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Wenn ich dich gefunden habe

Wenn ich dich gefunden habe

Titel: Wenn ich dich gefunden habe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ciara Geraghty
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ganz sicher, dass Sie das wollen?«, fragte Stanley. »Haben Sie gründlich darüber nachgedacht?«
    »Ich habe an nichts anderes gedacht«, versicherte ihm Irene, und Stanley erkannte an den Sorgenfalten auf ihrer Stirn, die ihr bestimmt ein Dorn im Auge waren, dass es stimmte.
     
    Der Duft ihres starken Parfüms hing noch eine ganze Weile in der Luft, auch als sie längst weg war. Stanley hatte soeben ein Foto zur Hand genommen, das Mr. und Mrs. Harte auf dem Eiffelturm zeigte (»Nach dieser Reise hat er mich monatelang Cherie genannt«, hatte Irene ihm im Flüsterton anvertraut), da klingelte das Telefon. Er lächelte, als er Daras Namen auf dem Display sah.
    »Hallo, Stanley, hier ist Dara. Dara Flood.«
    »Schön, von Ihnen zu hören.« Stanley sah sogleich ihr kleines, blasses Gesicht mit den wachsamen dunkelblauen Augen vor sich. Es war nicht nur so dahingesagt, er freute sich wirklich, von ihr zu hören, wenngleich ihre Stimme noch besorgter als sonst klang. Stanley legte das Foto weg und griff nach einem Stift.
    »Ähm, Folgendes … Ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht … Also, falls Sie nicht zu beschäftigt sind …«
    »Ja?«
    »Nun, es ist eine lange Geschichte, aber der Punkt ist … Also, eigentlich ist es eher eine Frage …«
    »Nämlich?« Stanleys Neugier war geweckt. Ihm schwirrten gleich mehrere potenzielle Fragen durch den Kopf, doch sie waren weit entfernt von der, die Dara ihm nun stellte. »Begleiten Sie mich kommenden Donnerstag nach Paris?«
    Stanley ließ den Stift fallen und öffnete den Mund, obwohl er keine Ahnung hatte, was er antworten sollte. Schließlich sagte er das Erstbeste, das ihm in den Sinn kam: »Warum?«
    Als er es Sissy später erzählte, rannte sie nach oben, kam gleich darauf mit zwei Kissen zurück und zog ihm damit abwechselnd eins über. »Du. Armseliger. Nichtsnutziger. Armleuchter.« Jedes Wort war begleitet von einem Schlag mit dem Kissen. »Eine zauberhafte Frau bittet dich, sie nach Paris zu begleiten, und du fragst sie, warum? Mehr ist dir dazu nicht eingefallen?«
    »Ich war eben überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet«, verteidigte sich Stanley, während er mit beiden Armen die Schläge abwehrte.
    Dara nahm seine Reaktion bedeutend gelassener auf als Sissy. Statt ihn verbal mit zwei Kissen zu bombardieren, erzählte sie ihm, dass Miss Pettigrew überstürzt Flugtickets und ein Hotel gebucht hatte. »Zwei Zimmer«, fügte sie hastig hinzu.
    Sissy sank schließlich, am Ende ihrer Kräfte, auf einen Sessel, schob sich die Kissen hinter den Kopf und lauschte Stanleys Bericht. Er hatte Dara vorgeschlagen, telefonisch oder brieflich bei Isabelle Dupoint anzufragen oder zumindest seinen Kontaktmann in Paris bei ihr vorbeizuschicken, um zu eruieren, was sie zu der Angelegenheit zu sagen hatte
und ob Mr. Flood bei ihr war. Oder um sie zu fragen, ob sie wusste, wo er war. Auf diese Weise würden Miss Pettigrew die Flug- und Hotelkosten eventuell erspart bleiben.
    »Bist du bekloppt?«, stieß Sissy hervor.
    Daras Reaktion war nicht ganz so vehement ausgefallen.
    »Wissen Sie, Stanley«, hatte sie zögernd gesagt, »das klingt absolut einleuchtend, und normalerweise würde ich Ihnen zustimmen, aber …«
    »Sie wollen sie überraschen.«
    »Richtig. Ich meine, es klingt nicht so, als wäre Eugene Flood sonderlich darauf erpicht, gefunden zu werden, oder?«
    »Ja«, sagte Stanley. »Da haben Sie recht.« Es hatte keinen Sinn, um den heißen Brei herumzureden. Dafür hatten Dara – und Angel – keine Zeit.
    »Ich meine ja nur, falls er in Paris ist … und falls er mit dieser Isabelle Dupoint verheiratet ist, dann …«
    »Finden Sie es klüger, unangekündigt dort aufzutauchen«, beendete Stanley ihren Satz.
    »Genau. Also, was sagen Sie dazu? Ich weiß, es ist viel verlangt. Ich werde Sie natürlich bezahlen. Da fällt mir ein, Sie haben mir noch keine Rechnung geschickt.«
    »Nein, weil ich es nicht für nötig hielt. Sie haben Clouseau geheilt.«
    »Ich habe doch gar nichts getan. Oder jedenfalls nicht viel. Ich kann Sie nicht weiter für mich arbeiten lassen, wenn Sie mir Ihre Leistungen nicht in Rechnung stellen. Das wäre mir nicht recht.« Stanley sah Daras von Sorgenfalten überzogene Stirn vor sich.
    »Also gut, ich schicke Ihnen eine Rechnung«, versprach er. »Aber ich werde das Hundetraining dabei in Betracht ziehen, wie wir es vereinbart hatten.«
    »Eine Reise nach Paris ist ein ziemlicher Zeitaufwand«, gab sie zu bedenken, aber es

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