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Wenn ich dich gefunden habe

Wenn ich dich gefunden habe

Titel: Wenn ich dich gefunden habe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ciara Geraghty
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Fingernagel abgebrochen!«
    Dara musste wider Willen grinsen. Es war Montag und Angel hatte ihr Zimmer noch immer nicht verlassen. Um drei musste sie zur Dialyse ins Krankenhaus. Mrs. Flood hatte es immerhin bis ins Bad geschafft und dort war sie nun schon seit Stunden. »Grundgütiger«, keuchte Miss Pettigrew jetzt.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Dara. »Edward hat gerade seinen eigenen Brain-Training-Rekord gebrochen«, flüsterte ihre Nachbarin. »Ich muss ihm sofort ein Sternchen in seine Tabelle kleben. Bis gleich.«
    Dara rief inzwischen ihre Arbeitskollegen an. Leider war sie keine besonders geschickte Lügnerin.
    »Ich … Mir geht’s nicht gut.« Sie wusste, sie sollte ihnen von Angels gefundener und wieder verlorener Niere erzählen, aber sie hatte keine Ahnung, wo sie anfangen sollte.
    »Was hast du denn?«, wollte Anya, die Leiterin des Hundeasyls wissen. Anya war ein sehr direkter Mensch.
    »Äh … Kopfweh. Und Brechdurchfall.«
    »Einfach so, ganz plötzlich?«
    »Äh, ja, ich glaube schon.«
    »Hast du Fiebär?«
    »Keine Ahnung, aber mir ist warm.« Tatsächlich spürte Dara, wie ihr die Röte ins sonst so blasse Gesicht stieg.
    »Oh Gott.« Anya klang zusehends besorgt.
    »Was? Wieso?«, fragte Dara, von ihrer Besorgnis angesteckt.
    »Das klingt nach Denguefieber. Genau die Symptomä hatte ich auch, weißt du noch, lätztes Jahr? Ich hab’s gegoogelt.«
    »Du hattest nicht Denguefieber, Anya«, mischte sich Tintin ein. In Wahrheit hieß er Terence O’Neill, er wurde aber von allen – einschließlich seiner Mutter – nur Tintin genannt.
    »Ich weiß, aber die Symptomä waren dieselben.« Anyas Stimme klang, als hätte sie den Kopf vom Hörer weggedreht.
    »Äh, Anya?«, sagte Dara.
    »Es war eine leichte Erkältung«, hörte sie Tintin sagen.
    »Und Durchfall«, insistierte Anya.
    »Weil du nach dem Abend im Pub unbedingt noch einen Kebab essen musstest, obwohl ich dir ausdrücklich davon abgeraten hatte, zu diesem dubiosen Stand zu gehen.«
    »Und gäkotzt habe ich auch, vergiss das nicht.«
    »Anya!«, versuchte Dara es erneut.
    »Natürlich hast du gekotzt. Du hast mir Guinness mit Kebab-Stückchen auf die Schuhe gereihert und …«
    »ANYA!«, rief Dara, worauf ein überraschtes »Ja?« aus der Leitung tönte, als hätte Anya sie völlig vergessen.
    »Also, wie gesagt, ich komme heute nicht. Vielleicht morgen. Ich melde mich.« Sie legte auf, ehe Anya und Tintin ihren Streit fortsetzen konnten.
    Kaum hatte sie das Gespräch beendet, rief Miss Pettigrew noch einmal an. »Also, wie gesagt, ich hätte mir die Hüfte verrenken oder einen Nagel abbrechen können.«
    »Und?«
    »Und was?«
    »Haben Sie sich die Hüfte verrenkt oder einen Nagel abgebrochen?«
    »Mokierst du dich etwa über mich?«
    »Äh, nein, ich glaube nicht.« Was bedeutete das überhaupt?
    »Nein, natürlich nicht. Entschuldige, Dara. Es ist nur, na ja, ich hatte zwei Tage keinen Besuch und …«
    »War Elektro-Eddie denn nicht bei Ihnen? Ich habe ihm eine SMS geschickt und ihn gebeten, mit Edward Gassi zu gehen.«
    Eddie war Elektriker und wohnte zwei Häuser weiter. Zugegeben, Elektro-Eddie war kein besonders einfallsreicher Spitzname. Trotzdem nannten ihn alle so.
    »Ach, der mit seinem Reparaturtick«, schnaubte Miss Pettigrew ungnädig. Eddie hatte in der Tat schon so einiges für die Floods und Miss Pettigrew repariert. Aus reiner Nächstenliebe, wie Dara ihre Nachbarin erinnerte.
    »Ich habe Makronen gebacken«, bemerkte sie dann. Sie hatte noch viel mehr gebacken. Das tat sie immer, wenn sie nicht schlafen konnte.
    »Oh, ich liebe deine Makronen«, sagte Miss Pettigrew.
    »Ich bringe Ihnen welche rüber.«
    »Jetzt gleich?« Der kindlich anmutende, hoffnungsvolle Unterton schürte Daras schlechtes Gewissen. Sie hätte ihrer Nachbarin schon gestern einen Besuch abstatten sollen, und sei es nur für fünf Minuten. Angel und Mrs. Flood hätten ihre Abwesenheit gar nicht bemerkt.
    »Bin schon unterwegs.«
    »Mach dir meinetwegen bloß keine Umstände«, wehrte Miss Pettigrew spitzzüngig ab, jetzt, da sie wusste, dass Dara kommen würde.
    Dara schlich nach oben, wobei sie die knarrende zweite Stufe von oben mied, und drückte das Ohr an Angels geschlossene Tür. Kein Ton zu hören. Vom Treppenabsatz aus lauschte sie den Geräuschen aus dem Bad; dem schwappenden Wasser in der Badewanne und dem Tropfen des Wasserhahns. Er tropfte seit Wochen. Ein neuer Fall für Elektro-Eddie.
    Als Dara gleich darauf zum ersten

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