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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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Nacht. Die ganze Zeit. Mach mich nicht wütend!«
    Hannah stützte sich auf den Ellenbogen. »Sich zu verstecken ist etwas anderes, als die Brocken hinzuwerfen«, verteidigte sie sich. »Ich dachte, du hättest das verstanden.«
    »Na ja, du hast schon eine ungewöhnliche Art zu leben!«
    »Aber weit verbreitet unter Nonnen, Einsiedlern und in Ungnade gefallenen Sportwagen.«
    »Du darfst nicht die Vergangenheit dein Leben bestimmen lassen.«
    »Man nennt das auch Selbsterhaltung.« Hannahs Miene war ganz ernst. »Glaubst du, jemand wird mich erkennen?«
    Gus überlegte zu flunkern, aber nur ganz kurz.
    »Ja«, sagte sie dann. »Ich wusste sofort, wer du bist, als ich dich zum ersten Mal sah«, fuhr sie fort. »Du hast dich in den fünfzehn Jahren nicht allzu sehr verändert. Dein Gesicht hat früher ganze Plakatwände am Times Square geschmückt.«
    »Die Suppe!«, rief Hannah. »Energiespendende Gemüsesuppe. Diese Anzeigen haben das Kutscherhaus finanziert.«
    »Hast du das Zeug je gegessen? Das habe ich mich immer gefragt.«
    »Die ganze Zeit. Ich hielt es für unmoralisch, etwas zu bewerben, ohne es selbst zu probieren.« Sie spürte wie immer dieses ungute Gefühl im Bauch, wenn die Sprache auf ihre Vergangenheit kam.

    »Oh Hannah«, sagte Gus. »Das macht alles, was passiert ist, noch lächerlicher.«
    »Ich weiß. Aber ich habe es wohl für meinen Vater getan.«
    »Wirklich verrückt, was wir für unsere Eltern tun.«
    »Oder um was unsere Eltern uns bitten«, sagte Hannah. Sie rollte auf die Seite, schnappte sich ein anderes Kissen und presste es gegen den Bauch. Manchmal, wenn die schlechten Gefühle hochkamen, versuchte sie, sie zu zerquetschen. Hin und wieder funktionierte es.
    »Ich hab Angst.«
    »Natürlich hast du das.«
    »Ich will nicht deine Sendung ruinieren, Gus. Was würde passieren, wenn jemand beim CookingChannel anruft und fragt: ›Ist sie das?‹«
    »Dann werden wir demjenigen sagen, dass du meine beste Freundin und ein wunderbarer Mensch bist«, beharrte Gus. »Wir alle machen Fehler.«
    »Du nicht.«
    »Ach, Hannah. Von allen Menschen weißt du am besten, wie oft ich etwas falsch mache. Ich betone einfach immer nur das, was mir gelingt.«
    Gus betrachtete die dünne Frau, die im grauen Trainingsanzug auf ihrem Bett lag, die Stirn kraus gezogen und mit winzigen Schweißperlen bedeckt.
    »Rutsch mal ein Stück rüber«, sagte sie und legte sich neben Hannah, ohne Rücksicht auf ihre Frisur zu nehmen.
    »Danke, dass du mich nicht umarmst«, sagte Hannah, und ihre Stimme klang leicht jämmerlich. »Ich hasse es, umarmt zu werden.«
    »Mach dir keine Gedanken wegen der Sendung«, sagte Gus. »Ich ziehe mir eine Teflonweste an, damit ich nicht merke,
wie Carmen versucht, mir ein Messer in den Rücken zu rammen.«
    »Kevlar - nicht Tevlon. Dann ist sie kugelsicher. Ich kenne mich da gut aus, weil ich eine Zeit lang damit rumlaufen musste.«
    »Manche Fans nehmen Tennis eben sehr ernst.«
    »Oh ja.« Hannah traten Tränen in die Augen. Sie kam sich manchmal vor wie eine Verrückte, die aus Angst vor den Urteilen anderer wie gelähmt war. »Die Menschen vergeben dir nur ungern, wenn du ihre Illusionen zerstörst«, sagte sie. »Du kennst das, Gus, von dir wird auch so viel erwartet. Das ist echt hart.«
    »Erfolg im Beruf macht das Leben nicht unbedingt leichter«, gestand Gus ein. »Es kann unerwartete Komplikationen mit sich bringen.«
    »Letztlich zählt nur dein Privatleben«, sagte Hannah. »Aber das klingt zu einfach, um wahr zu sein.«
    Gus wusste nur zu gut, dass Zweifel und Unsicherheit bleiben, egal wie viele Sendungen sie moderierte oder wie viele Kochbücher sie schrieb. Und keine noch so hohe Summe auf ihrem Bankkonto konnte Christopher zurückbringen.
    »In die Klemme geraten werde ich sowieso«, sagte sie und beugte sich kurz rüber, um Hannah zu drücken. »Das habe ich jetzt gebraucht und nicht du.«
    »Da unten werden sie bestimmt so langsam verrückt und fragen sich, was du hier oben treibst«, sagte Hannah und schnäuzte sich. »Porter guckt ständig auf seine Armbanduhr und trommelt auf sein Klemmbrett.«
    »Ich werde da sein. So wie immer.«
    »Eine Rolle kann eine gefährliche Falle sein. Sie kann Macht über dich bekommen.«
    »Ich weiß, wer ich bin.«

    »Es geht nicht ums Wissen. Es geht darum, sich daran zu erinnern, wer man ist.«
    »Also, wie lautet das Urteil?«, fragte Gus.
    Hannah zog das Gummiband von ihrem Pferdeschwanz und band ihn neu zusammen. Immer, wenn

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