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Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn keiner dir glaubt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Fox
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Anhaltspunkt, wer diese Frau ist, gehen aber davon aus, dass es nicht seine Ehefrau war.«
    »Da ziehe ich es doch vor, mit einer Katze zusammenzuleben«, brummelte Gail. »Es erstaunt mich immer wieder, wie diese Reichen und Promis es schaffen, sich selbst das Leben zu erschweren.«
    »Das war nicht seine erste Anzeige wegen Vergewaltigung. Ich vermute, dass sein aggressives Sexualverhalten weit zurückreicht.«
    »Relativ gesprochen könnte das auch für die Hirnschädigung gelten.«
    Da hatte Gail einen wichtigen Punkt angesprochen. Anya war bewusst, dass eine vollständige Untersuchung des Gehirns nicht in zwei Wochen zu erledigen war. Zunächst musste das gesamte Organ in Formaldehyd fixiert und dann in Scheiben geschnitten werden, die nicht einmal die Breite eines Haares hatten. Das etwaige Vorhandensein abnormaler Proteine ließ sich mit speziellen immunologischen Farbstoffen nachweisen. Wonach Gail suchte, war Tau-Protein bei gleichzeitigem Fehlen von Beta-Amyloid – der Marker für CTE . Alzheimerpatienten wiesen typischerweise unverkennbare Muster von beiden Proteinen auf. Beta-Amyloid korrelierte mit den frühen Stadien einer nachlassenden Gehirnfunktion. Mit dem Fortschreiten der Krankheit überwog das Tau-Protein, das für die schwere und permanente Schädigung der Gehirnzellen verantwortlich gemacht wurde.
    Womit sich die Frage stellte, wie viele der Patienten, die auf Alzheimerstationen behandelt wurden, tatsächlich Schädeltraumata erlitten hatten, die sie sich in früheren Jahren, beispielsweise bei Ausübung einer Kontaktsportart zugezogen hatten. Leider Gottes ließ sich das nur bei einer Autopsie feststellen.
    Da Jansons Gehirn aber eine so deutliche Ähnlichkeit mit dem eines Boxers oder betagten Demenzkranken aufwies, lag eine CTE -Diagnose zumindest nahe.
    Gail nahm die Brille ab, und am Nasenrücken blieb eine Druckstelle zurück. »Ich werde auf jeden Fall auf ApoE4 testen, was, wie Sie wissen, gewisse Menschen für posttraumatische Gehirnschäden prädestiniert.«
    Dieses Apoprotein war Anya nicht unbekannt. In Studien hatte sich gezeigt, dass Patienten, bei denen dieser Genbestandteil nachgewiesen wurde, nach einer Kopfverletzung mehr Tau-Protein in die Gehirnflüssigkeit ausschütteten als solche, bei denen er nicht auftrat. Daraus folgte, dass ein positiv Getesteter ein höheres Risiko trug, permanente Schäden davonzutragen. Nicht auszuschließen, dass Eltern das Recht einforderten zu wissen, ob bei ihren Kindern ein erhöhtes Risiko von Hirnschäden vorlag, ehe sie sie zu einer Kontaktsportart anmeldeten. Ein juristisches Minenfeld.
    »Das ist eine gute Idee. Sollte Jansons Gehirn Tau-Proteine bei gleichzeitigem Fehlen von Beta-Amyloid aufweisen, werden Sie einen großen Schritt weiter sein. Auch wenn CTE nicht die unmittelbare Todesursache war, könnte es doch eine wesentliche Rolle gespielt haben.«
    Die Klimaanlage kollerte, und es wurde noch kälter im Raum. Anya zog die Strickjacke an. »Was denken Sie über autoerotische Asphyxie?«
    Die rote Brille saß wieder auf der Nase. »Schwer zu sagen, da der Fundort offenbar verändert wurde, bevor jemand Fotos machen konnte.«
    »Nicht ganz, denn ich habe den Körper mit dem Handy fotografiert, bevor ihn jemand angerührt hat.« Anya nahm die Handtasche auf ihren Schoß. »Reine Gewohnheit. Die Qualität ist ein bisschen dürftig, aber immerhin sieht man die Aufteilung des Zimmers und die Position des Körpers.« Wieder war sie dankbar, dass sie den Apparat zurückbekommen hatte.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, schicken Sie sie mir doch per E-Mail. Dann haben wir sie bei den Akten. Unsere Firewall ist auf dem neuesten Stand.«
    Anya stellte die Tasche auf den Boden zurück.
    »Gibt es Hinweise, dass er das gewohnheitsmäßig gemacht hat, oder irgendwelche erotischen Accessoires am Fundort, Pornos, Fesselungsmaterial?«
    »Nein. Aber er war nackt und trug ein Kondom.«
    Gail legte die Finger zeltförmig aneinander. »Das ist sehr aufschlussreich.«
    Das Telefon der Ärztin läutete, doch das ignorierte sie. Sie rückte die Brille zurecht und studierte die Akte. »Falls er das regelmäßig betrieb, müsste man erwarten, dass er den Hals irgendwie vor einer Verletzung durch den Gürtel geschützt hätte. Insbesondere da er sich, wie uns immer wieder vor Augen geführt wird, im Schlaglicht der Öffentlichkeit bewegte.«
    Anya konnte nur beipflichten. Die Toten, mit denen sie bislang zu tun hatte, hatten ihren Hals unter der Fesselung

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