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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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anderen Club der Liga gehandelt hätte. Tatsächlich kam sie nicht umhin, sich zu fragen, ob Ethans klare Sympathie für Buffet und die Bombers nicht irgendwann zu einem Interessenkonflikt führen musste.
    Sie schritt über einen gläsernen Balken, der die Höhe des berühmten Trägers veranschaulichen sollte, und obwohl es nur eine Illusion war, wurde ihr beim Hinunterschauen regelrecht schwindlig. Ein Fotograf wollte ein Bild von ihr machen, aber sie lehnte ab. Rockefeller hatte trotz allem die Pflicht, für die Sicherheit seiner Arbeiter wie auch der Menschen auf dem Boden zu sorgen, die vom Tun seiner Leute betroffen sein konnten.
    Sie hoffte nur, dass Buffet das genauso sah.
    Ethan ging ans klingelnde Handy, und seine Miene wurde ernst. Er hörte sich den Anruf kopfschüttelnd an, wobei ihm die Haare in die Stirn fielen.
    »Wir müssen gehen.«
    »Sie haben mich extra hierhergebracht, und jetzt fahren wir nicht bis oben rauf?«
    »Keine Sorge, das holen wir nach, bevor Sie abreisen. Versprochen. Aber im Augenblick steckt jemand in ernsten Schwierigkeiten.«

11
    Anya und Ethan fuhren zu dem privaten Fitnesscenter. Vor der Tür standen bereits zwei Rettungswägen und die Polizei. Zwei Streifenpolizisten hielten die beträchtliche Schar Schaulustiger auf Distanz.
    Ethan fasste Anya an der Hand und zwängte sich durch die Menge. »Arzt im Einsatz, das ist ein Notfall.« Er sagte einem der Polizisten etwas, Anya konnte nicht hören, was, und man ließ sie passieren.
    Ein Angestellter des Fitnesscenters öffnete die Tür und zeigte zu den Umkleiden. Aus den Boxen knallte Techno-Musik, und die Sportler saßen auf den Geräten oder standen mit Handtüchern über den Schultern herum. Gespenstischerweise sprach niemand ein Wort.
    »Wenn sie sich in New York aufhalten, können unsere Spieler vier Stunden am Tag ungestört in ausgesuchten, privaten Fitnessstudios trainieren«, erläuterte Ethan, als sie die Männerumkleide betraten. Dort bemühten sich vier Rettungssanitäter um einen großen Mann. Einer hielt den Kopf, ein zweiter führte eine Herzmassage durch. Die anderen beiden injizierten Medikamente und führten Protokoll.
    »Ich habe gehört, dass ein Arzt gebraucht wird«, sagte Ethan laut. »Was ist passiert?«
    Der Mann am Kopf des Spielers blickte auf den Herzmonitor, der nur dann, wenn sein Kollege das Brustbein des Patienten niederpresste und freigab, eine Spitze anzeigte. Von der großen Tätowierung auf der Brust des Liegenden war unter ihm kaum etwas zu erkennen.
    »Sieht nach einer Überdosis aus. Wir haben das hier neben ihm gefunden.« Er deutete auf ein leeres Fläschchen. Offenbar hatte jemand den Aufdruck entfernt. Daneben lag eine Spritze mit Blutstropfen an der Nadel.
    »Kann es sein, dass er Diabetiker ist?«, fragte Anya in der Hoffnung, etwas Reversibles ausschließen zu können. An seinem nackten Oberkörper war allerdings keine Notfallmarke oder Ähnliches zu entdecken.
    Anya erkannte ihn vom Vortrag im Ballsaal wieder.
    »Sein Kumpel hier sagt Nein.« Der Rettungssanitäter machte eine Kopfbewegung zu einem Rothaarigen hin.
    »Verabreichen jetzt Dextrose«, erklärte der Sanitäter.
    Anya erkannte, dass das Prozedere dasselbe wie in Australien war. Die Herzmassage wurde gerade so lange unterbrochen, wie es brauchte, fünfzig Milliliter in eine heraustretende Vene auf dem Handrücken des Patienten zu injizieren. Der Monitor blieb stumm.
    »Welcher ist sein Spind?«, wollte Ethan wissen.
    Der Rothaarige zeigte es ihm. »Wird er wieder?«
    Das vermochte niemand zu sagen.
    Ethan durchwühlte das Schließfach.
    Anya konzentrierte sich auf die Wiederbelebungsversuche. »Wie sehen die Pupillen aus?«
    »Verengt und ohne Reaktion«, entgegnete der mit der Dextrose, ehe er sich wieder seinem Koffer zuwandte.
    Wäre es zu einer Hypoglykämie durch eine Überdosis Insulin gekommen, dann hätte die Zuckerinjektion Wirkung zeigen müssen. Es war nicht auszuschließen, dass er in ein hypoglykämisches Koma gefallen war, aber wenn er Diabetiker wäre, dann hätte es vor dem Kollaps sichtbare Anzeichen geben müssen. Die starren Pupillen konnten ein Hinweis auf Opiate sein. Die Spritze konnte Heroin enthalten, Methadon oder eine vergleichbar starke Droge.
    »Was hat er getan, bevor er zusammenbrach?«, wollte sie von dem Freund wissen.
    »Er hat kräftig trainiert. Dann hat er zwei Flaschen Gatorade gekippt, und wir haben rumgealbert.« Er presste sich die Hände an die Schläfen. »Wieso kommt er denn nicht

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