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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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werde wohl nicht darum herumkommen, beim Prozeß auszusagen.«
    Du brennst regelrecht darauf, dachte Fran. »Waren die anderen Kellnerinnen am Sonntag abend auch hier?«
    »An einem Sonntag abend braucht man in diesem Laden keine zwei Kellnerinnen, meine Liebe. Eigentlich habe ich am Sonntag frei, aber meine Kollegin hatte sich krank gemeldet. Dreimal dürfen Sie raten, an wem es wieder hängengeblieben ist. Andererseits habe ich so wenigstens mal etwas Interessantes erlebt.«
    »Was ist mit dem Koch oder dem Barkeeper? Sie waren doch sicher nicht allein im Lokal.«
    »Der Koch war selbstverständlich hier, obwohl die Bezeichnung ›Koch‹ für diesen Kerl geschmeichelt ist. Allerdings war er nicht vorne. Er bleibt immer in der Küche. So muß er sich wenigstens nicht drum kümmern, was sich hier draußen tut.«
    »Und wer arbeitete hinter dem Tresen?«
    »Bobby Burke, ein Collegestudent. Er kommt nur am Wochenende.«
    »Ich würde gern mit ihm reden.«
    »Er wohnt in der Yarmouth Street in Belle Island. Das ist gleich hinter der kleinen Brücke, nur zwei Blocks von hier. Sein richtiger Name ist Robert Burke junior, die Nummer steht im Telefonbuch. Wollen Sie mich etwa fürs Fernsehen interviewen?«
    »Wenn ich die Reportage über Molly Lasch mache, brauche ich sicher noch ein paar Auskünfte von Ihnen.«
    »Natürlich helfe ich Ihnen gerne.«
    Das glaube ich dir aufs Wort, dachte Fran.
     
    Mit dem Autotelefon rief Fran bei den Burkes an. Zuerst weigerte sich Bobby Burkes Vater, Fran mit seinem Sohn sprechen zu lassen. »Bobby hat der Polizei bereits alles, was er weiß, gesagt. Er hat die beiden Frauen kaum bemerkt und konnte vom Tresen aus den Parkplatz nicht sehen.«
    »Mr. Burke«, flehte Fran. »Ich werde offen mit Ihnen sein. Ich bin nur fünf Minuten von Ihrem Haus entfernt und habe gerade mit Gladys Fluegel geredet. Jetzt habe ich den Verdacht, daß sie in ihrer Darstellung des Treffens zwischen Molly Lasch und Annamarie Scalli die Wahrheit ein wenig überstrapaziert. Ich bin Reporterin und außerdem eine Freundin von Molly Lasch. Wir waren zusammen auf der Schule. Ich bitte Sie im Namen der Gerechtigkeit um Ihre Mitarbeit. Molly Lasch braucht Hilfe.«
    »Einen Moment.«
    »Gut, Miss Simmons«, sagte er, als er wieder am Apparat war. »Sie können herkommen und mit Bobby reden. Aber ich bestehe darauf, während des Gesprächs im Zimmer zu bleiben. Ich beschreibe Ihnen den Weg.«
     
    Ein Junge, auf den alle Eltern stolz wären, dachte Fran, als sie Bobby Burke im Wohnzimmer des schlichten Hauses gegenübersaß. Bobby war ein magerer Achtzehnjähriger mit einem hellbraunen Haarschopf und klugen braunen Augen. Er war zwar ziemlich zurückhaltend und blickte immer wieder ratsuchend zu seinem Vater hinüber, doch er sah belustigt drein, als er Frans Fragen beantwortete – vor allem, wenn es um Gladys ging.
    »Da ich nicht viel zu tun hatte, bemerkte ich, wie die beiden Damen hereinkamen«, erklärte er. »Sie trafen nicht gemeinsam ein, sondern ein paar Minuten nacheinander. Ich habe fast laut gelacht, als Gladys wie immer versuchte, der ersten Dame einen Tisch in der Nähe des Tresens zu geben, damit sie nicht so weit laufen muß. Aber die Dame ließ das nicht mit sich machen und verlangte die Nische ganz hinten im Restaurant.«
    »Wirkte sie nervös?«
    »Das ist mir nicht aufgefallen.«
    »Sie sagten doch, Sie seien nicht sehr beschäftigt gewesen.«
    »Stimmt. Es saßen nur ein paar Leute am Tresen. Kurz bevor die Frauen gingen, kam noch ein Paar herein und setzte sich einfach, ohne sich einen Tisch anweisen zu lassen, weil Gladys gerade mit den beiden Frauen beschäftigt war.«
    »Bediente sie sie?«
    »Nein, sie kassierte. Aber sie ließ sich Zeit. Sie ist nun mal furchtbar neugierig und muß überall ihre Nase hineinstecken. Die neuen Gäste wurden schon ungeduldig und riefen nach ihr. Das war, als die zweite Dame das Lokal verließ.«
    »Bobby, machte die Frau, die zuerst ging und die später auf dem Parkplatz ermordet wurde, den Eindruck, als würde sie voller Angst aus dem Restaurant fliehen?«
    »Sie hatte es ziemlich eilig, aber gerannt ist sie nicht.«
    »Was ist mit der zweiten Frau? Sicher wissen Sie, daß sie Molly Lasch heißt.«
    »Ja.«
    »Sahen Sie, wie sie hinausging?«
    »Ja.«
    »Ist sie vielleicht gerannt?«
    »Sie ist recht schnell gelaufen und machte den Eindruck, als würde sie gleich zu weinen anfangen. Wahrscheinlich wollte sie nicht, daß jemand das mitkriegt. Sie tat mir

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