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Wenn nur noch Asche bleibt

Wenn nur noch Asche bleibt

Titel: Wenn nur noch Asche bleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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tun. Ich kann es nicht. Und ich will es nicht. Lass es Ria versuchen. Sie wird nicht versagen.“
    „Nun gut.“ Das Oberhaupt legte einen Zeigefinger auf seine Lippen. Der Ledersessel knirschte leise. „Wie du willst. Sehen wir zuerst, wie sie sich schlägt.“

    Daniel hatte die Stadt gerade verlassen, als sein Handy zu brummen begann. Er vermutete, dass es Elena war, die von ihrer Einsamkeit überwältigt worden war, doch im Display stand der Name Becca. Er drückte den Knopf und hielt das Telefon an sein Ohr. „Was ist los?“
    Ein Schluchzen. Ein Wimmern. Irgendwelche unverständlichen Wörter, die nach einem Stoßgebet klangen. Alarmiert straffte sich Daniels Körper. „Becca? Stimmt was nicht? Rede mit mir!“
    Diesmal war ihre Stimme deutlicher. „Ich habe Angst.“
    „Wovor? Was ist los?“
    „Ich …“ Wieder ein Schluchzen. „Ich wollte nach Hause gehen, als ich plötzlich das Gefühl hatte, verfolgt zu werden. Ein Schatten war hinter mir her, aber immer, wenn ich mich umdrehte, verschwand er. Ich glaube, es war ein Mann. Ganz in schwarz. Daniel, ich habe Angst. Was, wenn es jemand von dieser Sekte war?“
    „Wo bist du jetzt?“
    „Zu Hause.“
    „Und wo ist Stuart?“
    „Stuart?“ Rebecca schnaufte. „Du meinst meinen alten Sack? Ach, du kennst ihn doch. Er ist mal wieder auf Geschäftsreise. Irgendwo in Chicago.“
    Er hörte, wie sie krampfhaft nach Luft rang. Sie schien sich zu einer Bitte durchringen zu wollen, und Daniel ahnte, um was sich diese Bitte drehte. Nun gut, warum nicht? Er fühlte sich ohnehin zu aufgekratzt, um an Schlaf zu denken. Elenas Worte, ihre Nähe, die Erinnerung an seine Vision, die Erinnerung an Mary und ungefähr eine Million Gedanken und Erkenntnisse verwandelten sein Gehirn in einen Wirbelsturm aus Chaos. Abgesehen davon machten ihm die Prellungen zu schaffen. Seine Körperanspannung hatte zwar das Gröbste verhindert, doch für tief greifende Konzentration war keine Zeit geblieben. Und so hatten die beiden Kugeln für zwei hübsche, blaue Flecken gesorgt. Spätestens morgen würden sie zwar verschwunden sein, aber bis dahin blieben ihnen noch mehrere Stunden, um ihn bei jeder Bewegung zu quälen.
    „Möchtest du, dass ich zu dir komme?“
    „Ja.“ Das Wort war ein Seufzer der Erleichterung. „Ja, das wäre schön. Ich mache sonst kein Auge zu.“
    „Ich bin noch in der Stadt. Zwanzig Minuten, okay?“
    „Bitte beeil dich. Ich habe Angst.“
    „Mach jede Lampe an, die du besitzt. Zieh die Vorhänge zu und schließ alles ab. Hast du eine Waffe?“
    „Nein. Diese Dinger sind mir unheimlich. Sie liegen viel zu schnell in den falschen Händen.“
    „Dann nimm ein Küchenmesser. Oder die Pfanne, die du an Stuart ausprobiert hast. Bis gleich, Becca.“
    „Bis gleich. Und tausend Dank.“
    Daniel drückte auf den roten Knopf und ließ das Handy in seine Jacketttasche fallen. Die Reifen seines Land Rovers quietschten, als er in voller Fahrt abbremste und den Wagen herumriss. Glücklicherweise war die Straße um diese Zeit gähnend leer. In halsbrecherischer Geschwindigkeit raste er zurück in die Stadt, während seine Gedanken arbeiteten. Hatte Rebecca sich geirrt oder war sie tatsächlich verfolgt worden? Benutzte man sie vielleicht, um an ihn heranzukommen? Wenn der unbekannte Mann die Jagd eröffnet hatte und sein Augenmerk auf Menschen richtete, für die seine Beute Zuneigung empfand, dann schwebte auch Elena in akuter Gefahr.
    Hastig fischte er noch einmal das Handy heraus, während er den Wagen einhändig in Balance hielt. Nach zweimaligem Klingeln war Elena am anderen Ende.
    „Daniel?“
    Sie klang verschlafen und sehnsuchtsvoll. Das Herz ging ihm schier über, als er ihre Stimme hörte. Wie gern wäre er bei ihr gewesen. Hätte ihr über das Haar gestreichelt und ihr sanfte Worte ins Ohr geflüstert. Nicht gut, gar nicht gut.
    „Daniel, was ist los?“
    „Hör zu. Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber such dir ein Hotel und bleib für die Nacht dort. Achte darauf, dass dich niemand verfolgt.“
    „Was ist los? Ich … was … Daniel! Stimmt was nicht?“
    „Ich habe keine Zeit, es zu erklären. Sei vorsichtig. Es könnte sein, dass dir jemand auf den Fersen ist, der durch dich an mich herankommen will.“
    „Wie bitte?“
    „Kein Wort zu Smith, verstanden? Jedenfalls vorerst nicht. Jetzt pack das Nötigste zusammen, nimm deine Waffe und zieh in ein Hotel um. Ich komme dafür auf, okay? Und wenn dir irgendetwas auffällt, und sei es nur

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