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Wenn Gottes Kinder schweigen - Livermore, C: Wenn Gottes Kinder schweigen - Hope Endures

Titel: Wenn Gottes Kinder schweigen - Livermore, C: Wenn Gottes Kinder schweigen - Hope Endures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colette Livermore
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sahen sie mit ihren vier Jahren schon wie Greise aus.
    Schwester Gabrielle verließ uns, um nach Kalkutta zurückzukehren, da man sie in den Rat gewählt hatte, eine Gruppe von Schwestern, die Mutter berieten. Die Oberin für Asien wurde Schwester Dolores, die ich bereits aus Melbourne kannte und mit der mich eine unangenehme Beziehung verband.
    Selbst voller Fragen, war ich 1982 zur Lehrerin der Novizinnen im ersten Jahr geworden und überwachte diejenigen, die im Haus blieben und nur zweimal in der Woche zum Arbeiten hinausgingen. Sie kümmerten sich um das Kochen, wozu die Zubereitung von mehreren Hundert chapattis gehörte, das fache indische, pfannkuchenartige Gebäck, das wir zum Frühstück aßen. Wir rollten diese aus und brieten sie in einer schweren Pfanne über einem offenen Feuer. Abgesehen von der Küchenarbeit widmeten sich Novizinnen im ersten Jahr vor allem dem Gebet und dem Studium, aber wir versorgten auch zwei Schweine, einige Hühner und den Gemüsegarten, sortierten Medikamente und übernahmen die Arbeit der Professen an deren freien Tag sowie den wöchentlichen Einkauf auf dem Markt.

    Unser Garten brachte Bohnen, Okraschoten, Mais, Auberginen und Kürbisse hervor, aber die Kartoffeln, die ich anpflanzte, wollten einfach nicht gedeihen. Ich träumte davon, Teebüsche zu ziehen, um eine richtig gute »Tasse« trinken zu können, denn etwas Scheußlicheres als den Kaffee aus Sojabohnen, der in Manila anstatt Tee serviert wurde, habe ich seitdem nie wieder getrunken. Wenn ich ihn widerwillig hinunterspülte, erinnerte ich mich an die Zeiten, als ich auf der Eingangsveranda von Moss Vale mit Peggy, meinem Cockerspaniel, saß und die Sonntagszeitung las, in meiner Hand einen heißen Becher süßen Tee.
     
     
    Die Lehrerinnen der Novizinnen waren, was die Führung des Noviziats betraf, der Oberin der Region und dem Mutterhaus in Kalkutta unterstellt, aber Orte wie das Tahanan und das Kinderheim unterstanden der Oberin in Tondo.
    Ich erstattete Bericht an die Berater in Kalkutta, welche die Leitung über die Noviziate im Ausland hatten, und ich schickte regelmäßige Berichte über die Fortschritte der Novizinnen und deren Eignung. Eine junge Filipina stellte ein spezielles Problem dar, weil sie psychisch gestört war und nur über eine eingeschränkte Intelligenz verfügte. Nachdem ich der Beraterin von ihr geschrieben hatte, erhielt ich zur Antwort, dass Gott die einfachen und weniger begabten Menschen benutze und durch sie mehr erreichen könne als durch jene, die sich auf ihre Intelligenz verließen. Nichtsdestotrotz verschlimmerte sich die Situation, als diese junge Novizin depressiv wurde, viel weinte und wiederholt äußerte, sterben zu wollen. Sie konnte nicht schlafen und zog mitten in der Nacht Kleider unter meinem
Bett hervor, um sie zu waschen. Eines Morgens kippte sie für die ganze Gemeinschaft Joghurt anstatt des Milchpulvers in den Tee, und ich als ihre Lehrerin sah mich wütenden Zurechtweisungen durch Schwester Dolores ausgesetzt, weil ich die Novizin nicht richtig angelernt hatte. Schließlich durfte ich einen Psychiater aufsuchen, der ihr Medikamente verschrieb. Aber es kamen mehrere Dinge zusammen, die verdeutlichten, dass es nicht im Interesse der Gemeinschaft oder auch in ihrem eigenen sein konnte, im Noviziat zu bleiben. Unter anderem schien sie auf mich fixiert zu sein und folgte mir wie ein Schatten. Schließlich wurde mir gestattet, eine Rückkehr zu ihrer Familie in die Wege zu leiten.
    Ende August fühlte ich mich sehr müde und erschöpft. Für das Fest der Gesellschaft am 22. August musste viel gekocht werden, aber ich konnte nicht mehr und musste mich hinlegen. Die Oberin, Schwester Valerie, kam dahinter, dass ich ohne Erlaubnis im Bett lag, und suchte mich auf, um nachzusehen, was los war. Sie meinte, es sei psychisch und ich hätte eine Depression, aber ich hatte mich noch nie so gefühlt und war immer in der Lage gewesen, hart zu arbeiten, wie traurig ich auch war. Meinem Empfinden nach war dies körperlich bedingt, nicht seelisch.
    Ich begriff nicht, was da geschah, und in meinem Notizbuch standen viele Ermahnungen, die mich bedrängten, diese hartnäckige Müdigkeit zu überwinden und die Wut zu unterdrücken, die mich in diesem Erschöpfungszustand überkam, wenn unerwartete Anforderungen an mich gestellt wurden. »Selbst am frühen Morgen bin ich sehr müde, erschöpft. Ich fühle mich schwach und verliere
leicht die Geduld. Hilf mir zu leben, zu akzeptieren,

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