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Wenn heiße Wuensche erwachen

Wenn heiße Wuensche erwachen

Titel: Wenn heiße Wuensche erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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gegeben, aber Sie können sie mitnehmen. Ihr Arm wird einige Tage wehtun, aber nicht allzu schlimm. Wenn sie morgen reiten will, kann sie das tun.”
    Der Arzt in der Notaufnahme machte Häkchen in die Kästchen auf dem Formular auf seinem Klemmbrett und gab dem Krankenpfleger das Zeichen, Lyndie vom Untersuchungstisch zu helfen.
    „Danke, Doktor”, sagte Hazel und nickte ihm zu.
    Lyndie ging ohne Hilfe zum Geländewagen der Ranch. Sie ließ sich auch nicht von Bruce stützen. „Wir hätten dich nicht extra rufen müssen”, erklärte sie ihrer Großtante. „Mir geht es gut.” Trotz der Schmerzmittel machte sie die ganze Situation verlegen.
    „Unsinn”, entgegnete die Rinderbaronin. „Bist du dir sicher, dass du nicht mit zu mir auf die Ranch kommen willst, um dich zu erholen?”
    „Nein, es geht mir wirklich gut. Ich fahre zurück zur Ferienranch. Ich habe nur einen verletzten Arm.” Lyndie gab nicht nach.
    „Glücklicherweise geht es dir gut. Nach allem, was Bruce mir schilderte, hast du da oben am Berg ganz schön in der Klemme gesessen. Und glaub mir, er ist ein waschechter Kerl aus Montana, er übertreibt nie. Das hat er nicht nötig”, fügte Hazel hinzu.
    Lyndie konnte Bruce noch nicht einmal ins Gesicht sehen. Dazu waren ihre Gefühle viel zu neu und verwirrend. „Er hat mich gerettet. Ich versuche immer noch, all das zu verarbeiten, was geschehen ist”, erklärte Lyndie. Sie sprach leicht undeutlich wegen der Medikamente.
    „Du musst dich eine Nacht richtig ausschlafen, hörst du, junge Lady? Und keinen Unsinn mehr!” Mit einem empörten Schnauben marschierte Hazel zu ihrem Fleetwood auf dem Parkplatz. Bruce half Lyndie, in den Geländewagen zu steigen.
    „Sie war wütend auf mich. Und du bist auch wütend auf mich”, sagte Lyndie, als sie aus der Haltezone des Krankenhauses fuhren. „Und ihr habt beide jedes Recht dazu. Ich hätte nicht allein diesen Pfad hinaufgehen dürfen.” Trotz der Schmerzmittel, die sie benebelten, wusste sie ganz genau, was sie sagen musste. „Ich kann dir nicht genug dafür danken, dass du mir das Leben gerettet hast.”
    „Du brauchst das nicht mehr zu sagen. Du bist nicht die Erste, die auf dem Berg in Schwierigkeiten geraten ist, und du wirst nicht die Letzte sein. Das bringt diese Gegend nun einmal mit sich.”
    „Fast hätte ich dich mit in den Tod gerissen”, meinte sie mit tränenerstickter Stimme. Der Schrecken saß noch zu tief.
    „Du bist schon eine tolle Frau, Miss Clay. In den wenigen Tagen, seit ich dich kenne, hatte ich ein blaues Auge, einen zerkratzten Bauch und musste mir so viel Blödsinn anhören, dass es für den Rest meines Lebens reicht.”
    Er bog auf den Highway ein und fuhr Richtung Mystery Dude Ranch. „Und ab jetzt möchte ich gern die Worte ,Es tut mir Leid’ nie wieder aus deinem Mund hören, falls es dir nichts ausmacht.”
    „Schon gut, tut mir…” Sie hielt sich den Mund zu.
    Sie glaubte, er tat so, als habe er es nicht gehört, und dafür war sie ihm dankbar. Die Ereignisse des Tages waren schon zu viel für sie gewesen. Jetzt konnte sie kaum noch klar denken. Sie wollte nur noch ins Bett und sich ausschlafen.
    Endlich bogen sie in die Auffahrt zur Ranch ein, und die Schlafbaracke kam in Sicht. Bei dem Gedanken an ihr Bett entspannte Lyndie sich bereits.
    Bruce hielt an, half ihr beim Aussteigen und begleitete sie zu ihrem Zimmer. Sie stieß die Tür auf, und ihr Blick fiel auf das Bett, dessen Laken noch von ihrem Liebesspiel zerwühlt waren.
    Die Erinnerung daran ließ sie erröten.
    „Möchtest du mit reinkommen?” fragte sie und drehte sich zu Bruce um.
    Doch da war niemand mehr.
    Bruce saß bereits wieder im Geländewagen und fuhr von der Ranch, zu irgendeinem unbekannten Ziel. Und Lyndie besaß nicht mehr die Kraft, ihm zu folgen.
    Später in dieser Nacht setzte Hazel sich auf einen lederbezogenen Barhocker und sah den Mann neben ihr an, der über seinem Whiskey brütete.
    „Katherine ist Vergangenheit, Bruce”, sagte sie und gab dem Barkeeper ein Zeichen, eine neue Runde auszuschenken.
    Bruce starrte benommen in sein Glas und schwenkte die bernsteinfarbene Flüssigkeit. „Ich weiß, Hazel, aber ich glaube, es war zu viel. Als Lyndie dort oben beinah in die Tiefe stürzte, ging etwas in mir kaputt. Ich glaube nicht, dass ich es einmal ertrage, noch eine feste Bindung einzugehen. Es macht mich zu verletzlich.”
    „Dass du dich für den Rest deines Lebens mit Abenteuern begnügst, ist aber auch keine Lösung.

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