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Wenn ich dich gefunden habe

Wenn ich dich gefunden habe

Titel: Wenn ich dich gefunden habe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ciara Geraghty
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als würde ein Lächeln ihre Mundwinkel umspielen. Eins, das Jilly Cooper in ihren Liebesromanen wohl als lasziv bezeichnet hätte. Sie war nahe daran, die Hände in die Seiten zu stemmen, dabei hatte sie so etwas noch nie getan. Niemals hätte sie sich sonst so ungeniert präsentiert, als wäre sie ein Kunstgegenstand in einer Galerie. Doch hier, in Paris, mit Stanley Flinter, konnte sie einfach nicht anders. Sie war gespannt auf seine Reaktion.
    »Du bist wunderschön, Dara Flood«, sagte er, ohne den Blick abzuwenden, und dann biss er sich auf die Unterlippe, woraus Dara zwei Dinge schloss: Erstens, dass er so etwas nicht oft sagte, und zweitens, dass er es ernst meinte. Er fand sie wirklich wunderschön. Sie stand einfach nur da und konzentrierte sich darauf, sich nicht mit den Händen zu bedecken.
    »Du auch«, sagte sie.
    Er streckte die Arme nach ihr aus. »Komm her zu mir.«
    »Was ist mit dem Frühstück?«
    »Was soll damit sein?«
    Darauf fiel Dara keine Antwort ein, also stieg sie wieder zu ihm ins Bett.
    Der Unterschied zwischen Sex mit Ian und Sex mit Stanley hätte nicht größer sein können. Vor allem, weil
Stanley im Bett nicht redete, weder von Wolken noch von Marshmallows noch von irgendwelchen Vorspeisenbuffets. Er sagte kein Wort, konzentrierte sich nur stumm auf ihren Körper. Seine Berührungen hatten etwas Aufmerksames und Unverfälschtes. Es war, als würde er sie seit Jahren kennen. Er schien instinktiv zu wissen, wo sie am liebsten berührt wurde. Im Nacken. An den Fingerspitzen. An den Innenseiten der Oberschenkel. Er nahm sich Zeit, inspizierte jeden Zentimeter ihres Körpers mit den Augen, den Fingern, dem Mund. Weil er so still war, versuchte Dara, ebenfalls still zu sein, aber es fiel ihr nicht leicht. Sie seufzte, ohne es zu wollen, wenn seine Hände über ihre Brüste strichen, und sie stöhnte unwillkürlich auf, wenn er sich über sie beugte, um eine ihrer harten Brustwarzen in den Mund zu nehmen. Als seine Finger über ihren Bauch wanderten und zwischen ihren Beinen verschwanden, stöhnte sie erneut, lauter diesmal, und noch lauter, als er sich an ihrem Körper nach unten küsste, um mit der Zunge ihre weiche Feuchtigkeit zu erkunden. Sie konnte nicht anders. Als er schließlich in ihr war, gab sie eine ganze Palette von Lauten von sich – sie ächzte und seufzte und stöhnte und schrie sogar einmal kurz auf, ganz am Schluss, als sie kam. Der Orgasmus dauerte eine halbe Ewigkeit. Natürlich hatte sie bereits Orgasmen gehabt, aber so war noch keiner gewesen. Er fühlte sich an wie ein Zusammenschluss aller Orgasmen, die sie bisher gehabt hatte. Ein feierlicher Aufmarsch. Eine Symphonie. Aus all den lokalen Orgasmen, die sie bisher erlebt hatte, wurde ein großer, internationaler. Hinterher war sie schweißgebadet und rang nach Atem. Sie spürte, wie ihr Herz ohrenbetäubend laut im engen Hohlraum ihrer Brust hämmerte. Und Stanley sagte die ganze Zeit über kein Wort.
Zumindest war auch er verschwitzt und außer Atem, als er sie danach auf den Mund küsste.
    Für das Frühstück im Hotel waren sie eine ganze Stunde zu spät dran. Das war ihnen beiden noch nie passiert. Sie begaben sich in ein kleines Café in der Nähe, bestellten Kaffee und Arme Ritter, die sie in Stücke rissen und mit den Fingern aßen.
    Beide tranken ihren Kaffee am liebsten schwarz, stark und mit einem halben Löffel braunem Zucker.
    »Ich hab noch Hunger«, verkündete Stanley, und Dara nickte. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt so ausgehungert gewesen war. Sie bestellten Eier, Pilze, dünne Speckstreifen, einen Korb warmes Brot und noch mehr Kaffee.
    »Wie wär’s mit etwas Süßem?«, fragte Stanley, als sie die Reste der klebrigen Pilzsauce mit Brot aufgetunkt hatten.
    Dara nickte. »Apfel-Zimt-Kuchen.«
    »Perfekt«, sagte Stanley, und Dara musste lächeln, als sie den Kopf hob und sah, dass sein Blick nicht auf der Speisekarte ruhte, sondern auf ihr. Sie konnte nicht anders.
     
    Die Metalldetektoren am Flughafen verhielten sich diesmal mucksmäuschenstill, denn heute trug Stanley keine Designerunterhose, sondern hundsgewöhnliche Boxershorts. Dara hatte zugesehen, wie er sie sich über die blassen, glatten, festen Pobacken gezogen hatte.
    Sie ertappte sich bei dem Gedanken, dass seine Pobacken alles andere als hundsgewöhnlich waren und grinste. Ein anzügliches Grinsen, das völlig untypisch für sie war.
    »Woran denkst du gerade?«, erkundigte sich Stanley mit einem triumphierenden

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