Wenn Frauen zu sehr lieben
fragen Sie sich, ob Sie diesen Schritt nicht einfach überspringen können. Mit «göttlicher Kraft» und Ähnlichem haben Sie nichts im Sinn. Ein solcher Gedanke scheint Ihnen unreif und naiv, und Sie sind zu sehr Vernunftmensch, um überhaupt etwas davon ernst zu nehmen.
Vielleicht gehören Sie aber auch zu denen, die unablässig zu einem Gott beten, der Sie anscheinend nicht hört. Sie haben ihm anvertraut, was nicht stimmt und was der Änderung bedarf, und trotzdem geht es Ihnen weiterhin sehr schlecht. Vielleicht haben Sie aber auch sehr lange und angestrengt ohne sichtbare Resultate gebetet, sodass Sie wütend geworden sind, aufgegeben haben oder sich im Stich gelassen fühlen und sich fragen, für welche schreckliche Sünde Sie bestraft werden.
Ob Sie an einen Gott glauben oder nicht, und wenn Sie es tun, ob Sie die Verbindung zu ihm suchen oder nicht – in jedem Fall können Sie sich auf diesen vierten Schritt einlassen. Ihren Sinn für Spiritualität zu entwickeln kann bedeuten, dass Sie den von Ihnen gewählten Weg weitergehen. Selbst wenn Sie überzeugter Atheist sind, erfüllt Sie vielleicht ein ruhiger Spaziergang oder die stille Betrachtung eines Sonnenuntergangs oder anderer Naturereignisse mit Freude und neuer Kraft. Was auch immer Sie über sich selbst hinausführt und Ihnen hilft, Ihr Leben als Teil eines größeren Ganzen zu begreifen – tun Sie es. Nur darum geht es bei diesem Schritt. Finden Sie heraus, wodurch Sie Frieden und Gelassenheit erlangen können, und sorgen Sie dafür, dass Sie jeden Tag (mindestens eine halbe Stunde) Zeit finden, um sich darin zu üben. Ganz gleich, wie schrecklich Ihre gegenwärtigen Lebensumstände sein mögen – diese tägliche Praxis kann Ihnen Erleichterung, vielleicht sogar Trost bringen.
Falls Sie im Zweifel über die Existenz einer höheren Macht sind, sollten Sie vielleicht versuchen, so zu handeln, als glauben Sie daran. Es kann eine ungeheure Erleichterung für Sie bedeuten, wenn Sie alles, was Sie nicht bewältigen können, einer Macht übergeben, die größer ist als Sie selbst. Zwingen Sie sich jedoch nicht zu einer Haltung, die Sie innerlich ablehnen. Sie können ebenso gut versuchen, Ihre Selbsthilfegruppe als höhere Macht anzusehen. Ganz sicher hat die Gruppe weitaus mehr Kraft als jedes einzelne ihrer Mitglieder. Nehmen Sie die Gruppe als Ganzes in Anspruch, wenn Sie Kraft und Unterstützung brauchen, oder beschließen Sie, Kontakt mit einem bestimmten Mitglied aufzunehmen, wenn Sie in einer besonders kritischen Situation Hilfe benötigen. Verlassen Sie sich darauf, dass Sie nicht mehr allein sind.
Falls Sie gläubig sind, häufig beten und regelmäßig zum Gottesdienst gehen, kann dieser Schritt für Sie folgendes bedeuten: Sie vertrauen darauf, dass alles, was in Ihrem Leben geschieht, seine eigenen Gründe und Folgen hat und dass Ihr Partner nicht unter Ihrer, sondern unter Gottes Obhut steht. Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe, um zu meditieren, zu beten und um Anleitung bei der Bewältigung Ihres eigenen Lebens zu bitten, während Sie anderen die Freiheit lassen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Ihre Spiritualität zu entwickeln – unabhängig von Ihrem religiösen Glauben – heißt im Grunde, den Eigensinn aufzugeben, die Entschlossenheit nämlich, alles den Verlauf nehmen zu lassen, den Sie für richtig halten. Stattdessen müssen Sie akzeptieren, dass Sie vielleicht nicht wissen, was in einer bestimmten Situation für Sie oder andere das Beste ist. Das mag zu Konsequenzen und Lösungen führen, die Sie nie in Betracht gezogen hätten, vielleicht ist genau das, was Sie am meisten fürchteten und unter allen Umständen verhindern wollten, gerade jetzt notwendig, damit sich Ihr Leben positiv verändern kann. Eigensinn bedeutet, dass Sie glauben, auf alles eine Antwort zu wissen. Eigensinn aufgeben bedeutet gewillt sein, innezuhalten, offen zu sein und sich einer Anleitung anzuvertrauen. Es bedeutet, Angst («Was ist, wenn …») und Verzweiflung («Hätte doch nur, wäre doch nur …») abzubauen und sie durch positive Gedanken und Erklärungen zu ersetzen.
Was erfordert das?
Es erfordert
Bereitwilligkeit
, nicht Glauben. Oftmals kommt mit der Bereitwilligkeit auch der Glaube. Wenn dies nicht Ihr Ziel ist, dann werden Sie diese Erfahrung vermutlich auch nicht machen; dennoch werden Sie vielleicht mehr Gelassenheit erlangen als je zuvor.
Die Entwicklung Ihrer Spiritualität macht zudem erforderlich, dass Sie
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