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Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Titel: Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Baker
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er versuchen sollte, die Angst einfach zuzulassen, ohne sie in irgendeiner Form zu unterdrücken.
    Als Nächstes fuhren wir mit der Rolltreppe in die zweite Etage. Wieder gingen wir umher und sahen uns um; da es auf diesem Stockwerk jedoch fast nur Damenkleidung gab, fuhren wir weiter in die dritte Etage. Ich bat Ralph, sich dort allein umzuschauen, und als wir uns wie vereinbart fünf Minuten später wieder an der Rolltreppe trafen, sagte er mir, dass er ein kurzes, intensives Panikgefühl verspürt hatte, das jedoch wieder verschwunden war. Daraufhin bat ich ihn, weitere zwanzig Minuten allein auf dieser Etage zu verbringen, bevor wir uns wieder treffen würden. Auch das gelang ihm zufrieden stellend – er hatte sich die meiste Zeit innerlich angespannt gefühlt, aber keine Panik empfunden. Zum Schluss setzten wir uns noch in das Selbstbedienungsrestaurant des Kaufhauses, um bei einer Tasse Kaffee zu besprechen, was er in dieser »Sitzung« erreicht hatte und welche Übungen er bis zu unserer nächsten Sitzung eventuell allein durchführen könnte. Das hört sich vielleicht wie ein angenehmer Abschluss an, aber ein Lokal aufzusuchen brachte seine eigenen Schwierigkeiten mit sich – zum Beispiel in der Schlange stehen, an einen Stuhl festgenagelt zu sein und sein Getränk austrinken zu müssen. Wir waren beide sehr zufrieden mit dem, was Ralph erreicht hatte. Sein Selbstvertrauen hatte zugenommen, und, wie ich in der nächsten Sitzung feststellen würde, er war schon dabei, seinen eigenen Feldzug gegen die Angst zu planen.

Vierte Sitzung: Fortschritte!
    Nach einer Woche kam Ralph wieder. Er war allein in einen Supermarkt gegangen und hatte eine vollständige Panikattacke erlebt, die ihren natürlichen Höhepunkt erreichte und dann wieder abebbte. Während der Attacke war er sich, wie er sagte, seiner Umgebung nicht bewusst gewesen, und danach fühlte er sich erschöpft und niedergeschlagen. Er hatte eine Offenbarung erwartet, aber er hatte nur das Gefühl, eine Niederlage erlitten zu haben. Nach einigen Tagen sah er diese Erfahrung jedoch in einem anderen Licht.
    Er hatte sich dazu gezwungen, noch einmal in den Supermarkt zu gehen und alles einzukaufen, was er im Lauf der Woche brauchen würde. Er verließ den Supermarkt erst, als er alles gekauft hatte, was auf seinem Einkaufszettel stand, wodurch er etwa zwanzig Minuten lang im Supermarkt »gefangen« war.
    Er hatte ein Fußballspiel in Elgin besucht und sich während der ersten Halbzeit schrecklich gefühlt, in der zweiten jedoch viel besser. Außerdem war er (zum ersten Mal) allein die vierzig Meilen nach Aberdeen zu unserer Sitzung gefahren. Er hatte zuvor gedacht, es wäre eine Art Wundermittel, sich selbst dazu zu zwingen, eine Panikattacke auszuhalten. Jetzt hatte er erkannt, dass diese Sicht übertrieben war und dass er Zeit und Ausdauer brauchen würde, um die Panikstörungen zu überwinden.
    In der vierten Sitzung schilderte er mir die Übungen und die begleitenden Gefühle. Ich fand, dass Ralph im Laufe dieser Woche sehr viel Mut bewiesen hatte!

Fünfte Sitzung: Komm, Angst – bringen wir’s hinter uns!
    Wieder verging eine Woche, und als Ralph zur Sitzung kam, standen auf seiner Erfolgsliste der Supermarkt, die Bücherei, einFußballspiel, ein riesiges Einkaufszentrum in Dundee und drei Stunden in einem überfüllten Restaurant. Er hatte sich an all diesen Orten so lange aufgehalten, bis die Panikgefühle von selbst aufhörten. Er war inzwischen viel zuversichtlicher geworden und bereit, neue Dinge auszuprobieren. An guten Tagen fühlte er sich den ganzen Tag über ausgeglichen und ruhig und spürte nur gelegentlich eine leichte Anwandlung von Panik. Sein schlimmster Prüfstein war der Besuch der Bücherei gewesen; dort hatte er eine schwere Panikattacke gehabt. »Komm nur«, hatte er sich gesagt, »bringen wir’s hinter uns.« Er hatte jetzt den Eindruck, dass die schwersten Übungen die besten waren – sie gaben ihm die Bestätigung, dass er sich auf dem Weg der Besserung befand. Er war auch der Meinung, dass die Therapie ihm dabei half, nicht zu sehr nach innen zu blicken.
ALLEINSEIN
    Ralph begann sich nun mit dem Gedanken zu beschäftigen, dass er sich sozusagen selbst wieder in die Gesellschaft einführen musste. Er hatte bemerkt, dass die Panikattacken meist dann auftraten, wenn er sich in einer neuen Umgebung befand oder Dinge allein tun musste, ohne die Unterstützung anderer Menschen.
    An diesem Punkt verbrachten wir ziemlich viel

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