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Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition)

Titel: Wenn Frauen Männer buchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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Eddie schluckte hart und schaute zu Boden. Er kam sich vor wie der letzte Idiot. Natürlich war er pervers! Hatte er es nicht gleich gewusst? Wieso hatte er das eigentlich nicht wahrhaben wollen?
    Valerie trat auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Wange. »Es ist schon okay. Wirklich. Ich mache dirkeinen Vorwurf. Weißt du, Männer sind halt manchmal so. Ich kannte beispielsweise mal einen Typ, der konnte nur, wenn ihm sein Wellensittich dabei zusah. Und eine Freundin von mir hatte mal was mit einem, bei dem sie sich als Kellnerin verkleiden musste.« Sie lächelte Eddie verständnisvoll an. »Wenn es dich schärft, dann tu es ruhig. Hauptsache, du bringst es überhaupt, denn sonst wäre es wirklich jammerschade. Ich denke mal, ich kann mich dran gewöhnen. Schließlich bin ich ein aufgeschlossener Mensch.«
    Sie warf den Slip hinter sich auf den Boden, dann wühlte sie in ihren eigenen Klamotten herum, die auf dem Sofa lagen.
    »Hier. Nimm den.« Sie hielt Eddie ihren Spitzentanga entgegen und strahlte erwartungsvoll. »Den hatte ich sogar zwei Tage hintereinander an. Na, macht dich das scharf?«
    Eddie ließ sich von ihr den Slip in die Hand drücken und starrte ihn blicklos und mit halb geschlossenen Augen an. Er kam sich vor wie in einem schrägen, bescheuerten Film der Marke Die nackte Kanone oder so. Irgendjemand hatte ihn ohne sein Zutun als Knallchargen gecastet, und jetzt stand er da, als unfreiwilliger Fetischist mit einem getragenen Tanga in der Hand. Er horchte kurz in sich hinein. Dies war eine Damenunterhose, die seit zwei Tagen in Gebrauch war und daher in die Wäsche gehörte. Eddie verspürte nicht das geringste Bedürfnis, das Ding in die Hosentasche zu stecken oder es sonst wie in seiner Nähe zu behalten. Erleichtert ließ er den Slip zu Boden fallen.
    »Was ist?«, fragte Valerie stirnrunzelnd. »Wirkt es nicht richtig?«
    Eddie räusperte sich mühsam. »Ich denke, ich kriege es auch ohne solche Hilfsmittel noch ganz gut hin.«
    »Wirklich?«
    Anstelle einer Antwort packte Eddie Valerie bei den Hüften und schob sie zum Bett. Sie kicherte entzückt und ließ sich auf die Matratze fallen. »Du süßes, wildes Tier! Wer sagt’s denn? Es geht doch!«
    Eddie rückte die Trennwand zurecht, die er eigens mit Rücksicht auf Andi angeschafft hatte. Dann legte er sich zu Valerie ins Bett, schloss die Augen und versuchte, seinen kaum vorhandenen Enthusiasmus durch ein paar schmutzige Gedanken anzufeuern. Aber alles, was er vor sich sah, waren lange, blonde Haare und Augen, die so blau schimmerten wie Lapislazuli.
    Inzwischen wusste er, dass dies der Name des Edelsteins war. Vor einer Weile hatte er es im Internet nachgeschlagen, während er ein paar Arien von Giuseppe Verdi heruntergeladen hatte. Inzwischen kannte er alle Opern von ihm, ebenso wie jede Menge Stücke von anderen bekannten Komponisten.
    »Eddie?« Valerie ließ von ihm ab und richtete sich auf. »Da tut sich nix mehr. Soll ich doch lieber meinen Slip holen?«
    Eddie stöhnte und griff sich mit beiden Händen an den Kopf, um sich die Haare zu raufen.
    Doch das Schicksal meinte es gut mit ihm. Sein Retter hatte die quengelnde, verschlafene Stimme eines zweijährigen Kleinkindes.
    »Eddiiieeee!«, jammerte Andi. »Andi will Mama! Andi will Nulli! Andi will Lokelaaade!«
    Sein Reisebettchen stand in der am weitesten entfernten Ecke des Raums, aber sein Geschrei war so laut, als säße er bei ihnen auf der Matratze. Braver, guter Junge!
    Eddie sprang erleichtert aus dem Bett und warf in seiner Eile beinahe die Trennwand um.
    »Ich komme!«, schrie er. »Ich bin gleich da!«
    Valerie starrte ihm hinterher. »Früher hast du dasselbe zu mir gesagt!«, meinte sie giftig. »Sogar mehrmals in einer Nacht!« Dann stand sie auf und stolzierte wutentbrannt zum Sofa, schnappte sich ihre Klamotten und begann, sich anzuziehen.
    *
    Zwei Monate später hatte Samantha zum ersten Mal das Gefühl, sich an ihr neues Leben gewöhnen zu können. Im Prinzip war es gar nicht so übel, in einem kleinen Apartment zu wohnen. Sie hatte sich kaum Möbel anschaffen müssen, und die fehlenden Teile hatte sie günstig bei Ikea erstanden, wie zum Beispiel die Kücheneinrichtung, das Sofa und die neuen Regale. Ihren Kleiderschrank und den Sekretär hatte sie behalten, dafür hatte sie das Bett verkauft, weil es viel zu groß gewesen war. Anfangs war ihr die Decke auf den Kopf gefallen, doch nach einer Weile hatte sie sich eingelebt und fand ihre neue Behausung inzwischen

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