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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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einen Bissen probiert.
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, das nächste Menü abgesprochen zu haben«, sagte Carmen und tupfte sich die Stirn ab, während die Kameraleute zusammenpackten.
    »Haben wir auch nicht«, erwiderte Gus trocken.

13. Kapitel

    Weder Sabrina noch Aimee hatten sich je gefragt, wer nach Gus’ Kochsendung die Töpfe schrubbte und das Geschirr spülte. Bestimmt gab es jemanden im Team, dessen Job es war, sich um solche Dinge zu kümmern? In dem Durcheinander nach der Basketballsendung - ihrem ersten Fernsehauftritt - waren die beiden so erleichtert und aufgeregt gewesen, dass sie gar nicht darauf geachtet hatten.
    »Da ihr alle hier herumsitzt und Pro und Contra der heutigen Show durchkaut«, sagte Gus, »könnt ihr euch genauso gut nützlich machen. Schließlich ist das hier mein Zuhause.«
    »So war das aber nicht abgesprochen«, erklärte Sabrina.
    »Nein? Du hättest das Kleingedruckte lesen sollen.«
    Sabrina zögerte. Hatte sie etwa unterschrieben, Spülhände zu bekommen? Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, diesen ganzen Schriftkram zu lesen.
    »Das ist unfair. Carmen und Hannah sind schon gegangen«, beschwerte sie sich.
    »Ich bezweifle, dass es eine ›Carmen ist gegangen, also kann ich mich vor meinen Pflichten drücken‹-Klausel in deinem Vertrag gibt«, erwiderte Gus. »Oliver wird euch sicher alle gern anweisen.«
    Mit diesen Worten eilte sie aus der Küche und ließ Oliver, Aimee, Troy und Sabrina fluchend zurück. Sie würde jetzt nach
oben gehen und ein langes, heißes Bad nehmen, eines von der Art, bei der das Wasser so dampfend heiß war, dass die Haut kribbelte, wenn man hineinstieg. Aber vorher musste sie noch kurz unter vier Augen mit ihrem Produzenten reden.
    »Lass uns im Henry Higgins einen Brandy trinken«, sagte Gus zu Porter und ging voran in ihr holzgetäfeltes Arbeitszimmer. Der Raum wirkte einschüchternd und männlich. Es war die Art Zimmer, von der Gus dachte, dass es Christopher gefallen hätte. Ein Ort, um nach dem Abendessen mit der Familie noch zu arbeiten oder um ernste Gespräche unter vier Augen zu führen, wenn eines der Mädchen einen Freund hatte. Aber dazu hatte er nie die Gelegenheit bekommen.
    An den Wänden standen volle Bücherregale. In einem davon befanden sich Exemplare ihrer eigenen Kochbücher. Und direkt davor setzte sich Gus in einen abgewetzten, aber gut gepolsterten Ledersessel.
    In den vergangenen zwölf Jahren war es Porters Aufgabe gewesen, Gus immer gut aussehen zu lassen. Immer. Und heute Abend war sie mit der Tintenfisch-Überraschung in eine höchst ungemütliche Situation gebracht worden.
    »Alan hat mich zurückgerufen«, erzählte Porter, noch bevor Gus etwas gesagt hatte. »Er hat die Nachricht hinterlassen, dass die Sendung heute Abend faszinierend gewesen sei und er sich genauer äußern wird, sobald er die Zahlen hat.«
    »Es geht also nur um die Einschaltquote.«
    »Natürlich - darauf basiert unser Reich, meine Liebe«, sagte Porter und setzte sich in den Ledersessel ihr gegenüber. Gus dachte daran, wie Hannah sie ermutigt hatte, ihren Frust loszulassen. Wie oft hatte sie sich den Hintern aufgerissen, um alles hinzubekommen? Wie oft hatte sie sich für Alan und den CookingChannel eingesetzt? Werde wütend!, hörte sie Hannahs Worte in ihrem Kopf. Reg dich auf!

    »Was ist los, alter Freund?«, fragte Gus ruhig. »Wenn Alan mich loswerden will, kann er mich doch einfach feuern. Adios. Eine saubere Scheidung.«
    »Glaub mir, Gus, ich bin genauso verwirrt wie du«, sagte Porter und beugte sich nach vorn. »Wenn du gehst, gehe ich mit. Aber noch sind wir nicht draußen.«
    »Die Situation war völlig außer Kontrolle!« Gus schlug die Hände vors Gesicht. »Und wenn bei mir eine Sicherung durchgebrannt wäre? Ein hysterischer Anfall vor laufender Kamera?«
    »Er hat darauf spekuliert, dass du nicht fluchtartig das Studio verlassen würdest.«
    »Nein, so etwas würde ich nie tun.« Sie konnte diese drohend in ihr aufsteigende Angst einfach nicht abschütteln, die gleichzeitig vertraut und befremdend war. »Ich frage mich einfach, wem ich noch trauen kann.«
    Enttäuscht erkannte sie, dass man viel zu oft erst weiß, wozu andere fähig sind, wenn es geschehen war. Mit ihren fünfzig Jahren lernte sie immer noch dazu.
    »So ungern ich es auch zugebe, aber diese Sendung war das reinste Vergnügen«, sagte Porter. »Du hattest eine unglaubliche Energie.«
    Gus lehnte den Kopf an die Rücklehne des Sessels und schloss die

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