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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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verschieben oder zu löschen. Irgendwann merkte er, dass er nicht mehr weiterkam, und beschloss, es für diesen Abend gut sein zu lassen. Er stand auf, gähnte und streckte sich. Dabei fiel sein Blick auf die Matratze, und er zuckte zusammen, als er Valerie dort sah. Splitternackt und verführerisch hingegossen lag sie da und betrachtete ihn mit schmachtendem Augenaufschlag.
    »Kommst du endlich?«, hauchte sie.
    »Ich muss noch Zähne putzen«, murmelte er.
    »Weißt du, Eddie, ich finde es super von dir, dass du dich so für meine Karriere einsetzt. Du und ich, wir sind ein Spitzenteam. Findest du nicht?«
    Sie sprang aus dem Bett und folgte ihm mit schwingenden Hüften ins Bad.
    Wieder drückte sie sich von hinten an ihn, wobei sie ihre nackten Brüste besonders gekonnt zum Einsatz brachte.
    »Na, wie gefällt dir das?«, gurrte sie.
    Eddie spuckte eine Ladung Zahnpastaschaum ins Waschbecken und spülte sich den Mund aus. Dabei fragte er sich, wann es angefangen hatte, dass er sich wünschte, lieber allein ins Bett zu gehen. Valerie war so süß wie immer. Sie sah toll aus, hatte eine Wahnsinnsstimme und war gut im Bett. Alle Männer, die er kannte, beneideten ihn, weil er mit ihr zusammen war. Gut, sie konnte ihm manchmal den letzten Nerv rauben, aber meist hörte sie sofort damit auf, wenn er sie küsste oder sich sonst wie in angemessener Form um sie kümmerte.
    »Es ist halb elf«, lockte Valerie, während sie um ihn herumgriff und mit beiden Händen an dem Reißverschluss seiner Jeans herumfummelte. »Zeit, ins Bettchen zu kommen!«
    »Stimmt«, sagte Eddie und gähnte. »Echt spät. Ich binauch wirklich reichlich kaputt. Du hast Recht. Lass uns pennen.«
    Valerie erstarrte und zog die Hände zurück. »Was soll das denn? Sind wir jetzt wieder bei dem Thema?«
    »Bei welchem Thema?« Eddie stellte sich blöd.
    »Tu doch nicht so! Du kriegst ihn nicht mehr hoch! Glaubst du, ich merke es nicht? Wie oft haben wir’s denn letzten Monat getan? Na?«
    »Woher soll ich das wissen? Glaubst du, ich zähle mit?«
    » Ich habe mitgezählt«, fauchte Valerie. »Es waren genau eins Komma fünf Mal.«
    An das halbe Mal konnte Eddie sich dunkel erinnern. Andi war mittendrin wach geworden und hatte lauthals nach Schokolade gebrüllt. Danach war es schlagartig mit Eddies Lust vorbei gewesen.
    »Das ist der Stress«, sagte er. »Wird alles besser, wenn Andi morgen abgeholt wird.«
    »Du hast letztens schon gesagt, dass er abgeholt wird.«
    »Da wusste ich nicht, dass meine Schwester noch für eine Woche nach Paris muss.«
    Valerie betrachtete ihn unversöhnlich, die Augen erbost zusammengekniffen. »Weißt du, was ich glaube?«
    Eddie zuckte die Achseln. »Nein.« Er stieg aus seiner Hose, warf sie über den Schaukelstuhl und knöpfte sein Hemd auf.
    »Dass du pervers bist und deshalb nicht mehr auf normalen Sex stehst.«
    Eddie verzog ärgerlich das Gesicht. »Wie kommst du auf die Idee?«
    Valerie streckte die Hand aus und zupfte ein seidiges Etwas aus der Tasche seiner Jeans. »Vielleicht deshalb.«
    Eddie wurde glühend rot. »Ich … uhhh … Das ist …«
    »Ein Slip«, soufflierte Valerie. »Aber nicht meiner. Ichhabe vierunddreißig-sechsunddreißig. Der hier ist Größe achtunddreißig-vierzig. Er muss also irgendeiner fetten Kuh gehören. Einer reichen fetten Kuh. Denn er ist nicht von H&M oder Tchibo, sondern von Cacharel. Hundertprozentig echte Seide. Original aus Paris.«
    Eddie erkannte, dass sie das Ding schon vorher hier gesehen haben musste, da sie anderenfalls mit Sicherheit vorhin einen Tobsuchtsanfall gekriegt hätte.
    »Ich kann das erklären«, sagte er, während er krampfhaft nach einer plausiblen Begründung suchte, warum er dieses Teil in der Hosentasche stecken hatte. Es fiel ihm keine ein.
    Doch Valerie überraschte ihn. Sie straffte sich und blickte ihn tapfer an. »Schon gut. Lass nur. Ich weiß, was los ist. Armer Eddie.«
    »Wieso arm?«, fragte Eddie perplex.
    »Na ja, aus deiner Sicht vielleicht nicht unbedingt«, schränkte Valerie ein. »Für dich ist es eher etwas Normales.«
    »Wovon redest du überhaupt?«, wollte Eddie wissen. Eine ungute Vorahnung hatte sich seiner bemächtigt.
    »Na, von deinem Fetischismus natürlich. Du bist so eine Art Freak, weißt du. Ein Unterwäschefetischist. Dachtest du etwa, es wäre mir nicht aufgefallen, dass du ständig an dem Ding rumfummelst, wenn du glaubst, es merkt niemand? Wo hast du ihn her? Hast du ihn im Fitnesscenter gefunden?«
    »Äh … ja.«

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