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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wollte Edna vorschlagen, auf dem Weg aus der Stadt kurz bei Molly vorbeizuschauen, damit Wally ein paar Worte mit ihr wechseln konnte. Bestimmt würde er dann endlich Ruhe geben.
    »Ich dachte, ich komme auf einen Sprung vorbei, um dir und Wally auf Wiedersehen zu sagen«, meinte sie, als Edna abnahm.
    Edna hatte sich schon eine Antwort zurechtgelegt. »Um offen zu sein, bin ich noch mitten im Packen und Aufräumen, Marta. Ich habe beim besten Willen keine Zeit, denn wenn ich jetzt eine Pause mache, schaffe ich heute abend überhaupt nichts mehr. Was hältst du davon, morgen zum Frühstück zu kommen?«
    Nun, ich will mich ja nicht aufdrängen, dachte Marta. Sie klingt wirklich müde, und ich möchte ihr keinen Kummer bereiten. »Gute Idee«, erwiderte sie bemüht fröhlich. »Ich hoffe, daß Wally dir hilft.«
    »Wally sieht oben in seinem Zimmer fern«, entgegnete Edna. »Er hatte heute einen schlechten Tag. Am besten gebe ich ihm seine Medizin in warmer Milch.«
    »Dann wird er sicher gut schlafen«, antwortete Marta. »Also bis morgen.«
    Erleichtert hängte Marta ein. Wally saß wohlbehalten in seinem Zimmer und würde bald einschlafen. Anscheinend hat er nicht mehr vor, Molly heute abend zu besuchen, überlegte sie. Sie brauchte sich wohl keine Sorgen mehr zu machen.

75
    Z u den wichtigsten Meldungen der Abendnachrichten gehörte, daß Natasha Colbert nach sechs Jahren im Koma gestorben war. Nur knapp vierundzwanzig Stunden später war ihre Mutter Barbara Colbert, ein angesehenes und für ihr wohltätiges Engagement bekanntes Mitglied der besseren Gesellschaft, einem Herzinfarkt erlegen.
    Fran saß an ihrem Schreibtisch und betrachtete aufmerksam den Bildschirm – Tasha, energiestrotzend und lebensfroh mit flammend rotem Haar, und ihre attraktive und elegante Mutter. Peter Black hat euch beide auf dem Gewissen, dachte sie wütend. Und vielleicht werde ich es ihm niemals beweisen können.
    Sie hatte mit Philip Matthews gesprochen, der die schlimmsten Befürchtungen hatte – Molly würde aller Wahrscheinlichkeit nach am Montag nachmittag wieder im Gefängnis sitzen. »Ich habe mich kurz nachdem Sie weg waren mit ihr unterhalten, Fran«, meinte Philip. »Dann habe ich Dr. Daniels angerufen. Er wird noch heute abend bei ihr vorbeischauen. Er ist mit mir einer Meinung, daß sie vermutlich völlig zusammenbrechen wird, wenn man sie nach der Sitzung des Bewährungsausschusses wieder in Haft nimmt. Natürlich werde ich sie begleiten, und er möchte für alle Fälle auch dabei sein.«
    In solchen Momenten hasse ich meinen Job, dachte Fran, als das Zeichen kam, daß sie nun auf Sendung war. »Der Bewährungsausschuß von Connecticut hat für Montag nachmittag eine Sondersitzung einberufen. Alles weist darauf hin, daß Molly Carpenter Lasch wieder ins Gefängnis muß, um den Rest ihrer zehnjährigen Haftstrafe wegen Mordes an ihrem Ehemann Dr. Gary Lasch abzusitzen.«
    Ihr Bericht endete mit den Worten: »Im letzten Jahr mußten in diesem Land drei verurteilte Mörder im nachhinein freigesprochen werden, da entweder neue Beweise auftauchten
oder der wirkliche Täter ein Geständnis ablegte. Molly Laschs Anwalt will, wie er sagt, alles tun, um das Urteil gegen seine Mandantin aufheben zu lassen. Außerdem will er beweisen, daß sie den Mord an Annamarie Scalli nicht begangen hat.«
    Mit einem erleichterten Seufzer nahm Fran ihr Mikrophon ab und stand auf. Sie war erst so spät im Sender eingetroffen, daß sie es gerade noch geschafft hatte, eine andere Jacke anzuziehen und sich schminken zu lassen. Tim hatte sie nur rasch zugewinkt, bevor sie ins Studio geeilt war. Da nun Werbung eingeblendet wurde, war Zeit für ein kurzes Gespräch. »Fran, warten Sie«, rief er deshalb. »Ich möchte mit Ihnen reden.«
    Auf dem Weg ins Studio hatte Fran Mollys Zeitschriften auf ihren Schreibtisch im Büro gelegt und nur einen kurzen Blick auf das Archivmaterial über Lasch und Whitehall werfen können. Während sie auf Tim wartete, griff sie neugierig danach.
    Beim Durchblättern der Papiere fiel ihr sofort auf, daß das Material über Calvin Whitehall und Dr. Gary Lasch sehr ausführlich und aufschlußreich war. Offenbar hat man im Archiv ganze Arbeit geleistet, dachte sie dankbar. Ich habe so ein Gefühl, daß ich die ganze Nacht mit Lesen verbringen werde.
    »An Lektüre scheint es Ihnen ja nicht zu mangeln.«
    Als Fran aufblickte, stand Tim in der Tür. »Jetzt dürfen Sie sich was wünschen«, meinte sie. »Sie haben nämlich

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