Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
Vom Netzwerk:
seine Realisierung gefunden hat, immer mehr Scheidungen, immer mehr Familiendramen, immer mehr alleinerziehende Elternteile, immer mehr Einsamkeit, immer mehr Verlust an Bezugspartnern für die Kinder. Statt dessen sitzen sie heute fleißig vor dem Fernsehapparat und schaffen sich ihre eigene, widerspruchsfreie Erlebniswelt. Ansonsten sind sie kleine Erwachsene, die emotional für sich selbst sorgen müssen. Daneben müssen sie meist noch den 111

    Müttern als Partnerersatz dienen und sie emotional
    »halten«. Und natürlich sind an diesem ganzen Elend wiederum die Männer schuld. Frauen müssen sich scheiden lassen, um ganz ohne Mann zu leben oder um auf einen »Besseren« zu warten. Doch der kommt nie. Oder erweist sich abermals als Fehlinvestition.
    In dem Frauenbild einer isolierten, gelangweilten, verdummenden und depressiv verstimmten Mutter steckt viel Frauenverachtung. Man traut der erwachsenen Frau nicht einmal zu, daß sie von sich aus ihre Isolation überwindet, Kontakte in ihrem sozialen Umfeld findet und sich auch ohne Arbeitgeber kreativ und sinnvoll betätigt.
    So sieht der Feminismus die Frau als armes infantiles Wesen, das schutzlos in einer Welt steht, der es ausgeliefert ist. Ein solcher Feminismus spricht der Frau im Haushalt Autonomie und Eigeninitiative ab. Daß die meisten Hausfrauen aber gar nicht so unselbständig, dumm und abhängig sind, sondern oft über weit mehr Organisationstalent, Kreativitätsdenken, Chaosmanage-ment, Flexibilität, Intuition und Einfühlung als die
    »Berufsfrau« verfügen, interessiert Feministinnen nicht.
    Es interessiert schließlich nur der Wettbewerb mit dem Mann und nicht die echten und differenzierten Wünsche nach Verwirklichung in einem Frauenleben, das unterschiedliche Lebensentwürfe und Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung beinhalten kann.
    Auch junge Männer sind heute fast allesamt davon imprägniert, von dem Mythos, daß Hausarbeit und Kindererziehung die Hirnzellen schrumpfen lassen. Wie soll die Frau, die gern bei ihren Kindern bleibt, eine durchwegs positive Identifikation mit ihrer Aufgabe zustande bringen, wenn sowohl von Frauen- wie auch von Männerseite her eine derart massive Entwertung ihrer Rolle ausgeübt wird? Nicht nur die Entwertung, sondern 112

    die qualvolle Darstellung der Mutterschaft als eine Plage und ein unfreiwilliges Muß fängt bereits in der Schwangerschaft an. Selten ist die Rede von einer lustvollen Schwangerschaft oder Geburt, oder von den Wonnen der Mutterschaft, angefangen bei der lustvollen Babybetreuung über die belebenden Fragen eines Fünfjährigen bis hin zu den agitierten und erfrischenden Pubertätsschüben des Heranwachsenden. Obwohl man die Erziehung von Kindern generell als Schwerstarbeit bezeichnet, wird sie nichtsdestoweniger als solche gering-geschätzt. Daß sie auch Energie erzeugen kann – so wie jede befriedigende Arbeit, mit der man positiv identifiziert ist – daran denkt man allenfalls für die Berufsarbeit, nicht aber für die sogenannte »geistig anspruchslose« Arbeit der
    »dummen« Hausfrau und Mutter.
    C. Der Mythos von der unterdrückten Frau und der Zwang der Frau zur Selbstbehauptung
    Suzanne, eine junge Frau von zweiundzwanzig Jahren, selbstbewußt und hübsch, genießt ihre Jugend in vollen Zügen. Aus den vielen Verehrern hat sie schlußendlich die Wahl getroffen, Peter, ein kluger junger Mann, aufrichtig und wohlerzogen, gutaussehend, eher introvertiert, dadurch aber gerade reizvoll für Suzanne. Beide sind sehr verliebt, sehen sich über Monate jeden Tag und beschlie-
    ßen, zusammen zu wohnen und später zu heiraten. So weit, so gut. Nach der ersten Phase der Verliebtheit erinnert sich Peter, daß er Freunde hat, die er durch die neue Beziehung mit Suzanne über Monate vernachlässigt hat. Er trifft sich nun einmal in der Woche mit ein paar Kollegen, an einem anderen Abend mit seinem besten 113

    Freund Klaus zum Schachspiel. Als Suzanne das erfährt, ist sie wie vom Blitz getroffen. Sie hatte gedacht, daß Peter vor allem mit ihr zusammen sein werde und andere Interessen ab sofort hintanstellen würde. Sie stellt ihn vor die Wahl, entweder sie oder die Freunde. Peter liebt Suzanne und weiß, daß ihre Drohung ernst gemeint ist. Sie würde auch sofort einen anderen finden. Er verzichtet auf die Freunde. Ein kleiner Trost für Peter. Er ist nicht allein in dieser Situation. Denn sein Freund Max und sein Kollege Christian mußten ebenfalls auf ihre Männertreffen

Weitere Kostenlose Bücher