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Wenn Frauen kochen

Wenn Frauen kochen

Titel: Wenn Frauen kochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Jacobs
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hob die Arme, als wolle er sich in einem Stadion voll grölender Konzertbesucher Gehör verschaffen. »Ich bin Gary Rose, aber ihr könnt mich Gare nennen.«
    »Wir sollen Sie Gare nennen?« Aimee war gänzlich unbeeindruckt. »Warum sollten wir einen zweisilbigen Namen abkürzen?«
    »Noch einmal, wer sind Sie?«, brachte Gus es auf den Punkt.
    »Sind Sie der Gewinner des Preisausschreibens?«, fragte Troy.
    »Nein, das war Priya Patel aus New Jersey«, erwiderte Oliver. »Das hat Gus in der letzten Sendung bekanntgegeben. Oder sind Sie etwa Priya?«
    »Nein, immer noch einfach nur Gare. Ich bin hier, um eure Teamfähigkeit zu verbessern«, sagte er und betonte jede Silbe von »verbessern«, um der Sache mehr Gewicht zu verleihen.
    »Na toll«, murmelte Sabrina und wechselte einen verschwörerischen Blick mit ihrer Schwester. Sie waren schon immer besser miteinander klargekommen, wenn sie einen gemeinsamen Feind hatten.

    »Hier ist schon mal der Stundenplan fürs Wochenende«, sagte Gary und fügte hinzu: »Junge, Junge, wir werden richtig viel Spaß haben.«
    »Wir?«, fragte Carmen. »Ist noch einer von Ihrer Sorte in der Nähe?«
    Gary gluckste fröhlich, wobei Schweiß von seiner roten Stirn tropfte. »Der war gut …«, sagte er und schaute kurz auf sein Klemmbrett, »… Carmen. Also gut, Team, wir treffen uns morgen um sieben zum gemeinsamen Frühsport.«
    »Ich mache grundsätzlich keinen Frühsport«, erklärte Sabrina.
    »Der war auch gut«, erwiderte Gary. »Aber das hier ist keine freiwillige Veranstaltung.« Er fing an, stapelweise Zettel auszuteilen. »Nehmt’s mir nicht übel, aber für heute Abend gibt es noch ein paar Hausaufgaben.«
    Verzagt nahm Troy seinen Stapel entgegen. »Was zum …?«
    »Gute Frage, Oliver«, sagte Gary ein bisschen zu laut.
    »Ich bin Troy, Asiate und mit vollem Haar.« Er wirkte amüsiert. »Oliver ist da drüben. Er ist weiß und ziemlich kahl.«
    »Ach richtig«, stimmte Gary zu. »Tut mir leid. Am ersten Tag müsst ihr mir mit den Namen noch ein bisschen helfen.«
    »Haben Sie denn unsere Sendung nicht gesehen?«, fragte Carmen.
    »Alan hat Gary unter anderem deshalb ausgesucht, weil er kein Fan ist«, erklärte Porter. »Ein unbeschriebenes Blatt sozusagen.«
    »Ein Teil eurer Hausaufgaben besteht darin, den Fragebogen zu eurer Person auszufüllen«, sagte Gary und reichte eine Schachtel mit Bleistiften herum. »Und danach füllt ihr einen zweiten über eure Teamkollegen aus und versorgt mich mit allen pikanten Einzelheiten. Dann mal los, Team!«

    »Wir sind hier nicht beim Sport«, sagte Aimee. »Und wir sind kein Team.«
    »Ich weiß«, antwortete Gary. »Aber das wird sich bald ändern.«
     
    Carmen hatte sich ein pinkfarbenes Nachthemd angezogen und in ihrem Bett zusammengerollt. Mit dem Fragebogen von diesem Gary hatte sie sich gar nicht erst abgegeben. Sie war nicht einmal sicher, ob sie den Stift überhaupt noch hatte. Wollte er den etwa zurückhaben? Sie überlegte, ihren Agenten anzurufen und sich über diese aufgezwungene lächerliche Aktion zu beschweren. Aber was sollte er groß dagegen unternehmen? Sie hatte ein paarmal versucht, Oliver anzurufen, sowohl in seinem Zimmer als auch auf dem Handy. Aber sie konnte ihn nicht erreichen. Er und Troy waren in die Videospielhalle marschiert, nachdem Gary sie alle entlassen hatte. Carmen vermutete, dass die beiden immer noch da waren. Spielten wahrscheinlich Pac-Man oder etwas in der Art. Sie wusste, dass Oliver in seinem TriBeCa-Wohnzimmer eine eigene Spielekonsole stehen hatte. Die hatte er sich nach dem Abschluss am ICE gegönnt.
    Sie zog Laufschuhe an, eine leichte Baumwollhose und eine Strickjacke, schnappte sich die Schlüsselkarte und ging aus dem Zimmer.
    Zwanzig Minuten später, nachdem sie festgestellt hatte, dass die Videospielhalle bereits geschlossen war, sie weder Troy noch Oliver sehen oder per Handy erreichen konnte, trat sie durch den Hoteleingang nach draußen.
    »Noch ein bisschen frische Luft schnappen, Ma’am?«, fragte der junge Nachtportier hinter dem Empfangstisch. Carmen winkte ihm, knöpfte die Jacke bis oben zu und wappnete sich für die kühle Nachtluft. Doch nach einem heißen Tag war die Luft immer noch recht warm.

    Unschlüssig ging sie ein paar Minuten vor der Lobby auf und ab, bevor sie sich in Richtung Garten aufmachte. Da sie ganz allein war, fühlte sie sich ziemlich mutig. Schließlich spazierte sie ohne Begleitung durch eine fremde Umgebung. Nach wenigen Minuten kam sie an

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