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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wurde nicht gründlich genug ermittelt, und das möchte ich jetzt nachholen.«
    »Aber ihr Anwalt hat so getan, als hätte Annamarie Dr. Lasch auf dem Gewissen«, protestierte Lucy ärgerlich.
    »Er hat sich so verhalten, wie es die Pflicht eines jeden guten Verteidigers ist, und lediglich erklärt, Annamarie hätte sich in der Mordnacht ohne Zeugen in ihrer Wohnung in Cos Cob aufgehalten.«
    »Wenn dieser Prozeß nicht vorher schon zu Ende gewesen wäre, hätte er Annamarie ins Kreuzverhör genommen und versucht, ihr den Mord in die Schuhe zu schieben. Das weiß ich ganz genau. Ist er immer noch Molly Laschs Anwalt?«
    »Ja. Und er ist ein sehr fähiger Mann. Mrs. Bonaventure, Molly hat Dr. Lasch nicht umgebracht. Und sie hat auch Annamarie nicht getötet. Und Dr. Jack Morrow, den sie kaum kannte, hat sie ganz sicher nicht ermordet. Drei Menschen mußten sterben, und ich vermute, daß ein und dieselbe Person dahintersteckt. Der wirkliche Täter, nicht Molly, muß bestraft werden, denn er hat sie ins Gefängnis gebracht und will ihr auch den Mord an Annamarie anhängen. Möchten Sie, daß Molly Lasch unschuldig ins Gefängnis muß? Oder haben Sie Interesse daran, den Mörder Ihrer Schwester zu finden?«
    »Warum hat Molly Lasch Annamarie aufgespürt und um ein Treffen gebeten?«
    »Molly hatte immer geglaubt, daß sie eine glückliche Ehe führte. Offenbar war das ein Irrtum, denn sonst hätte es die Affäre mit Annamarie ja nicht gegeben. Molly wollte wissen,
warum ihr Mann umgebracht worden und woran ihre Ehe gescheitert ist. Also erschien es ihr am sinnvollsten, bei der Frau anzufangen, die die Geliebte ihres Mannes war. Und Sie können mir helfen. Annamarie hatte vor etwas Angst. Da Molly das schon während ihres Gesprächs mit ihr aufgefallen ist, haben Sie es sicher bereits früher bemerkt. Warum hat Annamarie den Mädchennamen ihrer Mutter angenommen? Warum hat sie nicht mehr in einem Krankenhaus gearbeitet? Soweit ich informiert bin, war sie eine sehr gute Krankenschwester und liebte ihren Beruf.«
    »Ja, das stimmt«, meinte Lucy Bonaventure traurig. »Sie hat sich keinen Gefallen getan, als sie damit aufhörte.«
    Ich muß den Grund wissen, dachte Fran. »Mrs. Bonaventure, Sie sagten, etwas sei in der Klinik geschehen, das Annamarie schwer erschüttert habe. Können Sie sich vorstellen, was es war oder wann es passiert ist?«
    Lucy Bonaventure schwieg eine Weile. Offenbar überlegte sie, ob sie Annamaries Andenken schützen oder zur Ergreifung ihres Mörders beitragen sollte.
    »Anscheinend ereignete es sich kurz vor dem Mord an Dr. Lasch«, entgegnete sie dann zögernd. »Und zwar an einem Wochenende. Es hatte mit einer jungen Patientin zu tun. Dr. Lasch und sein Partner Dr. Black haben sie behandelt. Annamarie fand, daß Dr. Black einen schweren Fehler gemacht hatte, doch sie meldete den Vorfall nicht, denn Dr. Lasch hat sie angefleht, den Mund zu halten. Er sagte, das Fortbestehen der Klinik wäre in Gefahr, wenn es sich herumspräche.«
    Als Lucy Fran mit einem fragenden Blick die Kaffeekanne hinhielt, schüttelte diese den Kopf. Lucy schenkte sich selbst noch eine Tasse ein und stellte die Kanne zurück auf die Wärmeplatte. Nachdem sie kurz in ihre Tasse gestarrt hatte, fuhr sie fort. Fran bemerkte, daß sie sich ihre Worte sorgfältig zurechtlegte.
    »In Krankenhäusern geschehen hin und wieder Fehler, Miss Simmons, darüber sind wir uns alle im klaren. Annamarie
hat mir erzählt, die junge Frau habe sich beim Joggen verletzt und bei ihrer Einlieferung an Flüssigkeitsmangel gelitten. Anstatt der üblichen Salzlösung habe ihr Dr. Black irgendein neues Medikament verabreicht, worauf sie ins Koma gefallen sei.«
    »Wie entsetzlich!«
    »Eigentlich wäre es Annamaries Pflicht gewesen, es zu melden, aber sie tat es nicht, weil Dr. Lasch sie darum bat. Wenig später, bekam sie zufällig mit, wie Dr. Black zu Dr. Lasch sagte: ›Diesmal habe ich es der richtigen Patientin gegeben. Sie war sofort bewußtlos.‹«
    »Soll daß heißen, in der Klinik wurde mit Patienten experimentiert?« fragte Fran entgeistert.
    »Ich kann Ihnen nur sagen, welche Schlüsse ich aus dem gezogen habe, was Annamarie mir erzählte. Sie redete nicht gern darüber, doch wenn sie ein paar Gläser Wein getrunken hatte, schüttete sie mir häufig ihr Herz aus.« Lucy hielt inne und blickte wieder bedrückt in ihre Tasse.
    »Ist noch etwas vorgefallen?« erkundigte sich Fran leise. Sie mußte mehr von der Frau erfahren, wollte sie

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