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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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mitzubringen. »Mrs. Barry kommt dienstags nicht«, erklärte Molly. »Und weil die Polizei mein Auto beschlagnahmt hat, kann ich nicht einkaufen.«
    Wenigstens wird sich dann Mrs. Barry während unseres Mittagessens nicht im Haus herumdrücken, dachte Fran. Eine willkommene Abwechslung, sich mit Molly zu unterhalten, ohne daß diese Frau ständig hereinplatzt.
    Allerdings wollte Fran Mrs. Barry sehr wohl sehen, und sie hatte vor, ihr unangemeldet einen Besuch abzustatten.
    Ich werde offen mit ihr sein, überlegte Fran, während sie den richtigen Weg zu Mrs. Barrys Haus suchte. Aus irgendeinem Grund verhält sich Edna Barry Molly gegenüber feindselig, und sie hat Angst vor mir. Vielleicht finde ich heraus, was dahintersteckt.
     
    Der Mensch denkt, Gott lenkt, schoß es ihr durch den Kopf, als sie auf Edna Barrys schmaler Vortreppe stand und läutete. Denn niemand machte auf. Edna Barrys roter Subaru stand nicht in der Auffahrt.
    Fran spielte mit dem Gedanken, einen Zettel unter der Tür durchzuschieben, auf dem sie Mrs. Barry dringend um ein Gespräch bat. Wie sie wußte, würde eine solche Nachricht Mrs. Barry aus dem Konzept bringen, was auch die gewünschte Absicht war. Sie wollte die Frau aus der Reserve locken.
    Aber werde ich sie damit nicht nur warnen und erreichen, daß sie noch mehr auf der Hut ist? fragte sich Fran dann. Offensichtlich verschweigt sie mir etwas, und diese Information könnte äußerst wichtig sein. Ich will nicht riskieren, daß sie sich noch mehr zurückzieht.
    Während Fran noch überlegte, hörte sie plötzlich jemanden rufen.
    »Haaallo!«
    Sie drehte sich um und sah eine Frau Mitte Fünfzig über den Rasen vor dem Nachbarhaus laufen. Die Frau hatte eine Hochfrisur und trug eine dicke Brille.
    »Edna ist sicher gleich zurück«, sagte sie außer Atem, als sie vor Fran stand. »Ihr Sohn Wally war heute ziemlich nervös, und deshalb hat sie ihn zum Arzt gebracht. Wenn Wally seine Medikamente nicht nimmt, ist er ausgesprochen schwierig. Warum kommen Sie nicht mit zu mir und warten auf Edna? Ich heiße Marta Jones und bin Ednas Nachbarin.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen«, erwiderte Fran. »Mrs. Barry rechnet nicht mit meinem Besuch, aber ich würde sie wirklich gern sprechen.« Mit Ihnen auch, fügte sie im Geiste hinzu. »Darf ich mich vorstellen: Fran Simmons.«
    Marta Jones schlug vor, sich ins Fernsehzimmer zu setzen, einer Art Wintergarten, der früher zur Veranda gehört hatte. »Hier ist es hell und gemütlich, und wir sehen sofort, wenn Edna nach Hause kommt«, verkündete Marta, als sie zwei dampfende Tassen mit frisch aufgebrühtem Kaffee brachte.
    »Ich braue meinen Kaffee am liebsten auf die gute alte Art«, erklärte sie. »Mit diesen neumodischen Maschinen schmeckt er einfach nicht.« Sie ließ sich Fran gegenüber in einem Lehnsessel nieder. »Schade, daß Edna heute mit Wally zum Arzt mußte. Aber wenigstens brauchte sie nicht extra freizunehmen. Drei Tage in der Woche arbeitet sie nämlich bei Molly Lasch – immer montags, mittwochs und freitags.«
    Fran nickte und merkte sich diese Information.
    »Vielleicht haben Sie ja von Molly Lasch gehört«, fuhr Marta Jones fort. »Das ist die Frau, die wegen Mordes an ihrem Mann im Gefängnis war und letzte Woche freigelassen wurde. Jetzt heißt es, man will sie wieder verhaften, diesmal, weil sie die Geliebte ihres Mannes umgebracht
haben soll. Sicher kennen Sie die Geschichte, Miss … Tut mir leid, ich habe Ihren Namen vorhin nicht richtig verstanden.«
    »Simmons, Fran Simmons.«
    Als sie Marta Jones Blick bemerkte, wußte sie, was in der Frau vorging. Fran Simmons, die Fernsehreporterin, deren Vater das Geld aus dem Bibliotheks fonds gestohlen und sich dann erschossen hat. Fran machte sich schon auf eine Bemerkung gefaßt, aber Marta Jones’ Miene wurde mitfühlend. »Ich werde nicht so tun, als wüßte ich nicht über Ihren Vater Bescheid«, sagte sie ruhig. »Damals hatte ich großes Mitleid mit Ihnen und Ihrer Mutter.«
    »Danke.«
    »Und jetzt arbeiten Sie also beim Fernsehen und machen eine Reportage über Molly. Sicher sind Sie bestens im Bilde.«
    »Stimmt.«
    »Vielleicht hört Edna ja auf Sie. Darf ich Sie Fran nennen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Die ganze Nacht bin ich wachgelegen und habe darüber nachgedacht, ob es nicht gefährlich für Edna ist, wenn sie weiter bei Molly Lasch den Haushalt führt. Daß sie ihren Mann umgebracht hat, ist ja noch verständlich. Bestimmt hat sie damals die Beherrschung

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