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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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war untröstlich . Ich erinnerte mich daran, wie ich um mein Baby getrauert habe. Ich hatte es schon in mir gespürt, und dann habe ich es verloren. Und dann fühlte ich mich wie Rachel. Die Wut verrauchte, und ich war nur noch traurig.«
    Molly seufzte, und als sie fortfuhr, klang ihre Stimme monoton. »Herr Doktor, Annamarie hat das Lokal vor mir verlassen. Als ich auf den Parkplatz kam, war sie fort. Ich erinnere mich ganz deutlich daran, daß ich nach Hause fuhr und früh zu Bett ging.«
    »Wirklich ganz deutlich, Molly?«
    »Herr Doktor, die Polizei durchsucht mein Haus. Heute morgen haben zwei Detectives versucht, mich zu vernehmen. Philip hat mich angewiesen, niemandem, auch nicht Jen, zu erzählen, was Annamarie Scalli mir gesagt hat.«
    Ihr Tonfall wurde wieder aufgeregt. »Herr Doktor, ist es wie beim letztenmal? Habe ich etwas Schreckliches getan und es verdrängt? Wenn das so ist und man mir etwas nachweisen kann, werde ich nicht zulassen, daß man mich wieder ins Gefängnis steckt. Lieber sterbe ich.«
    Wieder , dachte Daniels. »Molly, hatten Sie seit Ihrer Entlassung noch einmal das Gefühl, jemand könnte in der Nacht, als Gary starb, im Haus gewesen sein?«
    Er bemerkte, daß sie sich entspannte. Hoffnung leuchtete in ihren Augen auf. »Allmählich bin ich mir ganz sicher.«
    Und ich bin zunehmend davon überzeugt, daß da niemand war, dachte Daniels bedrückt.
    Er fuhr Molly nach Hause. Das Haus war dunkel. Keine fremden Autos und Polizisten in Sicht. »Nehmen Sie die Tablette, die ich Ihnen gegeben habe«, sagte er. »Wir reden morgen weiter.« Daniels wartete, bis Molly hineingegangen war, und die Lichter im Flur angingen.
    Er glaubte nicht, daß sie sich etwas antun würde. Doch wenn die Beweise für eine Anklage wegen Mordes an Annamarie Scalli reichten, würde Molly einen anderen Weg suchen, vor der Wirklichkeit zu fliehen – diesmal nicht in die Verdrängung, sondern in den Tod.
    Traurig fuhr er nach Hause, wo ihn ein sehr verspätetes Abendessen erwartete.

43
    A ls Fran am Dienstag morgen ins Büro kam, lag eine dringende Nachricht von Billy Gallo auf ihrem Schreibtisch. Darauf stand, er sei Tim Masons Freund und würde sich freuen, wenn sie ihn wegen einer äußerst wichtigen Angelegenheit zurückriefe.
    Gallo hob nach dem ersten Läuten ab und kam sofort auf den Punkt. »Miss Simmons, meine Mutter wurde gestern beerdigt. Sie starb an einem schweren Herzinfarkt, der hätte verhindert werden können. Ich habe gehört, Sie arbeiten an einer Reportage über den Mord an Dr. Gary Lasch.
Deshalb möchte ich Sie bitten, Ihre Recherchen auszuweiten und auch etwas über seinen sogenannten Gesundheitsdienst zu bringen.«
    »Tim hat mir von Ihrer Mutter erzählt, und ich spreche Ihnen mein tiefstes Beileid aus«, erwiderte Fran. »Warum reichen Sie eigentlich keine offizielle Beschwerde ein, wenn Sie eine Fehldiagnose vermuten?«
    »Sie wissen doch selbst, daß das außer Papierkrieg nichts bringt, Miss Simmons«, meinte Billy Gallo. »Ich bin Musiker und kann es mir nicht leisten, mein Engagement zu verlieren. Leider trete ich zur Zeit in Detroit auf und muß so bald wie möglich dorthin zurück. Ich habe mit Roy Kirkwood, dem Hausarzt meiner Mutter, gesprochen. Er sagte, er hätte dringend weitere Untersuchungen empfohlen. Und jetzt raten Sie mal, was passiert ist. Der Antrag wurde abgelehnt. Kirkwood ist überzeugt, daß mehr für meine Mutter hätte getan werden können, doch man hat ihn nicht gelassen. Bitte reden Sie mit ihm, Miss Simmons. Als ich zu ihm in die Praxis ging, hätte ich ihm am liebsten den Schädel eingeschlagen, doch danach hat er mir leid getan. Obwohl Dr. Kirkwood erst Anfang Sechzig ist, will er seine Praxis schließen. So sehr hat er die Nase voll vom Remington-Gesundheitsdienst.«
    Den Schädel einschlagen , dachte Fran. Ihr schoß durch den Kopf, daß ein Angehöriger eines Patienten vielleicht ähnliche Rachegelüste gegen Gary Lasch gehabt haben könnte.
    »Geben Sie mir Dr. Kirkwoods Telefonnummer und Adresse«, sagte sie. »Ich spreche mit ihm.«
     
    Um elf Uhr morgens fuhr sie wieder auf dem Merrit Parkway Richtung Greenwich.
    Molly war zwar mit einem Mittagessen um eins einverstanden gewesen, hatte sich aber trotz Frans Drängen geweigert, das Haus zu verlassen. »Ich kann nicht«, entgegnete
sie. »Ich würde mich wie nackt fühlen. Alle würden mich anstarren. Das halte ich nicht aus.«
    Also hatte Fran ihr angeboten, aus einer Bäckerei in der Stadt eine Quiche

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