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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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weiblichen Trieb nach Einverleibung. Die Dinge müssen unter Kontrolle gehalten werden, aus der Notwendigkeit heraus, innen und außen zu überwachen. Und auch um einen Teil des für die Frau typischen »Kloaken-empfindens«, d.h. die Konfusion zwischen analem und genitalem Bereich, zu reduzieren und dieses Gebiet zu strukturieren. Sicher liegen die Gründe auch im Brutpflege- und Nestbautrieb, der die Frau mehr als den Mann dafür prädestiniert, sich Dinge von außen nach innen zu holen, sie bei sich zu horten oder von ihnen Besitz zu ergreifen. Im Erwachsenenalter lassen sich anale Charakterzüge bei Frauen in vielen Bereichen beobachten, in der Reinlichkeitsliebe oder im Reinlichkeitszwang, dem Klatsch als einer Form, in der dreckigen Wäsche des Nachbarn herumzuwühlen oder sie in der Öffentlichkeit herumzuzeigen, wie dies neuerdings in Deutschland von Seiten einiger Scheidungswitwen munter ausgeübt und von der Presse honoriert wird. Das Schnüffeln in der Privatsphäre anderer ist ein beliebter Frauensport.
    Herumgrübeln in anderer Leute privater Geschichten 119

    interessiert Frauen, Männer stört es eher. Männer haben hier mehr Respekt und viel eher ein gesundes Schamgefühl für Intimitäten.
    Festhalten und Nichtloslassen sind ebenfalls ein Charakterzug, der seine Urstände in der analen Zeit der frühen Kinderjahre feiert. Daß Frauen ihre Männer festhalten wollen, ist zwar verständlich, nicht aber unbedingt ratsam.
    Denn Festhalten treibt den Mann noch mehr in die Flucht.
    Für ihn gibt es nichts Schlimmeres, als festgebunden zu werden. Die Psyche des Mannes hat nicht so viel Sitzleder wie diejenige der Frau. Er will reisen, in der Phantasie oder real, will Mythen nachdenken (Allan Guggenbühl), Erfindungen vorantreiben. Er ist ständig auf der Suche nach Neuem, Anregendem, das seinen männlichen Expansionsdrang befriedigt. Frau sollte Mann in der Sublimierung dieses Dranges unterstützen, nicht unterbin-den.
    Im Erwachsenenalter kann man beobachten, daß Frauen mit ihrer eigenen Autonomie – die ihre Wurzeln in der analen Phase hat – und derjenigen von anderen Frauen ihre Probleme haben. Sie ertragen individuelle Ansprüche anderer Frauen schlecht, reagieren mit offenem oder verstecktem Neid oder versuchen, die »Außenseiterinnen«
    zu bekämpfen und zu bestrafen. Hier liegt eine der Hauptwurzeln für die Angst vieler Frauen, sich nach außen hin zu akzentuieren, ihren Willen in Aktivitäten zu bekunden und dadurch an Profil zu gewinnen. Eine Mutter, die das Mädchen in der Aneignung ihrer Welt behindert, wird die Integration der anal-sadistischen Triebe beim Mädchen erschweren. Es können dann Schuldgefühle entstehen, sich vom Leben etwas zu nehmen, sich das anzueignen, was einem als Frau und Mensch zusteht. So etwa kann das Mädchen unter Schuldgefühlen leiden, sich den Penis des »Vaters«, später eines 120

    Mannes aneignen zu wollen. Ein Wunsch, der in gesunder Form nicht von Schuld begleitet sein sollte. Phantasien und Träume bezeugen solche Ängste, allerdings nie in der direkten Form, sondern immer verkleidet durch Mechanismen der Umkehrung – und deshalb besonders schwer zu durchschauen.
    Psychoanalytiker behaupten zwar immer, daß die Realität der Erziehung in bezug auf die Entwicklung von unbewußten Phantasien und neurotischen Strukturen eine zu vernachlässigende Größe sei, da es in der Hauptsache auf die individuelle Phantasietätigkeit und Triebstruktur ankäme, was ein jeder aus der Realität seiner Kindheit macht. Es mag sein, daß Konstitution, Triebstärke und die eigene Abwehrentwicklung eine große Rolle spielen und sich demnach bei noch so hervorragenden Müttern dennoch komplizierte Konfliktkonstellationen entwickeln.
    Beim späteren Umgang damit aber dürfte es dennoch nicht unbedeutend sein zu analysieren, inwiefern Dritte aus der äußeren Realität miteinbezogen und sekundär »konfliktua-lisiert« werden. Auch ist die Frage von Interesse, wie stark die Gesellschaft solche Mechanismen psychischer Exter-nalisierungen stützt, was etwa die heutige westliche Gesellschaft mit ihren diversen Frauenmythen in hohem Ausmaß tut.

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    6. Die Mutter-Tochter-Beziehung, das
    Fundament der Weiblichkeit
    Junge Frauen – so die Unternehmensberaterin Gertrud Höhler – treten als starke Persönlichkeiten mit hohem Selbstvertrauen gerade dann auf, wenn sie mit der Mutter identifiziert sind und die Wertvorstellungen der Familie verinnerlicht haben. Ihr Selbstvertrauen

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