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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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treiben, was auf das reale Leben der Frau einen kolossal negativen Einfluß haben kann. Es bleibt oft ein mehr oder weniger großer »Ablehnungskern« der Mutter gegenüber bestehen, der die Frau in ihrer weiblichen Identifikation massiv beeinträchtigt. Vordergründig feminin, können solche Frauen sich selbst oder anderen immer wieder ein Bein stellen. Oder Männer in die Knie zwingen, weil sie ein ungelöstes Machtproblem mit der inneren Mutter mit sich herumtragen.
    All die Probleme, die Frauen mit ihrem Körper haben, haben ihre Wurzeln in der frühen Mutter-Tochter-124

    Beziehung. Da aber der mütterliche Einfluß auf die Kinder mittlerweile zum Tabuthema Nummer Eins geworden ist, werden diese körperlichen Probleme junger Frauen nun auch den Männern zugeschoben, ihre Verobjektivierung als Sexualobjekt, ihre angeblich männlichen Erwartungen an das Schönheitsbild einer Frau. Oft müssen dann die Medien für etwas herhalten, was im trauten Heim der Familie entstanden ist, die Ablehnung des weiblichen Körpers durch die junge Frau selbst, als Folge eben einer unbewußten Ablehnung der Generation, aus der sie hervorgeht.
    Im Klartext, eine Ablehnung der Mutter und ihres Körpers, somit der gesamten Weiblichkeit, da die Mutter diese repräsentiert. In Tat und Wirklichkeit auch wieder eine Tarnung für innerweibliche Probleme der Frau mit ihrer Weiblichkeit. Viele Frauen beklagen sich über einen zu kleinen Busen, lassen sich Silikon implantieren. Sie haben als kleines Mädchen die unbewußte Erinnerung der üppigen Brüste ihrer stillenden Mutter internalisiert und sehen sich ihr gegenüber unbewußt als defizitär ausgerüstet. Oder sie magern ab, weil sie es nicht ertragen, weibliche Formen zu haben.
    Im Fall einer ungünstigen Entwicklung können die Triebschicksale des kleinen Mädchens einen verhängnis-vollen Verlauf annehmen. Destruktive Neidphantasien bewußter und unbewußter Art können entstehen, die auch später noch alles Mütterliche und Weibliche zerstören und entleeren sollen – eine Entwicklung, die gesamt-gesellschaftlich bereits immense Auswirkungen angenommen hat.
    Um Kränkungen zu kompensieren, werden oft Größenphantasien eingesetzt. All diese Phantasien werden wiederum auf die Mutter zurückprojiziert, und die Identifikation mit einer noch mächtiger erscheinenden 125

    Mutter wird zusätzlich erschwert. Findet auch in der Pubertät keine Versöhnung mit dem Weiblichen und keine Korrektur des Mutterbildes statt, so verbleibt dieser Ablehnungsanteil oft unbemerkt in der Psyche der Frau und treibt dort oft bis zur Menopause – oder sogar darüber hinaus – sein Unwesen. Die Schuldgefühle sind dann wegen der verbliebenen, die Weiblichkeit zerstörenden unbewußten Phantasien derart groß, daß die junge Frau sich mitunter selbst als »gefährlich« erleben und sich deswegen etliche Hemmechanismen anlegen muß, denen sie dann wiederum mit einer Flucht nach vorn den Kampf ansagen kann. Man findet hier oft das Bild einer vordergründig selbstbewußten jungen Frau, die ihre weiblichen Reize zur Schau stellt, aber im Leben nicht in der Lage ist, sich in effizienter und verantwortungsbewußter Weise Dinge anzueignen, die ihr als Frau zustehen. Man kann auch eine Form von Weiblichkeit beobachten, die einen künstlichen Anstrich hat, weil sie nicht authentisch von innen her kommt, sondern aufgesetzt wirkt. Viele Formen weiblicher Perversionen sind auf einem solchen Umweg von Triebschicksalen zustande gekommen.
    Wenn das Mädchen nun einen solchen »weiblichen Ablehnungskern« in sich trägt und dieser auch in der Pubertät keine Verarbeitungschance erhält, wird es später als Frau sich selbst und anderen Frauen im Wege stehen.
    Um diesem zum Teil abgespaltenen Kern ein Ventil zu verschaffen, wird es echte Weiblichkeit offen oder versteckt bekämpfen. Und da echte Weiblichkeit nie ohne das Pendant männlicher Ergänzung zu denken ist –
    selbstverständlich auch umgekehrt –, wird demzufolge auch die Männlichkeit bekämpft werden müssen.

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    7. Neid und Eifersucht, eine
    weibliche Wesensart?
    Männer hegen das Vorurteil, Frauen könnten ohnehin nichts Rechtes miteinander anfangen, weil Neid und Rivalität sie daran hindern. Auch viele Frauen sind dieser Meinung und vermeiden deshalb tunlichst Gruppen mit weiblicher Mehrheit. Sind diese Befürchtungen begründet? Gibt es eine solche unzertrennbare Kluft zwischen Frauen, die es verunmöglicht, über längere Zeit produktiv und kreativ

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