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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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hat sie sehr mitgenommen. Und als Mrs. Barry heute gekündigt hat, fühlte ich mich, als hätten sie mich ebenfalls im Stich gelassen. Dann hätte ich …« Ihre Stimme erstarb.
    »Was hätten Sie getan, Molly?«
    »Ich weiß nicht.«
    Doch, du weißt es ganz genau, dachte Daniels. Eine Zurückweisung durch deine Eltern hätte dir den Rest gegeben.
    »Wie fühlen Sie sich jetzt, Molly?« fragte er freundlich.
    »Unter Druck, Herr Doktor. Wenn meine Bewährung aufgehoben wird und ich wieder ins Gefängnis muß, werde ich das nicht durchstehen. Ich brauche mehr Zeit, denn ich schwöre Ihnen, daß ich es schaffen werde, mich an das zu erinnern, was in jener Nacht nach meiner Rückkehr aus Cape Cod geschah.«
    »Wir könnten es mit Hypnose versuchen, Molly. Es hat zwar damals nicht geklappt, aber das muß nicht immer so bleiben. Vielleicht ist es mit Ihrer Gedächtnisblockade wie mit einem Eisberg, der langsam Risse bekommt. Ich könnte Ihnen helfen.«
    Molly schüttelte den Kopf. »Nein, ich muß allein dahinterkommen. Da ist…« Sie hielt inne. Es war noch zu früh, um Dr. Daniels zu erzählen, daß ihr den ganzen Nachmittag schon ein Name im Kopf herumging: Wally.
    Aber warum?

67
    B arbara Colbert schlug die Augen auf. Wo bin ich? fragte sie sich benommen. Was ist geschehen? Tasha! Tasha! Sie erinnerte sich daran, daß Tasha vor ihrem Tod mit ihr gesprochen hatte.
    »Mom.« Ihre Söhne Walter und Rob standen vor ihr und sahen sie mitleidig an.
    »Was ist passiert?« flüsterte sie.
    »Mom, Tasha ist gestorben, weißt du noch?«
    »Ja.«
    »Du bist ohnmächtig geworden. Schock. Erschöpfung. Dr. Black hat dir ein Beruhigungsmittel gegeben. Du bist im Krankenhaus, und er möchte, daß du noch ein oder zwei Tage zur Beobachtung hierbleibst. Dein Puls war ziemlich schwach.«
    »Walter, Tasha ist aus dem Koma aufgewacht und hat mit mir gesprochen. Dr. Black muß sie gehört haben. Die Schwester auch. Fragt sie doch.«
    »Mom, du hattest die Schwester aus dem Zimmer geschickt. Du hast mit Tasha geredet, nicht umgekehrt.«
    Barbara kämpfte die aufkommende Schläfrigkeit nieder. »Ich bin zwar alt, aber noch nicht vertrottelt«, entgegnete sie. »Meine Tochter ist aus dem Koma aufgewacht, das weiß ich genau. Walter, hör mir zu, sie hat mit mir gesprochen, und ich erinnere mich noch klar an ihre Worte: ›Dr. Lasch, es war so dumm von mir. Ich bin über meinen Schnürsenkel gestolpert und gestürzt.‹ Dann erkannte sie mich. ›Hallo Mom‹, sagte sie. Sie bat mich, ihr zu helfen. Dr. Black hat das mitbekommen. Da bin ich ganz sicher. Warum hat er nichts unternommen? Er stand einfach nur da.«
    »Mom, er hat alles Menschenmögliche für Tasha getan. Es war wirklich so am besten für sie.«
    Barbara versuchte, sich aufzurichten. »Wie ich bereits gesagt habe, bin ich nicht vertrottelt. Ich habe mir nicht eingebildet, daß Tasha aus dem Koma aufgewacht ist«, verkündete sie mit vor Entrüstung kräftiger Stimme. »Aus irgendeinem schrecklichen Grund belügt uns Peter Black.«
    Walter und Rob Colbert hielten ihrer Mutter die Hände fest, damit Dr. Black, der vom Bett aus nicht zu sehen gewesen war, ihr eine Spritze verabreichen konnte.
    Barbara Colbert spürte, wie sie in warmer Dunkelheit versank, so sehr sie sich auch dagegen zu wehren versuchte.
    »Das wichtigste ist, daß sie Ruhe bekommt«, erklärte Dr. Black ihren Söhnen. »Auch wenn wir noch so fest glauben, auf den Tod eines geliebten Angehörigen vorbereitet zu sein, kann ein Schock eintreten, wenn der Augenblick des Abschieds da ist. Ich schaue später noch einmal nach ihr.«
     
    Als Black nach der Visite in sein Büro zurückkehrte, erwartete ihn eine Nachricht von Cal Whitehall, der um dringenden Rückruf bat.
    »Hast du Barbara Colbert einreden können, daß sie gestern abend Halluzinationen hatte?« fragte Cal.
    Peter wußte, wie ernst die Lage war und daß es keinen Sinn hatte, Cal zu belügen. »Ich mußte ihr wieder ein Beruhigungsmittel verabreichen. Sie wird sich nicht so leicht überzeugen lassen.«
    Calvin Whitehall schwieg eine Weile. Dann sagte er leise: »Ich hoffe, dir ist klar, was du uns da eingebrockt hast.«
    Black antwortete nicht.
    »Und dabei ist Mrs. Colbert nicht unser größtes Problem. Ich habe gerade einen Anruf aus West Redding bekommen. Nachdem sich der gute Doktor das Band gründlich angesehen hat, verlangt er nun, daß wir mit dem Projekt an die Öffentlichkeit gehen.«
    »Weiß er nicht, welche Folgen das haben würde?« fragte

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