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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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genau meinen Gedanken ausgesprochen, und wenn das passiert, geht jeder Wunsch in Erfüllung.«
    »Davon habe ich zwar noch nie was gehört, aber es kann ja nicht schaden. Hier ist mein Wunsch: Ich möchte mit Ihnen einen Hamburger essen gehen. Was halten Sie davon?« Er lachte. »Ich habe vorhin mit meiner Mutter telefoniert. Als ich ihr erzählte, ich hätte letztens Sie für das Essen bezahlen lassen, hat sie mich ordentlich ausgeschimpft. Sie mag diese moderne Sitte nicht, daß Männer und Frauen
sich die Restaurantrechnung teilen, außer es handelt sich um ein Geschäftsessen oder einen Fall von Geldknappheit. Mit meinem Gehalt als Single sollte ich also nicht so geizig sein.« Er grinste. »Ich glaube, sie hat recht.«
    »Ich bin zwar nicht dieser Ansicht, aber das mit dem Hamburger ist eine ausgezeichnete Idee – wenn es nicht zu lange dauert.« Fran wies auf den Stapel von Zeitschriften und Papieren. »Ich muß heute nacht noch diesen Kram durcharbeiten.«
    »Ich habe von der Sondersitzung des Bewährungsausschusses gehört. Schade. Wahrscheinlich ist das ein ziemlicher Schlag für Molly.«
    »Ganz richtig.«
    »Und wie kommen Sie mit Ihren Recherchen voran?«
    Fran zögerte. »In der Lasch-Klinik ist etwas mächtig faul, aber offen gestanden kann ich es noch nicht beweisen. Ich sollte nicht einmal darüber reden.«
    »Vielleicht ist es das beste, wenn Sie eine kleine Pause einlegen«, schlug Tim vor. »Gehen wir ins P. J.?«
    »Einverstanden. Von dort aus brauche ich zu Fuß nur zwei Minuten nach Hause.«
    Tim griff nach dem Papierstapel auf dem Schreibtisch. »Wollen Sie das ganze Zeug hier mitnehmen?«
    »Ja, es wird sicher ein spaßiges Wochenende, das alles durchzuackern.«
    »Hört sich fast so an. Also los.«
    Sie bestellten Hamburger und unterhielten sich über Baseball  – den Beginn des Frühjahrstrainings und die Stärken und Schwächen der verschiedenen Spieler und Mannschaften. »Ich sollte vorsichtig sein, sonst übernehmen Sie noch die Sportredaktion«, meinte Tim, als er die Rechnung bezahlte.
    »Wahrscheinlich würde ich dort mehr zustande bringen als im Augenblick«, entgegnete Fran bedrückt.
    Tim beharrte darauf, Fran nach Hause zu begleiten. »Ich lasse Sie nicht allein diese ganzen Papiere schleppen«,
sagte er. »Sonst kugeln Sie sich noch den Arm aus. Keine Angst, ich verschwinde gleich wieder.«
    Als sie in Frans Etage aus dem Aufzug stiegen, kam er auf den Tod von Natasha und Barbara Colbert zu sprechen. »Ich gehe jeden Morgen zum Joggen«, sagte er. »Und heute beim Laufen habe ich daran gedacht, wie Tasha Colbert eines Tages loszog, genau wie ich. Dann ist sie gestolpert, hingefallen, und es war aus und vorbei mit ihr.«
    Über einen offenen Schnürsenkel , überlegte Fran, während sie die Wohnungstür aufschloß. Sie machte Licht.
    »Wo soll ich die Sachen hinlegen?« fragte Tim.
    »Da rüber auf den Tisch, bitte.«
    »Gerne.« Er folgte der Aufforderung und wandte sich dann zum Gehen. »Wahrscheinlich will mir Tasha Colbert deshalb nicht aus dem Kopf, weil meine Großmutter zu dieser Zeit auch in der Klinik war.«
    »Wirklich?«
    Tim stand schon im Treppenhaus. »Ja. Ich besuchte sie gerade, als Tasha mit Herzstillstand eingeliefert wurde. Sie lag nur zwei Zimmer weiter. Einen Tag später ist Großmutter gestorben.« Er schwieg eine Weile und zuckte dann die Achseln. »Nun denn. Gute Nacht, Fran. Sie sehen müde aus. Arbeiten Sie nicht zu lange.« Er drehte sich um und ging den Flur entlang, weshalb er Frans erschrockene Miene nicht mehr sah.
    Fran schloß die Tür und lehnte sich dagegen. Sie war felsenfest davon überzeugt, daß Tims Großmutter die alte Dame war, von der Annamarie Scalli gesprochen hatte – die herzkranke Frau, die ursprünglich das Medikament erhalten sollte, das Tasha Colberts Gesundheit unwiederbringlich ruiniert hatte. Und eine Nacht später hatte man es ihr ebenfalls verabreicht.

76
    M olly, bevor ich gehe, gebe ich Ihnen noch ein Beruhigungsmittel, damit Sie besser schlafen können«, schlug Dr. Daniels vor.
    »Meinetwegen, Herr Doktor«, erwiderte Molly gleichgültig.
    Sie saßen im Wohnzimmer. »Ich hole ein Glas Wasser«, sagte Dr. Daniels und wollte in die Küche gehen.
    Molly dachte an die Schlaftablettenpackung, die dort auf der Anrichte stand. »In der Hausbar ist auch ein Wasserhahn, Herr Doktor«, meinte sie rasch.
    Sie wußte, daß er sie aufmerksam beobachtete, als sie die Tablette in den Mund steckte und mit Wasser nachspülte. »Mir

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