühselige Arbeit, die einen geübten Umgang mit dem Messer und das Entfernen der Augen erforderte.
»Oh mein Gott, ist das ekelhaft«, schrie Sabrina, die Carmen über die Schulter zuschaute und dann die Hände vors Gesicht schlug. »Das sieht aus wie in dem Film Findet Nemo !«
Sogar die normalerweise unerschütterliche Aimee wirkte entsetzt.
»Was für eine Art Kochshow soll das sein, wenn wir alle Angst haben, das Essen anzufassen?«, flüsterte sie Troy zu und war sich nicht darüber im Klaren, dass das Mikrofon jedes Wort übertrug. »Ich mag Proteine nur in Zellophan verpackt und in anonyme Rechtecke geschnitten. Ich hätte nie gedacht, dass wir hier Tiere schlachten werden.«
»Und warum bin ich zu den Bohnen verdonnert?«, murmelte Troy. »Ich hätte jetzt nichts gegen ein Hackebeil. Dann könnte ich mich wenigstens ein bisschen abreagieren.«
Währenddessen spazierte Gus fröhlich von einem zum anderen, beschrieb, was jeder Einzelne machte, und redete zum Zuschauer wie zu einem alten Freund. Obwohl sie selbst nichts hackte, kochte, in Scheiben schnitt oder würfelte, schaffte sie es, den Eindruck zu erwecken, als wäre dies ihre Sendung, und alle anderen, einschließlich Carmen, assistierten ihr .
Das Essen zu kosten wurde ein kleiner Kampf. Aimee und Sabrina nippten demonstrativ Sangria und weigerten sich, auch nur einen Bissen von dem Tintenfisch zu probieren. Troy dagegen schaufelte seine Gabel voll und stopfte sich den Berg begeistert in den Mund.
»Kann man essen …«, mampfte er, schluckte dann aber schnell runter, als er Carmens stechenden Blick sah.
»Kann man wunderbar essen«, kriegte er noch mal die Kurve.
Gus lächelte ihn dankbar an.
»Unser heutiges Menü war ein kleines bisschen komplizierter - kein typisches Gericht für wochentags«, sagte sie in die Kamera, als Porter ihr signalisierte, zum Ende zu kommen. »Aber das ist in Ordnung. Manchmal macht es Spaß, etwas Neues auszuprobieren, wenn Sie so wie wir einen geruhsamen Sonntag haben. Das nächste Mal wollen wir es aber leichter angehen und ein paar leckere Brunchrezepte verwirklichen.
Denn Sonntagsbrunch lieben wir doch alle? Bis zum nächsten Mal, und bis dahin denkt daran: Esst, trinkt und genießt . Nicht wahr, Carmen?«
Und Carmen, erschöpft und vor Anstrengend glühend und schwitzend, lächelte matt in die Kamera. Und dann war die Show vorbei, zumindest für heute. Gus hatte nicht
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