Wenn Frauen nicht mehr lieben
Frau ihnen genau auf die Finger schauen, um sich das gleich große Stück Kuchen auf dem Arbeitsmarkt zu ergattern.
Denn eins dürfte klar sein. Es geht nicht um die Aktivität als solche, es geht um den Marktwert, und es geht um den Wettbewerb mit dem Mann. Es geht nicht um die Verwirklichung von Idealen, auch nicht um das Erreichen einer besseren Welt. Es geht um Karriere.
Nichts mehr soll der Spezies Mann reserviert bleiben. So spielt die moderne Frau heute Fußball, wird Schützen-königin, fährt ihr schweres Motorrad und möchte sogar mitkämpfen an vorderster Front der Armee. Bald werden sich Ärzte finden, die den Frauen im Blick auf mehr aggressive »Power« Testosteron spritzen, damit die Frau sich in ihren östrogenreichen Lebensjahren von überflüssigen weichen Zügen befreien kann, die ihr den Kampf um das liebe Geld erschweren. Angeblich geht es der Frau nur um Anerkennung. Sie will zeigen, was sie kann und daß sie sich genau so gut wie ein Mann draußen 72
in der Welt bewegt. Dann sitzt sie acht Stunden in einem stickigen Büro – derweil ihre Kinder bei der Tagesmutter sind – und kehrt gestreßt und erschöpft nach Hause. Den Kindern ist ja mehr geholfen, wenn die Mutter mit sich selbst zufrieden ist, sagen die Leute. Der Streß wiegt die soziale Anerkennung bei weitem wieder auf. Sozial anerkannt ist man heute bekanntlich nur, wenn man eigenes Geld verdient. Auch diesem gesellschaftlichen Diktat haben die Frauen sich fraglos unterworfen. Wie brave Schäfchen in der Herde, unreflektiert und selbstbezugslos, marschieren Frauen heute mit, fraglos und tapfer bis zur Erschöpfung.
Ist Ihnen auch schon aufgefallen, daß moderne Frauen Angst haben, zu ihrer Geschlechtsrolle zu stehen? Daß sie sich genieren, ihre weiche und zärtliche Seite nach außen zu leben, daß sie ihre Mutterwonnen nicht mehr genießen können? Aus einer Position der Unsicherheit in ihrer Geschlechtsidentität strebt die Frau heute nach der Macht des Mannes, anstatt aus sich heraus zu leben und Macht in einem weiblich-genuinen Sinn auszuüben.
Frau erobert die Welt auf männlichen Pfaden. Und siehe da. Die Männer machen ihr immer öfter brav Platz. Und werden dabei immer braver und passiver. Schließlich will die Frau Macht. Daß Frauen bereits über sehr viel Macht verfügen, interessiert sie nicht, soziale Macht, Wirkungsmacht, Klimatisierungsmacht, Bindungsmacht, sexuelle Macht, erotische Macht, Beziehungsmacht, Muttermacht etc. Das spielt keine Rolle, weil heute nur zählt, was sichtbar ist und einen Gegenwert in Geldform hat. So haben Kinder und alte Leute keine Stimme mehr, es sei denn, sie verfügten auch über Geldmacht. Im Klartext.
Frauen streben heute Positionen an, die denen der Männer gleichen und die sich auszahlen, nicht solche, deren Macht viel direkter mit dem Leben verbunden ist. Frauen wollen 73
also oft genug nur eine bestimmte, legitimierte Form der Macht, die oft gar keine ist, aber ihnen dennoch die Illusion verschafft, sie stünden mitten im Leben und würden sich weiterentwickeln. In der falschen Meinung, mit Kindern würden Frauen verdummen, langweilig und unattraktiv werden. Daß Kinder großartige emotionale Entwicklungsschübe der Eltern stimulieren, hat man offenbar vergessen.
Die Frau will also Macht, eigentlich eine völlig legitime Angelegenheit.
Die Frau soll sich in ihrem Leben all dessen bemächtigen können, worauf sie ein Recht hat und was ihrer weiblichen Machtausübung und Selbstverwirklichung nicht im Weg steht. Das aber wollen Frauen nicht. Sie wollen männlich sein. Daß sie das freilich nie werden können, das deprimiert sie am meisten. Sie akzeptieren ihr weibliches Geschlecht nicht, weil es ihnen biologische Grenzen auferlegt. Oder sie wollen beides sein, männlich und weiblich zugleich, ohne auf eines von beiden verzichten zu müssen.
In einem falschen Verständnis weiblicher Macht übernehmen Frauen heute unhinterfragt männliche Ver-haltensmuster, in der Meinung, sie seien emanzipiert, unabhängig und frei. Das Gegenteil dürfte der Fall sein, eine Zunahme an Identifikationen, die mit den Anlagen und dem Wesen der Frau nur noch wenig gemeinsam haben und eine Maskulinisierung der Frau beinhalten.
Könnte die Frau sich auf weibliche Potenzen und echte weibliche Kreativität besinnen, müßte sie nicht den Umweg über männliche Formen der Machtausübung gehen und würde Energie für weibliche Ziele gewinnen.
Jetzt arbeitet sie in der Tat gegen das eigene Geschlecht
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