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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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leid.«
    Sie machte den Eindruck, als würde sie gleich zu weinen anfangen , dachte Fran. Das klang nicht nach einer Frau mit Mordgelüsten.
    »Bobby, haben Sie gehört, wie sie einen Namen rief?«
    »Ja, sie hat etwas gerufen. Aber einen Namen habe ich nicht verstanden.«
    »Hat sie vielleicht noch einmal gerufen? Könnte es ›Annamarie, warten Sie!‹ gewesen sein?«
    »Ein zweites Mal habe ich nicht mitbekommen. Doch das kann auch daran gelegen haben, daß ich gerade Kaffee einschenkte.«
    »Ich war eben im Restaurant, Bobby. Der Tresen befindet sich neben der Tür. Glauben Sie nicht, daß Sie es hätten hören müssen, wenn Molly Lasch laut genug gerufen hat, um sich draußen auf dem Parkplatz bemerkbar zu machen?«
    Er überlegte.
    »Eigentlich schon.«
    »Hat die Polizei Ihnen diese Frage gestellt?«
    »Nein. Sie wollten nur wissen, ob Mrs. Lasch von der Tür aus der anderen Dame noch etwas nachgerufen hat, und ich sagte, es könnte sein.«
    »Wer waren die Gäste am Tresen, Bobby?«
    »Zwei Typen, die ab und zu mal bei uns vorbeischauen. Sie waren beim Bowling gewesen. Aber sie unterhielten sich und kümmerten sich nicht um die anderen.«
    »Und wer waren die Leute, die hereinkamen, sich setzten und nach Gladys riefen?«
    »Ich weiß nicht, wie sie heißen. Sie sind etwa im Alter meiner Eltern und essen hin und wieder bei uns. Ich vermute, daß sie im Kino gewesen sind.«
    »Bobby, könnten Sie sie nach ihren Namen und ihrer Telefonnummer fragen, wenn sie wiederkommen. Falls sie nicht antworten wollen, geben Sie ihnen meine Karte und bitten Sie sie, mich anzurufen.«
    »Mit Vergnügen, Miss Simmons«, erwiderte Bobby und lächelte. »Mir gefallen Ihre Nachrichtensendungen, und ich sehe mir immer Wahre Verbrechen an. Tolle Serie.«
    »Ich habe zwar gerade erst bei Wahre Verbrechen angefangen, aber trotzdem vielen Dank«, sagte Fran. »Meine erste Folge wird sich mit dem Fall Lasch beschäftigen.« Sie stand auf und wandte sich an Robert Burke senior. »Es war sehr freundlich von Ihnen, daß ich mit Bobby sprechen durfte.«
    »Nun, offen gestanden habe ich in letzter Zeit auch die Nachrichten verfolgt«, entgegnete er. »Und ich habe das Gefühl, daß in diesem Fall vorschnell geurteilt wird. Offenbar geht es Ihnen genauso.« Er schmunzelte. »Kann sein, daß ich nicht unvoreingenommen bin, denn ich arbeite als Pflichtverteidiger.«
    Er begleitete Fran zur Tür. »Miss Simmons, wenn Sie eine Freundin von Molly Lasch sind, sollten Sie noch etwas wissen. Als die Polizei heute Bobby befragte, hatte ich den Eindruck, daß es ihnen nur auf eine Bestätigung von Gladys Fluegels Aussage ankam. Und diese Frau will sich eindeutig wichtig machen. Es würde mich nicht wundern, wenn sie sich plötzlich an alles Mögliche erinnert. Ich kenne diese Sorte. Sie wird der Polizei alles erzählen, was die hören wollen, und Sie können Gift drauf nehmen, daß sie Molly Lasch damit schaden wird.«

49
    M olly war dem Haftrichter vorgeführt und erkennungsdienstlich behandelt worden. »Meine Mandantin plädiert auf nicht schuldig, Euer Ehren«, hörte sie Philip Matthews sagen. Der Staatsanwalt wandte ein, daß Fluchtgefahr bestand, und beantragte deshalb Hausarrest. Daraufhin setzte der Richter die Kaution auf eine Million Dollar fest und schickte Molly nach Hause.
    Während Molly zitternd in einer Arrestzelle wartete, wurde die Kaution hinterlegt. Wie ein folgsames Kind gehorchte sie roboterhaft allen Anweisungen, bis sie endlich bei Philip im Auto saß.
    Er mußte sie fast ins Haus tragen. Nachdem er sie ins Wohnzimmer gebracht hatte, bat er sie, sich aufs Sofa zu
legen, schob ihr ein Kissen unter den Kopf, suchte eine Decke und wickelte sie darin ein.
    »Sie zittern ja«, sagte er. »Wo ist der Kaminanzünder?«
    »Auf dem Sims.« Erst als sie ihre eigene Stimme hörte, wurde ihr klar, daß sie seine Frage beantwortet hatte.
    Kurz darauf flackerte im Kamin ein warmes, gemütliches Feuer.
    »Ich bleibe bei Ihnen«, erklärte Philip. »Da ich meinen Aktenkoffer dabei habe, kann ich am Küchentisch arbeiten. Sie schlafen am besten ein wenig.«
    Als Molly um sieben erschrocken die Augen aufschlug, saß Dr. Daniels neben ihr. »Wie fühlen Sie sich, Molly?« erkundigte er sich.
    »Annamarie«, sagte sie und atmete schwer. »Ich habe von Annamarie geträumt.«
    »Möchten Sie darüber sprechen?«
    »Annamarie wußte, daß ihr etwas Schreckliches zustoßen würde. Deswegen ist sie so schnell aus dem Restaurant gerannt. Sie wollte

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