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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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bereit, sie herunterz u drücken, da vernahm er Beths Stimme aus dem Innern des Zimmers. Da Paul und Irene brav an ihren Schreibtischen sa s sen, ging Jérémie davon aus, dass Beth endlich seinem Rat gefolgt war und mit ihren Eltern sprach. Um sie nicht zu stören, liess er von seinem Plan ab und ging zuerst zu Paul um zu b e richten was in dem Verhörraum vorgefa l len war.
     
    „Und jetzt wird sich Henry Depruit voraussichtlich sinnlos betri n ken. Dann wird er zu Hause seinen Rau s ch ausschlafen, um mo r gen f rüh seiner Frau zu erzählen, was ich ihm alles vorg e worfen habe“ , s chloss Jérémie seinen Bericht.
    „Und was erhoffen S ie sich davon?“
    „Dass sich das liebe Frauchen indirekt ertappt fühlt, davon au s geht, dass , wenn wir ihren Mann so ve r dächtigen, es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir ihr auf die Schliche kommen und sie sich durch eine daraus resultierende Handlung ve r rät.“
    „Nicht einmal so übel.“ Sofort bereute Paul diese unachtsame Aussage, die Respektlosigkeit vermuten lassen könnte und hoffte, dass Jérémie darüber hinwegs e hen würde. Diesen Gefallen tat Jérémie ihm aber nicht.
    „Danke für das grosszügige Kompliment , Paul.“ Eine deutliche Zurechtweisung schwang in Jérémie s Kommentar mit. „Könnten S ie dafür sorgen, dass Larissa Depruit im Auge beha l ten wird? Natürlich nur, wenn S ie dies ebenfalls für eine gute Idee halten.“ An Pauls G e sichtsausdruck erkannte Jérémie , dass sein kleiner Seitenhieb ang e kommen war.
    „ Inspecteur , erlauben S ie mir die Bemerkung, dass Madame Depruit bereits bescha t tet wird.“
    „Ganz so förmlich muss der Ton nun auch nicht sein. Aber ja, ich erlaube die B e merkung. I ch will aber, dass wir sie rund um die Uhr keine Sekunde aus den Augen la s sen . K lar? Und wenn sie auf die Toilette geht, dann geht einer von uns mit. Haben wir uns ve r sta n den ?“
    Paul verkniff sich die Bemerkung, dass dies kaum möglich sein wü r de, denn er begriff , dass Jérémie ihm mit dieser Aussage noch einmal einen Fauxpas wie g e rade eben entlocken wollte.
    Wohlwissend, dass es nicht ganz fair war, einen unerfahrenen Polizisten im Umgang mit seinem Vorg e setzten ins Boxhorn zu jagen, amüsierte sich Jérémie dennoch köstlich auf Pauls Kosten . Mögl i cherweise bereitete es ihm deshalb diebische Freude Paul e in bis s chen hoch zu nehmen, weil er ihn mochte. Er war stets darauf bedacht, korrekt zu sein, was ihn manchmal ein wenig u n beholfen wi r ken liess. Aber er war tüchtig, aufmerksam und bisher hatte er immer gute Arbeit abg e liefert.
    „ Inspecteur , ich werde Leute vor i h rem Haus postieren, die jeden ihrer Schritte im Bereich des möglichen verfolgen w e r den .“
    „Gut pariert.“ Jérémie konnte sein Grinsen kaum unterdrücken. Wi e der etwas ernster setzte er dann noch nach: „Tun S ie das, ich hoffe, es wird uns weiterhe l fen.“
    Paul auf die Schulter klopfend , stand Jérémie auf und startete noch einmal einen Versuch, sein Büro zurückz u erobern.
     
     

Kapitel 32
     
    Zur gleichen Zeit wie Paul instruiert wurde , hatte Beth n e rvös die Nummer ihrer Mutter gewählt und wünschte fast , dass niemand rangehen würde. Ihre Hoffnung wurde aber nach dem zweiten Läuten en t täuscht.
    „Hallo , mein Liebling! Ist bei dir alles in Ordnung? Ich dachte, ich sollte mich bei dir melden, weil ich schon so lange nichts mehr gehört habe, dann habe ich es gelassen, weil ich davon ausging, dass du dich b e stimmt meldest, wenn etwas nicht gut ist und dann habe ich mir V orwürfe gemacht, dass ich dich nicht ei n mal anrufe, wenn ich schon nicht bei dir sein kann und...“
    „Mama?“ Der Redeschwall ihrer Mutter brachte Beth dazu, sich ein wenig zu en t spannen. Ihr ging durch den Kopf, wie dumm es von ihr war, nicht schon früher ang e rufen zu haben.
    „Ja , Liebes?“ Sofort brachen die endlosen Sätze ohne Punkt um Ko m ma ab.
    „Es ist schön dich zu hören.“
    „Oh, danke. Sag mal, ist wirklich alles gut ? D u klingst b e drückt!“
    „Nein, es ist alles okay .“ Auf einmal hatte Beth einen Kloss im Hals. Um nicht mit tränenerstickter Sti m me weiterzusprechen, schluckte sie mehrmals kräftig. „Deshalb rufe ich eigentlich auch an. Ich wollte einfach von mir hören lassen, um zu sagen, dass ihr euch keine So r gen machen müsst.“
    „Das war eine gute Idee mein Schatz. Weißt du schon etwas Ne u es wegen D i na?“
    Jetzt musste Beth sich richtig beher r schen.

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