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Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn wir uns wiedersehen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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weiter. »Ist dir nicht klar, daß du lebenslänglich kriegen kannst, wenn du wegen Mordes schuldig gesprochen wirst? Besonders, da es deine zweite Verurteilung wäre. Wir dürfen das nicht zulassen.«
    »Ganz richtig«, entgegnete Molly und stand auf. »Jen, komm mit in Garys Arbeitszimmer.«
    Im Arbeitszimmer brannte kein Licht. Molly knipste es an und dann sofort wieder aus. »Nachdem ihr gestern abend alle fort wart, bin ich nach oben ins Bett gegangen, aber ich konnte nicht schlafen. So gegen Mitternacht kam ich wieder herunter – und weißt du, was passiert ist? Als ich das Licht anmachte, so wie gerade eben, fiel mir ein, daß ich das an jenem Sonntag nach meiner Rückkehr aus Cape Cod auch getan habe. Inzwischen bin ich sicher, daß bei meiner Ankunft im Arbeitszimmer kein Licht brannte, Jenna. Darauf könnte ich schwören.«
    »Was hat das zu bedeuten, Molly?«
    »Überleg mal. Gary saß am Schreibtisch. Papiere lagen darauf, also hatte er offenbar gearbeitet. Es war Nacht. Also muß er Licht gemacht haben. Wenn ich mich richtig erinnere, daß ich nach Hause kam, diese Tür öffnete und dann das Licht anknipste, muß der Mörder es zuvor ausgeschaltet haben. Verstehst du, was ich meine?«
    »Molly«, widersprach Jenna ruhig.
    »Gestern erzählte ich Dr. Daniels, daß ich mich an eine Tür und ein Schloß erinnerte.«
    Molly drehte sich zu ihrer Freundin um und bemerkte ihren ungläubigen Blick. Sie ließ die Schultern hängen. »Heute behauptete Mrs. Barry, der Schlüssel, den wir immer im Garten verstecken, hätte sich schon seit Wochen im Haus befunden. Sie sagte, der Grund sei, daß ich eines Tages meinen Schlüssel vergessen hätte. Aber ich kann mich nicht daran erinnern.«
    »Molly, laß Cal seine Anwälte anrufen, damit sie Philip bei deiner Verteidigung helfen«, flehte Jenna. »Heute hat er mit zwei der besten gesprochen. Sie sind beide sehr erfahren, was unzurechnungsfähige Angeklagte betrifft, und wir denken wirklich, daß sie dir helfen könnten.« Sie sah die bedrückte Miene ihrer Freundin. »Überleg es dir wenigstens.«
    »Vielleicht habe ich deshalb von einer Tür und einem Schloß geträumt«, erwiderte Molly finster, ohne auf Jennas Vorschlag einzugehen. »Offenbar habe ich die Wahl zwischen einer Gefängniszelle oder einer geschlossenen Anstalt.«
    »Beruhige dich, Molly«, meinte Jenna. »Ich trinke noch eine Tasse Tee mit dir, und dann lasse ich dich zu Bett gehen. Du hast gesagt, daß du schlecht schläfst. Hat dir Dr. Daniels nichts verschrieben?«
    »Vorgestern hat er mir eine Tablette gegeben. Heute nachmittag hat Mrs. Barry mir ein paar von Wallys Pillen gebracht.«
    »Du solltest keine Medikamente nehmen, die dir nicht verordnet worden sind.«
    »Das Etikett war dran, ich kenne die Dinger. Vergiß nicht, daß ich einmal Arztfrau war und im Lauf der Jahre einiges gelernt habe.«
    Nachdem Jenna sich verabschiedet hatte, schloß Molly die Vordertür ab und trat den Bodenriegel herunter. Das Einrasten des Riegels ließ sie innehalten.
    Sie öffnete und schloß den Riegel ein paarmal, hörte dabei gut hin und zermarterte sich das Hirn, warum das vertraute Geräusch auf einmal so beängstigend klang.

57
    A m Donnerstag morgen wollte Dr. Black zuerst nach Tasha sehen. Sie dürfte nach allen Regeln der ärztlichen Kunst eigentlich nicht mehr leben, dachte er nervös, während er den Flur zu ihrem Zimmer entlangging.
    Vielleicht war es ein Fehler gewesen, sie in das Experiment mitaufzunehmen, schoß es ihm durch den Kopf. Unter gewöhnlichen Umständen führte es zwar zu nützlichen und hin und wieder äußerst interessanten Ergebnissen, aber in diesem Fall erwies sich die Durchführung als schwierig. Das lag vor allem an Tashas Mutter, Barbara Colbert, die viel zu aufmerksam war und gute Beziehungen hatte. Außerdem gab es genug andere Patienten im Pflegeheim, die sich besser für Forschungszwecke eigneten, weil ihre Angehörigen nie Verdacht schöpfen würden. Außerdem betrachteten es die meisten von ihnen als Geschenk des Himmels, wenn das Ende des Kranken nahte.
    Ich hätte gegenüber Dr. Logue nicht erwähnen dürfen, daß Harvey Magim seine Frau kurz vor seinem Tod anscheinend noch erkannt hat, überlegte Black ärgerlich. Doch nun war es zu spät. Er mußte weitermachen, die Anweisung war unmißverständlich. Zu diesem Zweck hatte er das Päckchen aus dem Labor in West Redding mitgebracht, das nun in seiner Westentasche sicher verstaut war.
    Als er ins Zimmer kam, war die

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